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Die Shoah, der Völkermord an den europäischen Juden, war zwar ein unfassbares Verbrechen, doch die Weltgemeinschaft brauchte Zeit, um die Dimensionen dieses Genozids vollständig zu begreifen und die daraus resultierenden Konsequenzen zu ziehen. Während des Kalten Krieges standen sich die beiden großen Blöcke, Ost und West, gegenüber. Die Auseinandersetzung um politische Systeme und Ideologien überschattete oft die Diskussion über Menschenrechte und Minderheitenrechte. Der Begriff "Rassismus" wurde lange Zeit eng mit der Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe verbunden. Die Vorstellung, dass auch Juden aufgrund ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit Opfer von Rassismus sein könnten, war nicht immer selbstverständlich. Antisemitismus hat eine lange und komplexe Geschichte und wurde oft als ein eigenständiges Phänomen betrachtet, das sich von anderen Formen von Rassismus unterscheidet.

Die Resolution der UN-Generalversammlung von 1998, die Antisemitismus als eine Form von Rassismus definiert, war ein wichtiger Schritt. Sie unterstrich die Notwendigkeit, Antisemitismus als das zu erkennen, was er ist: ein Hassverbrechen, das gegen die Grundwerte der Menschlichkeit verstößt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus