Warum haben IT'ler meistens so einen komischen Ruf?

10 Antworten

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Hmm wir werden oftmals als speziell angesehen weil die anderen zB einfach unsere IT-Themen und Witze nicht verstehen.

"Immer die Informatiker, können die nicht normal reden"

Für uns ist die Art, wie wir reden normal und unter uns verstehen es auch alle ... von daher können "außenstehende" das auch schonmal als speziell verstehen, weil sie eben nichts verstehen^^

Der typische Ruf eines IT-lers ist? Na klar, dicker Typ vorm PC, alles duster bloß kein Sonnenlicht, Fast Food zu jeder Uhrzeit und ne Menge Koffein. Kommt sicherlich vor, ist aber meist nicht der Fall.

"Die IT ist immer so langsam",

Das Problem ist meist gar nicht so einfach zu finden oder gar nicht so einfach zu beheben, da die Systeme meist an sich schon sehr komplex sind. Das verstehen "nicht-IT-ler" meist nicht.

"Die IT pfuscht nur".

Sicherlich kommt das vor, aber auch nicht häufiger als bei anderen Berufen. Solche Aussagen kommen auch nur ohne Fachwissen zu stande ... wie soll man auch Pfusch erkennen wenn man in dem Bereich keine Ahnung davon hat ?

Grüße - bormolino

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Informatik und Hobby seit einigen Jahren

bormolino  26.10.2014, 01:29

Danke für den Stern! :)

feldwebel1989  16.10.2014, 23:54

"wie soll man auch Pfusch erkennen wenn man in dem Bereich keine Ahnung davon hat ?" User argumentieren: Wenns net geht is Pfusch, egal ob es sich um das gleiche Problem handelt oder um ein neues, dass 4 Wochen später aufgetreten ist, dann kommt der Satz "Das ist so seitdem Sie das letzte mal dran waren"

bormolino  17.10.2014, 09:20
@feldwebel1989

Genau ^^

Den Spruch "Das ist so seitdem Sie das letzte mal dran waren" habe ich auch schon des öfteren gehört.

Da es, glaube ich, hier vor allem um den beruflichen Aspekt geht, möchte ich dir hier ein paar von meinen Erfahrungen schildern, womit wir uns plagen müssen.

Mal abgesehen davon, dass es immer frustrierend, wenn die Technik nicht funktioniert, da es meistens dann auffällt, wenn man einen Kunden am Telefon oder vor sich hat. Das Nichtfunktionieren der Technik legt einen lahm, man kann oftmals nur bedingt etwas machen oder sogar gar nichts mehr. Schon alleine das ist äußerst frustrierend.

Dann dauert es bei uns lange, bis die IT etwas unternimmt (das allerdings mehr an Umstruktierungen liegt, um der Fairness halber zuzugeben). Das ist frustrierend, denn die Kunden schlagen nach wie vor bei uns auf und meistens zu solchen Zeiten sogar noch mehr als üblich (die riechen das, wenn was nicht geht).

Und zum krönenden Abschluss kann ich hier ein Gespräch, welches ich mal mit der Abteilung hatte:

Ich: "Mein Mail funktioniert nicht mehr. Ich kann weder empfangen noch senden."

Technikabteilung: "Ich habe Ihr Problem aufgenommen und registriert. Das wird bald geklärt werden. Ich schicke Ihnen nur noch eine Mail zu mit Ihrem Störungsfallticket."

Ich: "Wie wollen Sie das machen? Mein Mail geht nicht."

Technikabteilung: "Ach ja, stimmt."

Es wurde zwar noch eine Lösung gefunden, aber es ist etwas frustrierend, wenn man solche Gespräche führt.

Aber ich habe mittlerweile den Verdacht, dass das alles ungelernte Kräfte sind, die nur aufnehmen und weitervermitteln. Das die Arbeit nicht so gut ist, ist klar. Aber dieser Ruf fällt eben auf die ITler zurück.


feldwebel1989  16.10.2014, 23:58

Das ist der Firstlevel-Support. Oftmals überhaupt keine IT-Ausbildung, nur notieren und weitergeben, aber vom Fach-Chinesisch keine Ahnung.

catchan  17.10.2014, 00:03
@feldwebel1989

Das ist aber das, was der IT-Laie dran bekommt, wenn man bei der Technik anruft.

