Warum geben viele Frauen nicht zu, dass das Aussehen eben doch eine wichtige Rolle spielt?
Seien wir ehrlich. Frauen sind genauso visuell wie Männer. Aber die Frauen geben es oft nie zu aufgrund der Gesellschaft.
9 Antworten
Ich habe noch nie gesagt, dass das Aussehen komplett unwichtig ist. Natürlich gibt es äußerlich ein paar Dinge, die mich anziehen. Für mich ist es aber hauptsächlich wichtig, dass ein Mann gepflegt ist. Am schwersten wiegt aber immer noch der Charakter.
Also es ist belegt worden, dass Frauen in Beziehungen mehr auf innere Werte achten als Männer. Beim ersten Kontakt hatten sie Aussehen allerdings an erster Stelle. Heißt, um Interesse zu wecken gut aussehen und dann mit Charakter da behalten.
Ich habe noch nie gehört wie eine Frau sagte, ihr wäre das Aussehen eines Mannes total egal. Höchstens, dass der Charakter wichtiger ist, aber das macht das Aussehen nicht unwichtig.
Wäre doch aber auch komisch wenn man seinen Partner nicht attraktiv findet
"Aussehen zieht an, Charakter hält fest" - Der Spruch trifft zumindest bei mir zu. Aber wie gesagt, für mich ist es einfach ein Muss, dass man sich in eine Beziehung gegenseitig attraktiv findet. Keine ahnung, ob andere das anders sehen.
Außerdem sind Geschmäcker sehr verschieden. Ich bezweifle, dass es eine Person gibt die niemand attraktiv findet.
Laut Forschungen sie sie es eben nicht.
Frauen gehen bei der Partnersuche ein wesentlich höheres "Biologisches-Invest" ein, dass war schon immer so. Sex war gleichzustellen mit einer dahergehenden Schwangerschaft, diese wiederum völlige Abhänigkeit vom Mann, daher waren der "Urzeit-Frau" andere, männliche Eigenschaften wichtig. Das ist heute noch so verankert. Mal mehr mal weniger ausgeprägt. Dennoch steht gerade ein durchtrainierte Körper für Stärke und Fruchtbarkeit, ergo, anziehend für die Frauen.
Stimmt nicht.
Männer sind genauso wie Frauen evolutionär daran angepasst, auf Signale des Nachwuchses zu reagieren. [Piallini, Giulia et al. (2015): Parental brain: cerebral areas activated by infant cries and faces. A comparison between different populations of parents and not. In: Frontiers in psychology, 6, article 1625. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4612645/]
Oxytozin ist auch kein „Frauen-Hormon“. „the hormone also plays a crucial role in both genders in pathways such as sexual activity, social bonding, and stress. New research has shown that this typically maternal molecule is active in helping fathers bond with their children as well.“ [Smelyansky, 22.07.2017: „Oxytocin: Not just for women“, Yale Scientific http://www.yalescientific.org/2017/07/oxytocin-not-just-for-women/]
Homosexuelle Väterpaare: „Oft wird über das Wohlergehen von Kindern schwuler und lesbischer Eltern mehr spekuliert als gewusst. Nun zeigt eine repräsentative Studie, dass sie sich genauso gut entwickeln wie Kinder heterosexueller Paare. [...] Die Situation von 1059 schwulen und lesbischen Eltern mit 852 Kindern haben die Wissenschaftlerinnen in mehr als zweijähriger Arbeit hinterfragt. [...] Das Fazit der Erhebung: Sogenannte Regenbogeneltern sind genauso gute Eltern wie heterosexuelle Paare.“ [Schmitt-Sausen, 2009: „Studie: Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern geht es gut“, Ärzteblatt https://www.aerzteblatt.de/archiv/66250/Studie-Kindern-gleichgeschlechtlicher-Eltern-geht-es-gut]
Durch aktive Väter mehr Wohlbefinden in der gesamten Familie, bessere kognitive Leistung der Kinder, geringere Kindersterblichkeit etc. [viele Quellen]
Einseitiges Medien-Framing beeinflusst Urteile und Wertvorstellungen der Gesellschaft, zB. wie Geschlechterrollen bewertet werden. Abwertung der aktiven Vaterrolle über die Medien [Scharrer, 16.06.2020: „Why are sitcom dads still so inept?“, The Conversation https://theconversation.com/why-are-sitcom-dads-still-so-inept-139737]
Frauen neigen zu der Erwartung, die naturgegeben besseren und wichtigeren Eltern zu sein. Wie Männer Frauen in der Wirtschaft diskriminier(t)en, diskriminieren Frauen Männer im familiären Bereich.
