Warum glauben Laien Psychologen können alles Lösen?

10 Antworten

Akzeptanz ist gut. Akzeptieren und damit leben. (Ver)änderungsversuche geschehen immer wieder mal parallel. Durch die Akzeptanz kann etwas Lockerheit im Umgang einkehren. Dadurch verkrampft man nicht bei dem Versuch, etwas unbedigt erzwingen zu müssen, was noch nicht funktionieren kann.

Manche Erkrankungen oder Störungen sind dauerhaft. Bei anderen ist die Wahrscheinlichkeit nur hoch, dass es nie ganz verschwindet (oder häufig wieder kehrt). Aber es gibt auch Probleme, die völlig verschwinden können - meistens dann, wenn man frühzeitig Hilfe bekommt.

Natürlich ist auch entscheidend, ob man mitarbeitet und sich öffnen kann, ob man wirklich bereit ist sich und sein Leben zu ändern, ob man die richtige Einstellung hat und ob die Chemie mit dem Therapeuten stimmt.

Viele denken, der Therapeut "repariert" sie mit einigen Worten oder dass es einfach ein Medikament gibt, das einen heilt. Aber meistens liegen unrealistische Erwartungen schlicht an dem Druck, den man sich selber oder das Umfeld einem macht und an fehlendem Wissen über die eigene Erkrankung.

Obwohl ich sehr logisch orientiert bin und das alles theoretisch wusste, fiel es mir dennoch sehr schwer einzusehen, dass ich nicht innerhalb von einem Jahr wieder gesund werde. Meine Eltern fragten auch schon nach, ob ich nach einem Jahr etwa immer noch in Therapie sei, obwohl sie wussten, wie schwerwiegend meine Probleme sind. Und ich brauchte ewig um zu kapieren, dass gute Mitarbeit innerhalb der Therapiestunden bei weitem nicht ausreicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.

Hellebardenmann 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 00:27

Ob mein Leben jemals besser wird steht in den Sternen.

Loka95  20.09.2024, 00:29
@Hellebardenmann

Besser werden kann es definitiv. Wenn du dazu bereit bist dafür auch was zu tun.

Hellebardenmann 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 00:34
@Loka95

ich hab auch das gefühl, dass ich sexuell immer perverser wurde.

Und bin nicht mehr in der lage liebe zu empfinden.

Jedes Dach hat ein "ACH"

Die "normalen" Leute gehen zur Therapie, die jenigen die sich als "besser gestellte" Leute empfinden nehemen sich einen "CO - ACH"

Wenn man was nicht alleine bewaeltigt (Angst, Phobien, Trauer, Traumata, Burout, unkontrollierbare Stimmungsschwankungen, Obsessionen, Suechte, Familienprobleme ...) da sollte schon Hilfe gesucht werden. Es dauert mindestens die gleiche Zeit ein Problem zu bearbeite wie es besteht.

Das trifft jeden, unabhaengig vom sozialen Status

Hat mein Therapeut recht mit der Aussage, dass viele, viel zu viel Erwarten von Therapie, und manchmal muss man Leid einfach akzeptieren?

Das kann man überhaupt nicht einschätzen, ohne deinen konkreten Fall und deine Probleme zu kennen. Deswegen ist es sicherlich besser, das mit deinem Therapeuten zu besprechen.

Oder ist das eine Ausrede? Weil viele Leute erwarten ja, dass nach einem Jahr Therapie oder so alles wieder gut ist.

Das ist tatsächlich schwer, pauschal zu sagen, dass nach einem Jahr wieder alles gut wird. Psychische Störungen sind ja hartnäckige Erlebens- und Verhaltensmuster, da kann sich eine Veänderung auch langsamer vollziehen.

Ist doch so schön bequem. Man kann sich zurück lehnen und der Psychoklempner löst die Probleme. Denken sie. Läift nicht so.