Aber siehe auch meinen beitrag:

Aber ich habe mittlerweile den Verdacht, dass das alles ungelernte Kräfte sind, die nur aufnehmen und weitervermitteln. Das die Arbeit nicht so gut ist, ist klar. Aber dieser Ruf fällt eben auf die ITler zurück.

Ich empfehle Antworten komplett zu lesen.

Ah, Dein Beitrag geht einem runter wie Öl :) Jemand der versucht ITler zu verstehen ;)

Ob sie einen komischen Ruf haben kann ich Dir nicht sagen ;) Kann Dir nur sagen das viele ITler mit der Zeit einen komischen / seltsamen Humor entwickeln ;) So eine Mischung aus Sarkasmus, Selbstironie und Wahnsinn ;) Da spreche ich als ITler aus eigener Erfahrung :) Liegt wohl daran was man in der Branche so alles täglich an Wahnsinn erlebt ;) ITler ist aber nicht gleich ITler und von der Ausbildung sind diese auch ganz unterschiedliche. Da gibt es den gemeinen Supportler (häufig auch Fachfremd irgendwie da reingerutscht da er sich ja irgendwie mit Computern auskennt), die Systemadministratoren, die Software Entwickler, ja auch viele Projektleiter und Manager kommen aus der IT Schiene.

Viele ITler sind nun mal vor allem in jüngeren Jahren etwas mehr introvertiert und eigenbrötlerisch. Ändert sich aber in der Regel mit den Jahren und der Erfahrung.

Wenn Du wüsstest was man in dem Beruf manchmal so alles an Wahnsinn erlebt wo man sich fast täglich nur an den Kopf Fasst oder am liebsten mit dem Kopf gegen die Tischplatte haut,... ;)

Bin eigentlich nicht im Support tätig, aber z.B. kommt ein Abteilungsleiter auf mich zu und sagt mir das der Drucker nicht funktioniert und fragt mich ob ich mir das mal anschauen kann. Ok, kein Problem. Gehe zum Drucker und da steht FETT auf dem Display "Bitte Papier einlegen" (Kopf gegen die Tischplatte hau). Stehe neben einer unserer Controllerinnen weil ich Ihr etwas erklären sollte. Dann sehe ich wie sie Zahlen in Excel eintippt weil Sie diese Addieren will und dann holt Sie tatsächlich (kein Witz) den Taschenrechner raus, tippt die Zahlen ein und schreibt das Ergebnis darunter in die Excel Tabelle (Kopf wieder gegen die Tischplatte hau). Und das sind nur zwei Beispiele. Da zweifelt man manchmal in dem Beruf wirklich was man hier eigentlich macht und wie diese Leute überhaupt an Ihren Job gekommen sind. Man sollte meinen Leute die täglich mit einem Tool arbeiten kennen sich damit aus, aber nein, da wird dann der ITler gefragt der eigentlich nichts mit diesen Tools am Hut hat und auch eigentlich kaum damit Arbeitet und der soll einem schnell mal das zeigen wie es geht. Muss sich ja als ITler ja mit jedem auf der Welt existierenden Tool auskennen (sind ja schließlich Allwissend ;) ). In dem Beruf zweifelt man manchmal wirklich am Verstand anderer Leute und ob diese überhaupt des Lesens mächtig sind.

Wenn Du die Psyche eines ITlers besser verstehen willst, such mal auf Youtube nach "The IT crowd - Truest moment about tech support". Die Serie ist generell als ITler zu empfehlen ;) Allerdings nur in Englisch. Die Deutsche Übersetzung ist absoluter mist. Oder such mal auf Youtube nach "The SysAdmin Song" :) Werden Deine IT Collegen sicherlich kennen :) Ansosnten kannst Du es Ihnen gerne mal zeigen ;) Werden sich dankbar zeigen ;)

In der Software Entwicklung ist es nicht besser. Da hat man ständig mit Kunden zu tun die wollen das man etwas für Sie Entwickelt und wenn man Sie dann nach Ihren Anforderungen fragt und was Sie wie gerne hätten, wissen diese häufig selber nicht was Sie eigentlich selber genau wollen. Man fühlt sich dann manchmal wie ein Psychiater der dann den Patienten / Kunden erstmal auf die Couch nimmt und Ihn dann erst mal fragt wo den genau der Schuh drückt und sein Problem ist das er lösen will. Bei dem Gespräch wird dem Kunden dann im laufe der Zeit erst selbst überhaupt klar was er eigentlich will und wo seine eigentlichen Probleme liegen was Ihm vorher selber nicht bewusst war. Dann musst Du auch noch irgendwie damit umgehen das der Kunde alle Nase lang seine Meinung ändert und es Doch anders will, nur das manche Änderungen tiefgreifende Designänderungen bedeuten und nicht so ohne weiteres möglich sind. Das sehen viele aber nicht.