[Frauen neigen zu der Erwartung, die naturgegeben besseren und wichtigeren Eltern zu sein. Wie Männer Frauen in der Wirtschaft diskriminier(t)en, diskriminieren Frauen Männer im familiären Bereich.]
Bestätigt das nicht die These, dass Frauen dann doch andere männliche Eigenschaften zu schätzen wissen wollen als das Aussehen?
Aber auch an dieser Stelle ein dickes Dankeschön für deine ausgiebige Recherche!
Für beide Geschlechter spielt im Durchschnitt das Aussehen nicht die wichtigste Rolle, aber eine wichtige Rollen -> laut Yougov-Umfrage [https://yougov.de/news/2017/12/09/weltweit-ist-den-menschen-die-personlichkeit-beim-/]
Und die Antworten müssen sich ja nicht auf das über Medien verbreitete Schönheitsideal (Status) beziehen, sondern auf das persönliche Schönheitsempfinden.
Die Methode ist das nicht gut geeignet, finde ich. Man braucht Experimente, keine Fragebogen. Vielen Frauen sind zum Beispiel Status und beruflicher Erfolg wichtig, was leider gar keine Option ist, aber nah bei „Geld“ und teilweise auch „Persönlichkeit“. Es fühlt sich aber für die Frauen nicht gut an, da „Geld“ anzukreuzen. Selbst wenn sie ehrlich sein wollen, zählen sie den Erfolg dann als Teil der „erfolgreichen Persönlichkeit“.
Genauso möchte man „Aussehen“ nicht gern ankreuzen. Ich finde es auch blöd, dass es mir so wichtig ist. Es entspricht nicht meinen Überzeugungen, was wünschenswert wäre.
Hast du auch etwas mit echtem oder simuliertem Dating gefunden? Vielleicht Profile, bei denen dieselben Männer unterschiedliche Berufe haben und so. Es gibt Versuche mit Bildbearbeitung und Make-up bei Frauen mit sehr starkem Effekt auf die Männer.
Eine Art inszenierter Lügendetektortest würde ehrlichere Antworten liefern unabhängig von sozialer Erwünschtheit. Ich bin mir sicher, dass dann kein Geschlechterunterschied mehr zu finden ist. Hab nicht weiter gesucht.
"Ich finde es auch blöd, dass es mir so wichtig ist." Es darf doch wohl jeder seine/n Partner/in nach persönlichem Schönheitsempfinden aussuchen. Status ("In der Gesellschaft gilt das als Schönheitsideal, also will ich das") wäre ein schräges Auswahlkriterium. "Geld" ist so ein Statussymbol - oder ist materielle Sicherheit gemeint? Bei "Intelligenz" ist ebenso unklar, was eigentlich gemeint ist.
-> https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/warum-schoenheit-im-auge-des-betrachters-liegt/
Ich kann es doch nicht glauben. Ich bin mir nicht so sicher wie @Kajjo in seiner Antwort, aber ich denke, es ist was dran an seiner Sichtweise.
Ist es bei Mädchen etwa auch so, dass sie sich im Klassenraum in das Aussehen eines Jungen verlieben und die Augen immer wieder wie magisch angezogen werden (bis es peinlich wird)? Auch wenn er gar nichts dazu beiträgt?
