Warum gibt es in Deutschland kein generelles Tempolimit?
Ein solches hätte doch Sicherheitstechnisch und Umwelttechnisch sehr viele Vorteile oder?
32 Antworten
Selbstverständlich wäre ein Tempolimit auf Autobahnen gut für Sicherheit, Baukosten und Umwelt.
Da ist es in Deutschland aber so wie bei den Amis mit den Schusswaffen: Diese Raserei wird völlig irrational aus Ausdruck einer "Freiheit" gesehen, die durch ein Tempolimit "eingeschränkt" würde.
Dementsprechend ideologisch, emotional, faktenfrei und irrational wird die Debatte von den "Rasern" geführt, selbst wenn die wenigsten so schnell fahren.
Gleichzeitig ist der größte deutschen Lobby, die Autoindustrie, und deren Sprachrohre wie Dobrindt und das Kraftfahrtbundesamt (die eigentlich die Automobilindustrie regulieren müssten, sich aber meist nur anbiedern; siehe Dieselgate), oder der ADAC an möglichst dicken und schnellen Schlitten interessiert. Das führt auch zu dem Verschlafen des Trends zu kleinen und leichten Elektroautos durch die deutschen "Premium"-Hersteller.
gibt es - Autobahn Richtgeschwindigkeit von 130 - bist du Schneller kannst du auch im Falle eines Unfalls mit zur Verantwortung gezogen werden
Das hast du schön gesagt, aber solange du es nicht belegst ist das nur heiße Luft.
Deutschland ist was Verkehrsunfälle angeht ein sehr sicheres Land. Wir sind Weltweit untern den Top 10 der wenigsten Verkehrsunfälle pro Einwohner, obwohl wir wohl eine der größten Automobildichten (ebenfalls unter den Top 10) haben, die es weltweit gibt.
Dh obwohl wir mit die meisten PKW in Betrieb haben haben wir mit die wenigsten Unfälle. Ein Tempolimit aus Sicherheitsgründen ist absoluter Unfug in Deutschland.
Kein Tempolimit heißt ja nicht, dass jeder gezwungen wird sein Auto mit Höchstgeschwindigkeit überall wo es geht über den Asphalt zu preschen. Jeder fährt eben in dem Tempo, welches ihm behagt und welches er handhaben kann. Natürlich gibt es Leute die sich überschätzen aber das ist in Deutschland rein statistisch extrem selten.
Viel wichtiger ist es in meinen Augen gegen Leute vorzugehen, die penetrant gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen, gegen Leute die drängeln oder Unfälle verursachen.
Lappen weg, Lappen weg, Lappen weg. Schon sind die Straßen sicherer. Jeder einzelne der einen Unfall verursacht, bei dem eine Person leicht zu schaden kommt sollte sofort seinen Führerschein abgenommen bekommen und zwar gnadenlos. Gerne kann man den dann entweder neu machen oder durch ein Fahrsicherheitstraining wieder erlangen, aber ich habe kein Verständnis dafür Leute die einen Unfall verursacht haben weiter ein Kraftfahrzeug führen zu lassen.
Genau hier liegt das Problem. Es wird immer wieder behauptet, das würde die Unfallzahlen reduzieren. Den Beweis dafür, dass das stimmt, konnte bislang niemand erbringen und die Erfahrungen im Ausland sprechen sogar dagegen.
Ein Argument ist z.B., dass in der Kolonne mit 120 zu fahren so langweilig ist, dass die Leute die Konzentration verlieren und nicht mehr richtig aufpassen, wodurch es zu mehr Unfällen kommt.
Den Beweis dafür, dass das stimmt, konnte bislang niemand erbringen
Abgesehen von zahlreichen Studien und Auswertungen der Unfallzahlen von limitierten Autobahnen im Vergleich zu unlimitierten, wo es deutlich mehr Unfälle gibt:
die Erfahrungen im Ausland sprechen sogar dagegen.
Hä?!? https://de.statista.com/infografik/16765/todesfaelle-auf-autobahnen-im-europa-vergleich/
Ein Argument ist z.B., dass in der Kolonne mit 120 zu fahren so langweilig ist, dass die Leute die Konzentration verlieren und nicht mehr richtig aufpassen, wodurch es zu mehr Unfällen kommt.
Das halte ich für eine sehr auf deine These zurechtgelegte, fast absurde Theoriefindung, für die es keine Belege gibt.
Die wenigsten unfälle auf der Autobahn passieren bei geschwindigkeiten über 130kmh und die meisten verursacher sind sowieso notorische raser, die sich in jetzt schon beschränkten Abschnitten nicht dran halten. Meinst du, dass diese leute auf ein mal wegen einem generellen Tempolimit langsamer fahren? Ich denke nicht. Unfalltechnisch wird das keinen großen Einfluss haben, wer sich jetzt nicht an gesetze hält wird es dann auch nicht.