Dieses unter ITlern bekannte Bild veranschaulicht den Wahnsinn den man in der IT erlebt ganz gut ;)

http://www.technischer-betriebswirt.net/wp-content/uploads/2012/07/projektmanagement.jpg

Abgesehen davon muss man sich in der Software Entwicklung dann auch noch ständig in alle erdenklichen Fachthemen Einarbeiten denn jeder Kunde hat andere Prozesse, Anforderungen, Spezialthemen,... Und jeder nimmt an das was Sie machen sei das selbstverständlichste auf der Welt und man muss das als ITler alles automatisch verstehen.

In dem Bereich muss man sozusagen bereits eine gewissen "Nerdigkeit" mitbringen oder man entwickelt das bei dem ganzen Wahnsinn um einen herum automatisch mit der Zeit ;)

So jetzt habe ich mich als ITler mal bei Dir auf die Psychiater Couch gelegt ;) Und? Was sagt der Psychiater zu meinem Problem? ;)


silentwater79  02.10.2014, 07:49

Als Ergänzung, zu den Designänderungen bei Software. Stell Dir vor Du bist Bauunternehmer und baust für einen Kunden ein Haus und das Haus ist praktisch fertig. Dann kommt plötzlich der Kunde her und möchte unter sein Haus noch einen Keller haben. Als Bauunternehmer wirst Du dem Kunden sagen, das hätte er sich vorher überlegen sollen und das jetzt nicht mehr möglich ist und am Verstand des Kunden zweifeln. In der Software Entwicklung musst Du trotzdem unter den 50 Stöckigen Wolkenkratzer noch irgendwie die Tiefgarage mit 5 Ebenen ziehen nur weil der Kunde das jetzt plötzlich will und darfst nicht nein sagen. So kannst Du Dir den Wahnsinn vorstellen der dort manchmal abgeht.

Weil sie einen geilen Beruf haben und die anderen neidisch sind :D

Das ist ganz einfach erklärt: Die "User" (Ja, so nennen wir die) stellen sich alles viel zu leicht vor. Ich mache selbst meine Ausbildung "in der IT" und ich kann Stundenlang über "Euch" sprechen, wir denken uns einfach nur "Das sind nur Goldfische, wir sagen ihnen was, sie schwimmen einmal im Kreis und haben es vergessen" Und wie am Anfang gesagt die "User" stellen sich einfach alles zu leicht vor. Ich hatte mal folgenden Fall_

Ein User hat ein Notebook, dass in einer Dockenstation hängt, woran Zwei externe Bildschirme angeschlossen sind, und nun ist auf einem der externen Bildschirme die Auflösung ganz komisch. Nun habe Ich wie jeder vernüftige ITler erstmal in den Windows-Bildschrimeinstellungen geschaut, ob dort etwas verstellt wurde, dies war aber nicht der Fall. So jetzt stehst du erstmal da, weil der andere externe Bildschirm, sowie das Display des Notebooks geben die eingestellte Auflösung ganz normal aus, somit ist ein defekt des Notebooks augeschlossen. Nun kontrollierte ich den Sitz des DVI-Kabels (Dies überträgt das Bildsignal) dies saß aber auch bombenfest, am Bildschirm, sowie an der Dockingstation. Dann nahm ich mir den Bildschirm und habe ihn an einem anderen System getestet, doch dort lief er einwandfrei.
Jetzt steht man wieder da und denkt "Mensch, du hast jetzt eigentlich jede Variable abgearbeitet, die in Frage kommt" Und dann haben wir auf gut Glück die Dockenstation ausgetauscht, und ZACK direkt funktionierte es. Darauf kommt man halt erstmal nicht im ersten Moment, denn die Schritte die ich davor genannt habe, sind eigentlich die üblichen Schritte die man so ausführt.

Soviel Arbeit, und das nur weil einer der Zwei externen Monitore eine komische Auflösung hatte, noramlerweiße hat sich das zu 95% durch eine Einstellung in Windows gelöst, aber dann gibts halt auch einfach diese Ausnahmefälle.