Warum greift das Corona Virus das Gehirn an während/ nach der Erkrankung?

3 Antworten

CoVid19 kann unter anderem die Nerven direkt angreifen.

Des Weiteren kann es zu Autoimmunreaktionen führen, die dann ersteres indirekt bewirken. Das sind bedeutende Gründe für PostCovid ME/CFS, oft kombiniert wirksam.

Aber Covid kann nich mehr, es greift (viel häufiger) Herz Kreislauf und Lunge gemeinschaftlich an. Schlechtere Blutversorgung und schlechtere Sauerstoff Aufnahme ergänzen sich dabei heimtückisch.

Grippe kann genau diese Mechanismen auch gut, dazu auch noch Angriff auf Muskeln. Aber viel weniger direkte Nerven beteiligung, daher ist in Summe Long Influenca seltener, weniger hartnäckig, wobei beide Krankheiten gleichermaßen aufs Herz gehen.

Covid erwischt dann auch noch den Darm gerne, folgende Verdauungsstörungen sind auch nicht so toll...

Das ist nicht seriös erforscht. Es ist ganz normal, dass nach der Influenza mit schweren Symptomen nicht einfach sofort alles wieder normal ist, so verhält sich das auch bei Covid-Erkrankungen. In sehr seltenen Einzelfällen kommt es zu schwerwiegenden Komplikationen. Diese können auch durch die Impfung hervorgerufen werden oder psychisch bedingt sein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Soweit ich weiß ist inzwischen recht gut bekannt, dass das Virus, abgesehen von Epithelzellen in den Atemwegen, so gut wie nichts "angreift" (*) - übrigens auch nicht die Blutgefäße / das Endothel, wie lange vermutet wurde.

(*) Sich darin vermehrt. Einem Virus geht es grundsätzlich nicht darum, "Schaden anzurichten", sondern sich zu vermehren. Aber in der Regel stirbt infiziertes Gewebe nunmal ab - entweder durch die Virusreplikation selbst oder durch die Immunreaktion, die die infizierten Zellen beseitigen muss.

Es ist alles "Kollateralschaden" der Immunreaktion. Die Immunreaktion fällt heftig / fehlgeleitet / ineffizient (je nach Betrachtungsweise) aus, wenn das Immunsystem den Erreger noch nicht "kennt". Dann erzeugt die angeborene Immunität ("innate immunity") eine ungerichtete Immunantwort, die so lange "die Stellung hält", bis die erworbene Immunität (= Antikörper und T-Zellen) verfügbar sind und das Virus gezielt bekämpfen können. Daher kann die Impfung solche Komplikationen sehr gut verhindern.

Nach gegebenenfalls mehreren Expositionen gegenüber dem Erreger wird es nicht viel mehr als eine gewöhnliche Erkältungskrankheit sein, wie bei anderen Coronaviren ebenfalls. Für die meisten Menschen ist es das jetzt bereits, daher ist die Zahl der schweren Erkrankungen, gemeldeten Fälle und hospitalisierten Personen ja inzwischen auch gering.


Herfried1973  06.08.2024, 13:01

Nicht ganz, Blutgefäße werden direkt angegriffen, so wie bei Grippe Muskel Gewebe. Und Covid kann Nerven direkt befallen.

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NoHumanBeing  06.08.2024, 14:39
@Herfried1973

Soweit ich weiß ist das veraltet.

https://www.uq.edu.au/news/article/2021/10/vascular-disease-covid-19-not-caused-viral-infection-of-blood-vessels

Ich kenne die komplette Studienlage auch nicht, aber Studien, die behauptet, dass das Virus die Blutgefäße (angeblich) nicht infiziert / schädigt sind in der Regel neuer, als solche, die zeigen, dass das Virus die Blutgefäße (angeblich) infiziert / schädigt.

Ich gehe davon aus, dass man eine Zeit lang annahm, dass das Virus in Blutgefäßen (genauer gesagt in Endothelzellen) repliziert, da diese den entsprechenden Rezeptor aufweisen und im Zusammenhang mit COVID-19 so häufig Blutgerinnungsstörungen auftreten, aber neuere Daten scheinen das eher zu widerlegen.

Also man nahm es wohl an, hat sich aber letztlich wohl als falsch herausgestellt. Die Endothelschäden und damit auch die Gerinnungsstörungen waren wohl eher Folge der überschießenden / dysregulierten / ungerichteten Immunantwort.

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NoHumanBeing  06.08.2024, 14:43
@NoHumanBeing

Eine Sache, die man auch beachten muss: SARS-CoV-2 ist sehr effizient darin, die Immunantwort zu unterdrücken, indem es die Produktion von Interferon stört. Alle Viren können das zu einem gewissen Grad (sonst haben sie keine Chance, den Mensch als Wirt zu nutzen), aber SARS-CoV-2 ist ziemlich gut darin. Das führt dazu, dass sich das Virus relativ stark vermehren kann, bevor das Immunsystem endlich die "Blockade" überwinden kann und "in die Gänge kommt". Bis dahin gibt es dann schon viel Virus und dementsprechend beim "Aufräumen" viel Gewebeschaden.

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Herfried1973  07.08.2024, 08:24
@NoHumanBeing

https://www.frontierspartnerships.org/articles/10.3389/av.2023.11997/full es wird vielmehr angegriffen, als nur Atemwege, Lunge, unter anderem das Immunsystem direkt.

Und Endothelielzellen.

https://www.nature.com/articles/s41401-022-00998-0#:~:text=SARS%2DCoV%2D2%20or%20viral,activity%20and%20multi%2Dorgan%20injury.

Auch wenn die Viren Vermehrung nicht überall gleich gut geht (Atemwege vor Naktoohagen, vor Nerven, vor div. anderen), zum Schaden reicht es, gerade, wenn das Aufräumen verzögert, später umso heftiger und gerne übrschießend erfolgt.

Aber es ist schon die direkte Viren Action, und nötige Clearance befallene Zellen, nicht das Immunsystem allein (Autoimmun, wobei letzteres Lsngzeitfolge sein kann).

Der unfassende Angriff auf so viele Zellen macht CoVid19 auch so ungut.

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Herfried1973  07.08.2024, 08:40
@Herfried1973

Nachtrag, Influenca geht neben Atemwege, Lunge vor allem auf Muskeln, NK Zellen (Immunsystem) und kann auch in geringerem Ausmaß Nerven befallen, lässt Endothelial in Ruhe. Wie auch Covid macht es aber Blutgerinnsel.

Bei Lungenschäden nehmen sich beide nichts, bei schweren langanhaltenden Durchblutungsstörungen sowie bei Nervenschäden ist Covid vorn, bei Herzgeschichten beide ähnlich. Bei Muskeln Grippe dominant und kann langfristige Schäden verursachen, Verdauung, Nieren, wiederum bei Covid dominant.

Daher in Summe wohl deutlich mehr Long Covid als Long Influenca, bei ähnlich weit gestrwutem Bild.

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