Warum gilt die englische Küche als "ungenießbar"?
Ich kenne viele Leute, die waren in England, haben aber dort ausschließlich
italienisch, asiatisch oder bei Burger King gegessen, als die englische Küche zu probieren.
13 Antworten
Die Briten haben ein paar komische Gerichte, die wir hier nicht so gewohnt sind, die aber allgemein als "typisch englisch" gelten. Gebackene Bohnen, Würstchen und Leber zum Frühstück ist eben nicht jedermanns Sache. Oder in Schafsmagen gekochtes Mischmasch. Genau genommen gibt's diese Gerichte hier aber auch und gelten teilweise als "Delikatesse".
Ansonsten scheint es da oft Kartoffelbrei und Dosenerbsen zu geben, aber das ist hier in viele Haushalten genau so und genau so wird auch in GB heute sicher anders gekocht. Hier isst doch auch kaum noch einer "deutsch" (gut bürgerlich), wenn es dann keine Spezialitäten wie Wild o.ä. sind.
Manchmal sind's auch einfach Übersetzungsprobleme. Wir stellen uns unter "Pudding" was völlig anders vor als es dort ist.
Wer nicht Probiert kann auch nicht beurteilen.
Noch nie von Bacon, Crumble gehört,? Doch auch in Deutschland beliebt. Hast bestimmt schon Sachen mit Englische Herkunft gegessen ohne es zu wissen.
Auch nicht jeder mag Saumagen. Im Sommer mach ich oft Erbsen mit Minzeblätter
Der Name Filet Wellington soll auf Wellesley Duke von Wellington, zurückgehen. Der Legende nach wurde ihm nach der Schlacht von Viktoria in Teig eingebackenes Filet serviert, was in der Folge zu seiner Leibspeise wurde
In jeder Küchenkultur gibt es gute und schlechte Köche.
Wenn zB einer deutsche Küche aus Stahlwerkskantinen kennt und daraus Schlüsse auf deutsche Küche im Allgemeinen zieht, wird er viel verpassen. Und das ist mit Britischer Küche ganz genauso.
Mancher hat britische Küche zum ersten Mal in einer Billigunterkunft oder Jugendherberge kennengelernt und damit zielsicher ins Klo gegriffen. Einfach mal abends im Pub Bangers & Mash bestellen, ordentlich HP Sauce drüber, schon ist man geheilt. Auch Fish&Chips erleuchtet einen zum rechten Geschmack ("salt and vinegar?" "YES, please!").
Aber vieles ist natürlich Geschmackssache. Manches ist unheilbar. Auch nach Wochen in Indien erweckte das Aufstoßen nach Kurkuma und Koriander in mir immer noch den unstillbaren Wunsch nach einer inneren Totalreinigung.
Na klar. Essen ist zuallererst Gewohnheit. Und manches lernt man auch lieben. Das hängt ganz stark von der Situation ab, in der man etwas kennenlernt, ob das positiv besetzt ist oder nicht. Ich mag Quark mit Leinöl. Könnte ich jeden Tag essen. Mein Kumpel ist Tischler. Der meint, "Mit Leinöl streicht man Fenster!".
Genau. Vinegar auf Chips. Nasse, saure Fritten. Das ist englisches Essen. Da sag ich mal mit Obelix: "Die spinnen, die ...!" ;-)
Das stimmt nicht - Nur weil ein Land was Kulinarik angeht eben anders kocht als man das von Haus aus gewohnt, ist entstehen solche Vorurteile.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es schmeckt einfach nicht. Weder die Zutaten, noch die Zubereitung sind gut.
Die englische Küche gilt als simpel und phantasielos. Das sagt man übrigens der deutschen Küche auch nach.
Allerdings habe ich noch nie davon gehört, daß Engländer verhungert wären, weil sie die in ihrem Land üblichen Gerichte nicht essen konnten.
Zugegeben: Lammbraten mit Minzsauce ist nicht jedermanns Sache. Aber man muß es mal probiert haben, um erstaunt festzustellen, daß das sehr gut schmeckt.
Ich habe mal eine Reportage von Jamie Oliver gesehen, der gesundes einheimisches englisches Essen in eine Schule bringen wollte.
Das kam gar nicht gut an. Heulende Kinder, die von ihren Eltern ins Fastfood Restaurant gefahren wurden.
An der Schule meiner Kinder sollte auch gesünderes Essen serviert werden, auf Betreiben einiger Eltern (Das Essen war vorher absolut OK und vielfältig.) Solche Dinge wie Vollkornreis oder Vollkornnudeln kamen bei den meisten Kindern aber nicht gut an. Man kann gesund kochen, muß aber auch die Vorlieben der Leute bedenken, die es essen sollen!
Salt and vinegar fand ich anfangs so ekelhaft, mittlerweile mag ichs😂