Warum haben die Feuerwehruniformen in fast jeder Ort eine andere Farbe (schwarz,rot,beige)?

4 Antworten

Warum? Weil der Markt diese Auswahl hergibt.
Und da die Feuerwehr eine kommunale Organisation ist, kann auch jede Stadt oder Gemeinde für sich selbst entscheiden, was sie beschafft (unter Berücksichtigung dessen, was ihre Feuerwehr benötigt, was sie haben möchte und was man sich zu leisten bereit ist).

Darüber, welche Farbe nun "besser" ist, kann man hervorragend diskutieren.

Vor 25 Jahren haben wir hier bei uns beispielsweise orange-rote Einsatzschutzkleidung getragen. Das war noch mehr oder weniger einfache Baumwollkleidung.
Dann sind wir auf eine deutlich modernere Kleidung mit mehrschichtigem Aufbau umgestiegen. Damals gab es eigentlich nur Rot und Schwarzblau... und da hat man sich bei uns für Schwarzblau entschieden - damals mit der Begründung, dass die Kleidung nicht so schnell schmutzig aussehen würde. Da hat man sich um Dinge wie "Schwarz-Weiß-Trennung" oder Kontaminationsverschleppung noch nicht geschert.
Irgendwann wurden dann auch andere Materialien wie PBI entwickelt und diese Fasern konnte man zu der Zeit noch nicht einfärben, deshalb waren die Jacken und Hosen Sandfarben bzw. Beige oder "Gold". Das geht zwar mittlerweile, aber einige bevorzugen dennoch auch weiterhin "Sandfarben".
Und als wir vor ein paar Jahren dann wiederum vor einer Neubeschaffung standen, da haben wir uns dann bewusst für Rote Kleidung entschieden, da diese unserer Meinung nach im Straßenverkehr deitlich besser zu sehen ist und weil man darauf den Dreck besser sieht - und so schneller verhindern kann, dass gefährliche Stoffe übertragen und verschleppt werden...

Außerdem gibt es Einsatzschutzklamotten in ganz verschiedener Qualität, Ausstattung usw. zu ganz unterschiedlichen Preisen. Aber eben nicht jede in jeder Farbe.

Dinge wie der "Modegeschmack" kommen natürlich auch noch hinzu.

Und letztendlich kann man durch verschiedenfabige Kleidung auch eine Art "Kennzeichnung" ermöglichen. So hat sich damals beispielsweise der überörtliche ABC-Dienst bei uns bewusst für rote Kleidung entschieden, da zu dem Zeitpunkt die meisten örtlichen Wehren Schwarzblau getragen haben. Und eine benachbarte große Feuerwehr, die sich den Luxus von zwei PSA-Sätzen für Brandbekämpfung und TH-Lagen leisten kann, unterscheidet diese beiden Sätze mit der Nutzung unterschiedlicher Farben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Weil es keine Uniformen sind ;-)

Das, was Du siehst, ist die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) der Feuerwehr - sprich: Ihre Einsatzkleidung! Diese kann jede Gemeinde dort kaufen, wo es ihr am besten gefällt. Und da es eben in der BRD nicht nur einen Anbieter für Feuerwehr-PSA gibt, gibt es eben auch die unterschiedlichsten Ausführungen und Farben.

Die tatsächliche Uniform der Feuerwehr wird als "Dienstanzug" bezeichnet und ist tatsächlich Bundesweit tiefblau (dunkelblau). Diese kann in einem Einsatz bei einer Brandwache getragen werden, wird aber in der Regel nur bei offiziellen Anlässen verwendet, da es sich eben nicht um eine Einsatzkleidung handelt und demenstprechend auch keine Schutzfunktion für den Feuerwehmann hat.

Übrigens: Dieses System gibt es bei jeder bundesdeutschen Hilfsorganisation (Bundesanstalt THW, Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, Arbeiter Samariter Bund etc). Es wird IMMER zwischen einem Dienstanzug und der Einsatzkleidung unterschieden.

Bei bundesweit tätigen Hilfsorganisationen sind aber Einsatz- und Dienstkleidung immer genormt und vorgegeben - mit Ausnahme der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, welche in der Einsatzkleidung etwas lockerer ist - denn hier müssen die Mitglieder ihre Kleidung selbst bezahlen - was bei allen anderen Hilfsorganisationen nicht der Fall ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Bei uns sind die Fahrzeuge standardmäßig rot und die Kleidung ist dunkelblau.

Und das in ganz Österreich

Die Auswahl Schutzkleidung der Feuerwehrdienstleistenden obliegt jeder Gemeinde.

Es gibt auf dem Markt zig verschiedene Hersteller mit wiederrum unzähligen Modellen für unterschiedliche Einsatzzwecke. Es gibt dünnere Jacken, dickere Jacken. Verschiedene Aufbauten die mal besser und mal schlechter Atmungsaktiv sind, verschiedene Obermaterialen und dann lassen sich auch noch Designer dran aus und versuchen die Klamotten zumindest teilweise schick auszusehen.

Während die dicke und der Aufbau keinen Einfluss auf die Optik haben müssen, sieht es bei den anderen Punkten anders aus.

Schauen wir uns mal die Obermaterialen an. Das gängigste Material ist hier Nomex, es gibt aber auch PBI, IB-TEX und sicherlich auch noch viele andere. Und PBI ist ein Material, das viele Jahre lang nicht eingefärbt werden konnte und für den sandfarbenen Look verantwortlich ist. IB-TEX ist eine weiße Gitterstruktur, die aus einem eigentlich dunkelblauen Stoff optisch hellgrauen Kleidung werden lässt.

Naja und wenn dann noch die Designer in Spiel kommen und lustig mit Farben anfangen zu experimentieren, kommen da auch nochmal verschiedene Looks raus.

Das sandfarbene wurde später zum Beispiel auch eingefärbt übernommen, weil man auf helleren Stoffen eher verschmutzungen wie Brandruß sieht. Andere entscheiden sich für rot weils ja die Farbe der Feuerwehr ist. Gründe gibt es verschiedene.

Und nur um es anzureißen, weil Feuerwehrleute gerne auf Begrifflichkeiten Wert legen. Du nennst es "Uniform", aber es gibt neben der Schutzkleidung die du tatsächlich meinst noch eine echte Uniform, mit Sakko, Hemd und Krawatte für offizielle Empfänge, etc und diese Uniformen sind tatsächlich uniform und für jedes Bundesland einheitlich und auch generell auf Bundesebene sehr ähnlich untereinander.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr