Warum hassen Rechtsextreme und Islamisten eigentlich Juden?
8 Antworten
Die Feindseligkeit gegenüber Juden durch Rechtsextreme und Islamisten hat historische, kulturelle, religiöse und politische Wurzeln. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Rechtsextremen oder Islamisten Juden hassen, aber es gibt extremistische Gruppen und Individuen, die antisemitische Ansichten und Handlungen vertreten. Hier sind einige Gründe, warum diese Feindseligkeit existieren könnte:
- Historische Vorurteile: Antisemitismus hat eine lange Geschichte und ist in vielen Gesellschaften tief verwurzelt. Historische Vorurteile gegenüber Juden reichen bis ins Mittelalter zurück und wurden durch verschiedene Ereignisse wie die Verfolgung der Juden im Dritten Reich im Holocaust verstärkt.
- Verschwörungstheorien: Juden wurden oft fälschlicherweise mit verschiedenen Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht, die von antisemitischen Gruppen verbreitet wurden. Diese Vorstellungen von jüdischer Kontrolle über Medien, Finanzen oder Politik haben zur Verbreitung von Hass beigetragen.
- Religiöser Hass: In einigen extremistischen Interpretationen des Islam und des Christentums werden Juden als Feinde betrachtet. Dies beruht auf historischen religiösen Konflikten und Interpretationen von religiösen Texten.
- Israel-Palästina-Konflikt: Der langanhaltende Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern im Nahen Osten hat zu erhöhten Spannungen und Feindseligkeiten geführt. In diesem Kontext wird der Konflikt oft auf religiöse und ethnische Identitäten reduziert, was zu gegenseitigem Hass und Vorurteilen beiträgt.
- Gruppenzugehörigkeit: In vielen extremistischen Gruppen dient der Hass gegenüber Juden als Mittel zur Gruppenidentifikation und zur Abgrenzung von anderen. Antisemitismus wird oft als ideologisches Merkmal verwendet, um die Loyalität und Solidarität innerhalb dieser Gruppen zu stärken.
Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Hass auf Vorurteilen und falschen Überzeugungen basiert und keinerlei Rechtfertigung hat. Die Förderung von Toleranz, Verständnis und Respekt zwischen verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen ist entscheidend, um solchen Hass zu bekämpfen und eine friedliche Gesellschaft zu fördern.
Das ganze reicht bis in die Antike zurück. Man kannte damals das Konzept der "Religionsfreiheit" noch nicht so wirklich. Das junge Christentum konkurrierte mit den Juden um die Anhängerschaft und die Anerkennung als Religion in Rom. Einerseits wollte man Juden zum Christentum bekehren, andererseits machte man Juden für den Tod Jesu verantwortlich. Sie hätten ihn als Messias verraten und zu Unrecht nicht anerkannt. Sprich: Die Christen reklamierten für sich, die wahren und echten Gläubigen zu sein und die Juden fanden das natürlich anmaßend und falsch.
Im Grunde kann man es - wie bei vielen Konflikten in der Welt - sehr einfach herunterbrechen auf Macht und Machtansprüche, die hier ganz offen kollidierten.
Schon in den frühen kirchlichen Schriften hat sich das Bekämpfen des Judentums niedergeschlagen. Auf verschiedenen Ebenen. Man wollte beweisen, dass die Juden dazu verdammt seien, heimatlos umherzuirren in der Welt. Man wollte so beweisen, dass sie von Gott für den Verrat an Jesus bestraft wurden.
Das ganze setzte sich dann auch im Mittelalter fort. Juden waren gezwungen kreativ zu werden, da ihnen viele Berufe einfach verboten wurden. man akzeptierte sie, da sie ja immerhin auf demselben Glauben basierten, allerdings unterstellte man ihnen, dass sie den wahren Glauben nicht verstanden hätten (da sie Jesus nicht als Messias ansehen) und damit waren sie sozial und politisch einfach nicht gleichgestellt. Juden flüchteten sich in Berufe wie die eines Geldleihers. Diese Berufe betrieben sie aber derart erfolgreich, dass sie erst Recht zum Hassobjekt wurden. Denn was verachtet ein sozial schlechter gestellter Bauer? Einen reichen Kaufmann. Was verachtet ein sozial besser gestellter, der sich Geld leihen muss? Den Kreditgeber, der auf Rückzahlung drängt...
Übrigens: Der Geldhandel gegen Zins war nach kirchlicher Dogmatik verboten. Juden hatten dieses religiöse Problem nicht, daher besetzten sie diese vermeintliche Nische erfolgreich.
Das alles manifestierte sich über die 2 Jahrtausende und ist im Grunde auch Grundlage der heutigen modernen Verschwörungstheorien. Eine dieser Verschwörungstheorien besagt, dass Juden heimlich die Welt regieren würden über Geld. Obwohl viele der Milliardäre keine Juden sind, hält sich dieses Märchen bis heute und versteckt sich mittlerweile hinter dem Codewort "Globalisten". Als Beispiel dieser "Globalisten" werden stets Juden benannt. Einfach mal kurz überlegen, wieso die übrigen nicht-jüdischen Menschen weggelassen werden...
Mit „Juden“ meinst du wahrscheinlich die Anhänger des Judentums? Ich gehe mal davon aus.
Der Hass gegenüber anderen Religionen hat es eigentlich schon immer gegeben. In der Vergangenheit waren besonders Christen gegen Juden. Das liegt wahrscheinlich an der Geschichte von Jesus und seiner Kreuzigung.
Sehr vereinfacht gesagt: Weil sie denken, die nehmen ihnen durch ihre bloße Existenz irgendetwas weg.
Das Frage ich mich auch oft, denn die Juden wurden ja schon früh in vielen Ländern ausgegrenzt.
Ich denke, das liegt irgendwie in der menschlichen Natur, dass man sich gerne einen Sündenbock aussucht, der angeblich an allem schuld ist. Ist ja auch viel bequemer, u. die Masse springt grundsätzlich nur zu gerne darauf an u. macht mit...
Neulich sah ich einen Bericht im TV, wo es um eine Moorleiche in Dänemark ging, die man mumifiziert u. sehr gut erhalten, mit einem selbstgeflochten Strick um den Hals fand.
Nachdem sie gründlich nachgeforscht hatten, kamen sie zu dem Schluss, dass er wohl vor vielen 100 Jahren geopfert wurde, da er keine Abwehrverletzungen hatte u. weil das zu seiner Zeit angeblich öfters vorkam.
Also z.B. wenn die Ernte schlecht war, musste sich einer opfern, der einfach von einem bestimmt wurde.
Oder bei der Hexenverfolgung ging es den Kirchenoberhäupten vor allem um deren Besitz, den sie sich unter den Nagel reißen konnten, da es immer alleine lebende Frauen waren.
Also musste man nur einen Grund finden, wieso/weshalb/warum...
Traurig, aber leider wahr.