Wie stark der Einfluss auf die Umwelt ist, ist anzuzweifeln, besonders auf globaler Ebene. Da gibt es global deutlich größere klimasünden, die man angehen müsste, bevor das einen spürbaren effekt hätte. Wer umweltbewusst fahren möchte kann es ja auch heute schon, niemand wird gezwungen schneller als 130 zu fahren. Es verbietet einem auch keiner mit 90 hinter den LKWs auf der rechten spur zu fahren.
Ein Echter Sicherheitsgewinn wäre ein Gesundheitscheck inkl. Seh- Hör- und Reaktionstest für Fahrer ab 55 oder zumindest 60 Jahren! Das würde viel mehr gefährliche Situationen und Unfälle vermeiden, wenn man solche tickenden zeitbomben aus dem verkehr zieht. Auch verpflichtende Fahrsicherheitstrainings für Fahranfänger wäre eine sinnvollere Neuerung.
Das mit dem Spritverbrauch ist global gesehen einach so ein lächerlicher teil.... Würde eine Weltweite Euro 1 Norm gelten würde das der umwelt viel viel besser tun, als die paar Hanseln in Deutschland, die regelmäßig mit mehr als 130kmh fahren. Oder vernünftige Vorschriften für die Seefahrt. Es ist lächerlich was es in Deutschland für Automobilvorschriften gibt und wie lasch beispielsweise die Vorschriften bei Schiffen ist. Dazu diese tollen Umweltvorschriften im Automobilbau, welche auf der anderen seite für steigende verbräuche sorgt. Und das ganze ohne effekt, weil es global ein tropfen auf dem heißen stein ist und ganz sicher auch keine vorbildfunktion für Afrika, weite teile asiens, Amerika und Südamerika hat.
Und eine Frage, fährst du oft in der stadt auto? Dann weißt du was hektik, Stress und nicht vorhandene Rücksichtsnahme ist! uf der Autobahn erlebe ich das eigentlich selten. Da sorgen eher diese Mittelspurschleicher oder Linksfahrmuffel mit 120 auf der linken spur für stress und Ärger im Straßenverkehr. Nicht mal einfacste dinge wie das rechtsfahrgebot, Reischschlussprinzip oder rechts vor links werden heute beachtet. Die paar drängler bei über 130 fallen da nicht ins gewicht, zumal diese sich ja eh auf der linken spur austoben könnten, wenn die leute sich an die verkehrsregeln halten würden.
Und auch heute könnte man termine planen, so das die fahrzeit passt. Und es passiert trotzdem nichts. Auch bei LKWs sieht man das. Diese haben schn ewig die begrenzung und trotzdem überschreiten sie aufgrund enger terminpläne die Lenkzeiten, veranstalten elefantenrennen, drängeln etc. Das wird auch bei 130 für autos nicht besser.
Und auch mit Familie hat es wenig zu tun! Sondern mit dem verantwortungsbewusstsein eines Menschen. Ich sehe auch genug Muttis mit 20 Jahre alten kleinwagen drängeldn am Handy daddelnd auf der autobahn. Genauso kenne ich genug verantwortungsbewusste Singles, die trotzdem liebende menschen um sich haben und deshalb vorsichtig fahren
JG, hast ja insgesamt Recht! Aber irgendwo muss man doch anfangen!
Es gibt haufenweise bessere Stellen wo man anfangen könnte. bestes Beispiel war ja das mit den gesundheitschecks für ältere fahrer. Man kann genauso z.B. auch Geld in einen Unterfahrschutz für Leitplanken investieren, was vielen Motorradfahrern das Leben retten würde. Davon ab ist deutschland für Autofahrer heute schon eines der sichersten Länder. Klimaschutz macht in dem bezug auch wenig Sinn, hier gibt es International so große baustellen, dass man die Enegie lieber in diese stecken sollte, denn wenn diese nicht abgestellt werden, bringen kleine manahmen wie diese auch nichts.
Das ist aber bloß ein Teil der Wahrheit.
Bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung würden natürlich nicht alle sich daran halten. Aber die paar, die das doch tun, würden schon einen deutliche Verringerung des Spritverbrauchs und damit einen gewissen Schutz für die Umwelt bewirken (natürlich nicht den alleinigen - die Summe macht es!)
Viel wichtiger erscheint mir mit dem Tempolimit, dass es auf den deutschen Straßen weniger Hektik, weniger Stinkefinger, insgesamt mehr Zurückhaltung und gegenseitige Rücksichtnahme geben würde.
Jemand, der unter Termindruck steht, würde sich eben seine Abfahrt so legen, dass er mit 130 kmh ans Ziel kommt, und würde sich nicht darauf verlassen, dass er ja notfalls "etwas höher als tief fliegen" kann!
Alles andere von Deinen Überlegungen ist schon ok, v. a. das mit dem Gesundheitscheck. Ich würde noch einführen, dass Leute, die keine Familie haben, ein Tempolimit auferlegt bekommen. Denn hat man Familie, fährt man automatisch etwas verantwortungsbewusster.
Das generelle Tempolimit sollte man als kleine Alternative mit einbeziehen.