Ist Rassismus gegen Aramäer und Araber auch "Antisemitismus"?

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Ja. Deshalb finde ich es immer witzig, wenn behauptet wird, Palästinenser wären antisemitisch.

Aber diese Tatsache ist leider nicht so bekannt.

Semiten werden generell als Nachkommen von Sam gesehen, einem Sohn des Propheten Noahs.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Leider gehört es in der letzten Zeit zum Mainstream, jegliche Kritik an Israel und insbesondere seiner derzeitigen Führung als antisemitisch zu brandmarken. Dabei wird völlig ignoriert, dass Hunderttausende Israelis diese Politik auch kritisieren. Demgegenüber wird jede noch so kleine Sympathieäußerung für die Palästinenser sofort als Unterstützung der oder Sympathie für die Hamas angesehen. Das betrifft sogar die Palästinensertücher mit ihrer charakteristischen Musterung. Hiesige Politiker* scheinen schon seit Jahren etwas gegen Tücher zu haben, egal ob um den Hals oder auf dem Kopf. O-Ton des ehemaligen Innenministers Thomas de Maizière: "Das Kopftuch ist gefährlich!" Nein, Herr Ex-Minister, z. B. der Terrorist Anis Amri war gefährlich, und der hatte kein Kopftuch.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Frau Connemann war so frech, Dieter Hallervorden als Reaktion auf sein Gaza-Gedicht auf Facebook vorzuhalten, er habe "Dreck im Kopf". Ich lasse offen, was sich wohl im Kopf von Frau Connemann befindet.

Der IGH erklärt die Okkupationspolitik Israels für völkerrechtswidrig, aber Herr Scholz ist von seiner "Staatsraison", uneingeschränkt hinter Israel zu stehen, keinen Millimeter abgerückt. Er steht also weiterhin auf der Seite eines Regimes, das nach jüngsten Angaben seit Oktober 2023 ca 40 000 Palästinenser in Gaza getötet hat, von denen nur ein Bruchteil Hamas-Mitglieder oder -Anhänger waren, von den materiellen Zerstörungen ganz zu schweigen. Die Zerstörungen in Gaza sind schlimmer als die Zerstörungen von Dresden, Berlin und anderen deutschen Städten im 2. Weltkrieg.

Ich wünsche der Zivilgesellschaft in Israel, dass sie das Netanjahu-Regime endlich wegfegt und den Weg frei macht für eine Regierung, die das tut, was im UNO-Beschluss von 1947 über die Gründung Israels festgelegt wurde: "Der Staat der Juden soll friedlich mit seinen Nachbarn zusammenleben." Nach 75 Jahren sollte Israels Regierung endlich einmal damit anfangen.