Warum hat der Westen Deutschlands den Osten über den Tisch gezogen?
Ich habe mal Leute aus der ehemaligen DDR darüber reden hören. Sie sagten der Osten wurde über den Tisch gezogen. Auch hätten westliche Firmen im Osten die Konkurrenz aufgekauft und dann kurzerhand geschlossen.
Was ist da dran?
3 Antworten
Der Westen hat den Osten nicht über den Tisch gezogen, man zahlt noch heute vereinzelt den Solidaritätszuschlag.
Seit 1991 bekommen Arbeitnehmer/innen in Deutschland Monat für Monat den Solidaritätszuschlag als Zusatzabgabe automatisch vom Gehalt abgezogen. Im Jahr 2020 waren das immerhin 5,5 Prozent der Lohnsteuer. Das hat allerdings nun ein Ende: Von 2021 an fällt der Soli für rund 90 Prozent der Steuerzahler/innen weg.
https://www.vlh.de/wissen-service/steuer-abc/was-ist-der-solidaritaetszuschlag.html#:~:text=Seit%201991%20bekommen%20Arbeitnehmer%2Finnen,Prozent%20der%20Steuerzahler%2Finnen%20weg.
Die Treuhand hat gewissenhaft gearbeitet, versucht alles Erhaltenswerte in der DDR zu erhalten, nur leider gab es davon kaum etwas.
Die DDR Wirtschaft war marode und ineffizient; abreißen war billiger als Sanierung.
So sah die DDR "Wohnkultur" aus und die "Pkw- Trabant" als Beispiel von DDR Produkten , waren nun einmal nicht "West- Niveau".
Das war nicht der Westen, der den Osten über den Tisch gezogen hat. Das waren einzelne Kriminelle, die Geld veruntreut haben, die das Vertrauen der Menschen missbraucht haben, die gelogen und betrogen haben. Das kommt in allen Bereichen vor, aber die Öffnung des Wirtschaftsraums hat sehr gute Gelegenheiten geboten, die durch die unübersichtlichen Vorgänge verschleiert werden konnten. Zudem kommt, dass diese Gelegenheiten sozusagen von heute auf morgen entstanden sind.
Im Osten ist ja nichts mehr
Ah. Nichts oder "nichts"?
Die haben es jetzt schlechter als damals zur DDR
Ich werfe dazu einen schönen Spruch rein: "In der DDR hatte zwar jeder Arbeit, aber trotzdem nicht alle etwas zu tun". Es gab auf jeden Fall Positives in der DDR, aber ist es jetzt grundsätzlich schlechter? Die Schröpfer sind jetzt andere, aber man hat mehr Freiheiten, bzw. eine höhere Qualität der Freiheiten.
nur die Autobahn ist ganz schön aber da fährt fast niemand drauf
Das ist ein Bananenargument.
Der Osten hatte nichts. Entsprechend war alles günstig. Bezüglich Firmen kann ich nicht viel sagen, aber die allermeisten Ost-Immobilien liegen in der Hand des Westens und wurden damals günstig eingekauft.
Naja wenn man heute sieht... Im Osten ist ja nichts mehr. Die haben es jetzt schlechter als damals zur DDR nur die Autobahn ist ganz schön aber da fährt fast niemand drauf