Warum heiraten die Deutschen so viel später als z. B. Amerikaner?
Selbst bei Wiki kann man nachlesen, dass die Deutschen im Schnitt mit knapp 33 heiraten, während zum Beispiel in den USA dieser Durchschnitt bei knapp 28 liegt.
Wie kommt es? Hat es etwas mit der weltberühmten „German Angst“ zu tun?
8 Antworten
Ich hab zwar noch nie was von dieser Angst gehört, aber ich denke auf dem Großteil der Erde heiraten die Menschen früher. Oftmals wegen dem Glauben oder anderen "Richtlinien". Hier in Deutschland hat man sowas weniger und da können die Menschen mich frei entscheiden wann sie heiraten möchten und sind eben zu nichts "gezwungen"
Edit : der ganze Kram mit den Papieren und der Scheidung ist hier auch einfach so viel und da haben die meisten schon vor der Ehe meine Lust drauf, falls es mal soweit kommt.
Mich würde natürlich auch interessieren, warum diese so menschenfeindlich sein muss, aber das ist schon eine andere Frage.
Ich vermute auch, dass das vor allem etwas mit Religion und erzkonservativem Weltbild zu hat und eben eine gewisse 'Tradition' innerhalb der Fesellschaft ist.
Das Schutzalter, ab dem man in den USA Sex haben darf, ist relativ hoch (je nach Bundesstaat) und die Strafen teilweise sehr hart. Bei einer ungeplanten Schwangerschaft wird häufig nicht abgetrieben, sondern gleich geheiratet. Aufklärung läuft eher schlecht, stattdessen werden sogar Möglichkeiten zum Abtreiben eingeschränkt. Statt längere Zeit unabhängig leben zu können, flüchten viele direkt vom Elternhaus direkt in eine Ehe.
Mir kommt es auch so vor, als sei die Anzahl derer, die 3, 4 oder noch häufiger verheiratet sind deutlich höher ist, als wenn man zwar einerseits einen großen Wert auf die 'Legalität' der Beziehung legt, andererseits die Bedeutung bei uns eher mit 'zusammen wohnen' vergleichbar wäre!
Einem Kumpel ist mit 30 kurz vorm Antrag die Traumfrau weggelaufen. Waren bereits 8 Jahre zusammen. Sie wollte schon mit 25 heiraten. Er eigentlich auch, wollte aber aus Prinzip nicht vor dreißig heiraten. Ich hatte ihn gewarnt...
Hab das so oft erlebt als Hochzeitsfotograf, dass die Paare ihre Zeit nach Schema F planen. Und bei den ganzen Möglichkeiten die man heute hat ist die Liste lang der vor der Hochzeit zu erledigenden Dinge.
Die denken, dass nach der Hochzeit das Leben vorbei ist. Ist es nicht, erst ab den Kindern ändert sichs.
Sex vor der Ehe möchte man - zumindest gegenüber der aussen - vermeiden, aber sie offen und akzeptiert möglichst bald leben können.
Die US-Amerikaner behaupten zwar immer das "Land of the free" zu sein, aber die Realität sieht anders aus. Viele Bundesstaaten sind super konservativ, viele Leute gehören irgendwelchen Glaubensgemeinschaften an die bei uns als Sekten angesehen würden. Da müssen die jungen Menschen heiraten, sonst dürfen sie nicht zusammen sein.
Hinzukommt dass man dort viel einfacher heiraten und sich scheiden lassen kann.
Danke, allerdings bezog sich meine Frage nicht auf die USA, sondern auf Deutschland. Ich hätte auch ein anderes Land, statt den USA, als Beispiel nehmen können.
Du hast ja explizit nach den USA gefragt. Bei anderen Ländern werden sich ähnliche Gründe finden.
Ja, nach Deutschland im Vergleich zu den USA.
Führst du ein anderes Land auf, findet man dort auch Unterschiede.
https://de.statista.com/infografik/19191/heiratsalter-weltweit/
Deutschland gehört weltweit zu den Spitzenreitern diesbezüglich.
Auffälliger finde ich eher, dass die beiden total katholischen Länder Italien und Irland auf den ersten vier Plätzen vertreten sind. Und ich frage mich, was zum Kuckuck da in Guyana los ist... aber ehrlich gesagt will ich das lieber nicht wissen!
Gut, dann mal zu Deutschland:
In Deutschland:
- Sind die Steuern und Abgaben extrem hoch
- Die Gehälter relativ niedrig
- Leute studieren mitunter relativ lange
- Bürokratie und unflexibler wie angespannter Wohnungsmarkt erschweren Familiengründung
- Die Menschen wollen sich generell heutzutage Zeit damit lassen und länger "jung bleiben"
Ja, die berühmte deutsche Bürokratie habe ich ganz vergessen…