Warum, ist Bayern so anders als der Rest Deutschlands? (Wichtige Frage)

11 Antworten

> Es scheint auch alles ein wenig gepflegter und traditioneller als im Rest Deutschlands zu sein. Ich fühle mich dort leider nicht sehr wohl

???


help1and2more 
Fragesteller
 04.11.2010, 20:49

Das hab ich eher auf die Menschen bezogen, da die irgendwie eine andere Sprache sprechen!:)

0
schnack79  04.11.2010, 20:52
@help1and2more

eine andere Sprache als Du, aber trotzdem deutsch. Wenn sich einer "ikke" nennt, dann ist das auch kein deutsch. Gibts in jeder Region, nicht nur in Bayern

0
Otilie2  04.11.2010, 20:52
@help1and2more

Ich komme aus Süddeutschland und verstehe euch aus dem Norden auch nicht - ihr sprecht eben für mich eine andere Sprache, hat nix spez. mit den Bayern zu tun

0
mikewolf  04.11.2010, 21:13
@Otilie2

@help du därfsd uns oba gern amoul nuamol bsucha. :-)

1

Ich selbst bin "Zugroaste", also nach Bayern gezogene "Preußin" (bayrisches Wort für jeden der nicht aus Bayern kommt).

Ganz ehrlich, anfangs hatte ich auch eine Art Kulturschock, die ersten zwei Jahre in Bayern waren für mich arg befremdlich.

Mittlerweile finde ich es bewundernswert, dass die Bayern es geschafft haben ihre Kultur zu bewahren, ebenso wie ihren Dialekt.

Spätestens in den 70er Jahren wurde doch versucht die Dialektsprecherei auszumerzen, in meinem Heimatbundesland NRW z. B. (ich komme ursprünglich aus Westfalen). Viele Menschen, beispielsweise im Münsterland, sprechen heute kaum noch ein Wort Platt. Ich finde das sehr schade, da alte Dialekte durchaus schützenswerte Sprachen sind. Plattdeutsch, also Niederdeutsch, ist eine der ältesten nachweisbaren Sprachen der Welt (in all ihren Variationen). Niederländisch ist z. B. eng damit verwandt.

Die Bayern haben es geschafft sich ihre kulturellen Eigenheiten zu bewahren, das mag vielleicht auch an der flächenmäßigen Größe des Landes zusammenhängen. Nicht in jeden Winkel von Bayern sind äußere kulturelle Einflüsse direkt vorgedrungen.

Was mich erstaunt hat war, dass die Kinder der bayrischen Grundschulen auch wirklich so etwas wie Heimatkunde auf dem Stundenplan haben. Finde ich super. Ich hätte während meiner Grundschulzeit in NRW (waren nur 2 Jahre bei mir, die anderen beiden Jahre war ich in den Niederlanden) auch gerne mehr über meine Heimatregion erfahren. Aber derartiges war im Lehrplan der Schulen im NRW der 80er Jahre schlichtweg nicht vorgesehen.

Was mich als religionskritischen Menschen ein wenig nervt ist dieser (in meinen Augen) pompöse Katholizismus. Wozu brauche ich ein Kruzifix im Klassenzimmer?

Und ich finde auch, dass bayrische Kinder in den Schulen Hochdeutsch lernen sollten. Klar, eine gewisse sprachliche Färbung darf gerne sein, jedoch sollte man im Deutschunterricht auch Deutsch lernen und nicht Bayrisch.

Auf den Dörfern gibt es in der Tat Leute die keinen geraden hochdeutschen Satz sprechen können, sogar unter Jugendlichen.

Mein Lebensabschnittsgefährte ist Niederbayer und das hört man auch. Jedoch spricht er mit mir Hochdeutsch mit dialektaler Färbung (was ja durchaus charmant klingen kann), mit seiner Familie hingegen lässt er sprachlich den "niedersten Bayern" heraus. ;-)

Ich mag diese kulturelle Vielfalt an Deutschland unglaublich gerne, habe z. B. auch einige Jahre in Berlin gelebt, dort waren die Menschen wieder ganz anders als in Bayern oder NRW. Ist doch super, sonst wäre Deutschland ein Land von Einheitsbrei. Das wäre in meinen Augen extrem langweilig.

Nicht ganz Bayern ist so bayrisch wie du denkst. In Aschaffenburg und Wuerzburg zum Beispiel spricht man Hochdeutsch bayrische Flaggen sieht man auch seltener und so streng glaeubig sind die Leute da auch nicht. In den doerfern ist das immer so, da ist alles etwas anders. Muenchen ist eine typische Millionenstadt. Nur eben etwas traditioneller.

Ja, du warst auf dem Dorf! Du warst also nicht in München oder so. Da gehört man, wenn man bayrische Mundart spricht, zu einer schützenswerten Minderheit. :-D

Selbiges könnte ich aber auch anders herum sagen. Fahr mal in andere Gegenden (Schwarzwald oder Ostfriesland z.B.) in ein Dorf. Da reden die meisten auch ihren Dialekt, den nur die einheimischen richtig verstehen und man als Auswärtiger so seine Schwierigkeiten hat einem Gespräch zu folgen. ;-)

Es ist überall so, dass vor allem in ländlichen Gegenden viel mehr und intensiver Dialekt geredet wird als in den Städten.

Nur, daheim fällt einem das gar nicht so auf, da man damit ja aufgewachsen ist.

Naja, in Sachen Tradition und Gläubigkeit falle ich hier in Bayern wohl aus dem Rahmen. Katholische Kirche war bei mir einmal und Oktoberfest oder Maibaum aufstellen (und andere Sau- und Trinkfeste :-P) interessiert mich nicht die Bohne. ;-)

Ich als Bayer kann dir nur sagen, daß es dir nur komisch vorgekommen ist, weil du vorher noch nie in Bayern warst. Warum sollten wir auch Hochdeutsch reden wenn wir Bayern sind. Auch klar das die Häuser anders aussehen. Die Straßen sind genauso wie im übrigen Deutschland. Ich drehe den Spies mal um. Ich war sehr oft in Hamburg oder Emden und dort haben sie oft so Platt gerdet, wo ich nichts verstanden habe. Die Dächer decken diese Leute mit Riedgras, und viele fahren mit dem Rad. Komisches Volk fg . Doch ich fühlte mich dort sehr wohl. Das ist nun mal so, daß jede Region und jedes Bl. seine Eigenheiten hat, sonst wäre es in Deutschland ja Langweilig. Fahre mal nach Sachsen, denkst du die sprechen Hochdeutsch oder die Menschen im Ruhrpott passen sich den Urlaubern an ? Hier mal ein passender Link für dich. http://www.youtube.com/watch?v=20itdbbSmRk