Warum gibt es Fachausdrücke?

7 Antworten

Hei,  Mandrax98, es gibt zwei Arten von Fachausdrücken: Jargon, den sich eine Berufsgruppe für bestimmte Dinge, Taten und Vorgänge angeeignet hat, und die wissenschaftlichen Fachausdrücke, die den Vorteil haben, international verständig und eindeutig zu sein. Spricht der Arzt von Sepsis, wissen alle im Gesundheitsbereich Tätigen, was gemeint ist und müssen nicht lange nach Übersetzungen suchen. Außerdem beschreiben sie präzise, was gemeint ist, während muttersprachliche Ausdrücke oft verallgemeinern.

In der Medizin war die Fachsprache eben Latein, heute ist es eher Englisch; im Bankwesen und der (klassischen) Musik beispielsweise nutzt man Italienisch, in der Diplomatie ist Französisch die Weltsprache. Und so. Grüße!

Z.B. weil diese Begriffe in allen Sprachen gleich verwendet werden.

Auf Fachgebieten ist es wichtig, dass
man sich sofort richtig versteht.
Ein "Körper" ist in der Mathematik
etwas anderes als in der Medizin oder
in der Umgangssprache. Es vereinfacht
die Sache, wenn man eine gemeinsame
Fachsprache benutzt.

Fachbegriffe, die nicht Bestandteil der allgemeinen Umgangssprache sind, unterliegen nicht (zumindes nicht so stark) der Tendenz, einen Bedeutungswandel durchzumachen oder störende Konnotationen zu erhalten (Beispielsweise war "Schwachsinn" in der Vergangenheit ein durchaus üblicher Begriff der psychiatrischen Praxis).

Zudem sind Fachbegriffe in anderen Sprachen oft gleich, zumindest ähnlich, so daß das Lesen fremdsprachlicher Fachliteratur erheblich vereinfacht wird.

Ein weiteres Argument lieferst Du direkt mit dem Beispiel "Bruch": Damit ist eben nicht immer nur der die Fraktur, also der Knochenbruch gemeint, sondern auch die Hernie, der Eingeweidebruch.

Speziell bei Medizin war ja früher beabsichtigt, den Laien im Ungewissen zu lassen; manchmal wurde dadurch auch die Heilung gefördert.