Warum gibt es auch innerhalb der Kirche so viele "Glaubensrichtungen"?
Ein Pfarrer, den ich kenne, hat Spaß an Autos, geht gerne in Freizeitparks und ins Kino.
Andere in der Kirche sind wiederum der Meinung, dass man als Christ asketisch leben muss und predigen auch ihrer Gemeinde Verzicht und Buße.
Es gibt Priester, die sehr kritisch sind und die selbst die Auferstehung für eine symbolische Aussage halten. Und dann gibt es Pfarrer, die in jeder Wolke das Antlitz Christi sehen und jede Marienerscheinungen für wahr halten.
Es gibt Priester, für die ist Homosexualität überhaupt gar kein Problem, die sind da sehr liberal und dann gibt es Kirchenmänner, die dich aus dem Seminar schmeißen, wenn du ein Selfie mit einem Homosexuellen machst.
Das Blöde ist halt, je nachdem, an wen du gerätst, hast du Glück oder Pech. Vielleicht kommst du zu einem Pfarrer, der sehr liberal ist, vielleicht kommst du zu einem Pfarrer, der schon Rockmusik teuflisch findet.
Ich finde, es sollte hier viel mehr Einheit geben.
12 Antworten
Da verwechselst du was.....das sind keine unterschiedlichen Glaubensrichtungen, sondern einfach die Auffassung den eigenen Glauben zu leben.
Es gibt immer Christen, die besonders streng leben und alles verneinen, was mit Spaß und Freude zu tun hat.
Und dann gibt es Christen, die finden Freizeitspaß toll.....sollte es eigentlich auch. Es ist keine Sünde, sich an Dingen zu freuen, an Musik an Freizeitaktivitäten,
Ich finde, es sollte hier viel mehr Einheit geben.
Das wird schwierig werden, denn jeder hat eine andere Auffassung vom Glauben.
Das Problem ist, dass man vergisst worum es geht
Weil jeder das Recht hat zu glauben wie er es auch nur glauben kann.
Unterschiedliche Auffassungen für das was christlich ist, wir daher von den versch. Konfessionen aufgefangen.
Im Prinzip ist das dasselbe wie "Angebot und Nachfrage".
Quot capita, tot sententiae - so viele Köpfe, so viele Meinungen.
Es hat wohl Sinn und Grund, dass Christus zu Paulus im Geiste sagte:
Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst!
(Hoffnung für alle, 2. Korinther 12,9). Christus allein soll uns genügen.
Auf ihn sollen wir unsere Sinne und unser Leben richten, und vor allem ihm in allem vertrauen.
Das Christentum ist nun einmal extrem heterogen. Wenn es um Aspekte der Interpretation geht, wird die Spaltung zukünftig nicht geringer werden.
Der ökumenische Gedanke, dass uns trotz unterschiedlicher Lehrauffassung im Königreich Gottes mehr verbindet und eint als trennt (Liebe, Glaube, Hoffnung) ist wohl der größte gemeinsame Nenner, den das heterogene Christentum im Miteinander finden kann.
Für den Einzelnen heißt das, durchaus prüfend und im Gesunden kritisch sein. Also sich eine Kirche suchen, mit deren Weg man Übereinstimmung findet.
Ich finde, es sollte hier viel mehr Einheit geben.
Das ist im tiefsten Inneren des Christentums schon unmöglich. Drei Beispiele:
- Was meinst Du, warum es in den ersten beiden Kapiteln der Bibel zwei völlig verschiedene Schöpfungsberichte gibt? Weil bereits die Bibel gegen Einheitsbrei ist. Sie offenbart uns zwei völlig verschiedene Glaubens- und Gottesbilder die dort auch noch gleichberechtigt nebeneinander stehen.
- Ganz ähnlich gilt für das Evangelium, das uns sogar in vierfacher Ausführung vorliegt. Hätte da nicht eins reichen können? Offenbar nicht. Somit haben wir vier verschiedene Versionen, mit unterschiedlichsten Ansätzen und Schwerpunkten.
- Wenn wir uns anschauen wen Jesus alles als Jünger berufen hat, da fallen insbesondere die Gegensätze auf. zB Simon Zelotes, einer der Widerstandskämpfer der Zeloten, und Matthäus, der als Zöllner als Kollaborateur mit den Besatzern galt. Oder Bartholomäus, aus besonders frommem Elternhaus (als Schriftgelehrter), Philippus dagegen aus säkularem, hellenistischem Hintergrund...
Wäre das Christentum auf Einheitlichkeit ausgerichtet, wäre es gar nicht erst entstanden.