Warum glaubst du, was du siehst, mit deinen Sinnen erlebst?

6 Antworten

Ich habe gerade das heftigste Erlebnis für Fans von Descartes. Ich kann nicht denken oder mich bewegen, sondern mir werden Gedanken eingegeben und mein Körper wird gesteuert, von einer höheren Macht. Ich werde ständig von dieser höheren Macht bedroht, sowas wie, wir zertrümmern dir das Knie, wird mir ständig gesagt. Mir werden immer so Geschichten erzählt und Bedingungen genannt. Craaaazy….

Seit diesen Ereignissen zweifele ich daran, das ich bin bzw. das wir in dem Universum leben, von dem wir denken, das wir in ihm leben.

Sinne sind dafür da, daß man die Umwelt wahrnehmen kann, sie sind ein Produkt einer Millionen Jahre andauernden Evolution mit dem einen Ziel: das Überleben zu ermöglichen (und sein Erbgut weitergeben zu können). Wer sich nicht auf seine Sinne verlassen kann, weil sie z.B. von Drogen vernebelt sind, der darf sich nicht auf die Straße trauen, weil er z. B. ziemlich fix überfahren werden könnte, dann ist nix mehr mit Vererbung. Die eigenen Sinne ignorieren oder mit Absicht abschalten kann böse ausgehen!

Theoretisch könnte alles eingebildet sein, schon klar. Dafür ist es aber irgendwo zu banal, was wir da sehen, hören, riechen... Da würde ich mir schon eine bessere Story erwarten. Also glaube ich an die Sinne.

Was wir über die Sinnesorgane wahrnehmen, halten wir für die Realität - und dies um so mehr, je mehr sich diese Interpretation mit unseren Erfahrungen deckt.

Darüberhinaus sind Menschen fast ständig um Bestätigung bemüht, wie z.B.:

"Draußen scheint die Sonne. Findest Du nicht auch, dass wir einen herrlichen Sommer haben?"

Bestätigung wird gesucht, u.a. damit wir zu unseren Erfahrungswerten ein Indiz erhalten, dass wir uns auf dem Boden der Realität befinden.

Würden man alle Versuche, Bestätigung zu bekommen, reduziert sich der Inhalt unserer Gespräch um bis zu 80%.

Warum sollte ich denn nicht? ;o)