Ein Freund von mir ist Hautarzt, und er ist schon eher hässlich, aber sehr nett. Er versteht sich sehr gut mit einer recht hübschen Krankenschwester. Selbst wenn sie nicht zusammenkommen, ist da eine Anziehung, die ich umgekehrt so noch nicht beobachtet habe - also die weniger hübsche Ärztin mit dem gutaussehenden Krankenpfleger zum Beispiel.
Sorry, es folgt viel Text:
Beispiel Stars? Mädchen, die in Ohnmacht fallen, weil er "so wunderschön ist!!"
Flirten unter Kolleg*innen: 1 Was nicht ins (mentale) Schema passt, wird leicht übersehen. 2 Ferner sind Vorurteile gegenüber Männern immernoch gesellschaftlich unbeachtet.
Ich fand zum Thema Belästigung in [Baßfeld & Schwarz (2018): Wahrnehmung mehrdeutiger Interaktionen am Arbeitsplatz. in: Schwender, Schwarz, Lange & Huckauf: Geschlecht und Verhalten aus evolutionärer Perspektive. Pabst.]:
"Bei einer Befragung gaben zum Beispiel Flugbegleiterinnen an, dass sie sich nervöser, eingeschüchterter und verlegener gefühlt haben, wenn sie von einem Mann des Reinigungspersonals im Vergleich zu einem Piloten ungewollte sexuelle Aufmerksamkeit erhielten (Littler-Bishop, Seidler-Feller & Opaluch, 1982). Darüber hinaus geben Frauen an, dass sie sich weniger darüber aufregen würden, von einem Mann mit hohem Status belästigt zu werden, als von einem Mann mit geringerem Status (Buss, 1994). Neben der Bewertung des Verhaltens bringen Frauen Männern mit hohem Status mehr Toleranz bezüglich des unangemessenen Verhaltens entgegen und bewerten diese nach der Belästigung als positiver als Männer, die einen geringeren Status inne haben (Angelone et al., 2009). So kann der Status – neben der physischen Attraktivität – durch Frauen als weiterer situativer Hinweis über eine Person die Bewertung sexuell mehrdeutigen Verhaltens beeinflussen."
Ob dasselbe unerwünschte Verhalten von Frauen als Belästigung erlebt wird ist abhängig von Attraktivität und dem sozialen Status des Mannes. Statusniedrige Männer laufen eher Gefahr kriminalisiert zu werden, wenn sie Interesse an statushöheren Frauen zeigen. (Jaja, is nix neues, ich meine nur hierüber gibts Studien)
"2003 fand die amerikanische Soziologin Pamela Smock bei ihren Befragungen von siebenhundert Frauen mit festem Partner heraus, dass diejenigen von ihnen eine Heirat ablehnten, deren Partner ein niedrigeres Einkommen und eine geringere Bildung als sie selbst aufwiesen." schreibt [Hoffmann (2013): Rettet unsere Söhne. Cuncti, S. 134f.]
-> hab mir diese Studie (eig aus 2002) erst runtergeladen, hier das Abstract: „Recent evidence indicates an overall retreat from marriage. Cohabitation has contributed to this trend as cohabiting unions are increasingly not resulting in marriage. As an initial step in understanding why some cohabiting couples do not marry, the authors examine factors associated with cohabitors' marriage expectations. The authors focus particularly on the effects of socioeconomic status and race/ethnicity because prior research has suggested that the retreat from marriage in the United States has been more marked among Blacks than among non-Hispanic Whites or Hispanics and also for those of lower socioeconomic status. Using the 1995 National Survey of Family Growth, we find Black cohabiting women have lower odds of expecting marriage. However, for all race and ethnic groups the probability of expecting to marry depends on men's socioeconomic position.“ [Manning & Smock (2002): First Comes Cohabitation and Then Comes Marriage. In: Journal of Family Issues, 23(8), S. 1065-1087]
Im Stern war zu lesen: "Im Feldversuch offenbaren sie [Männer] nämlich, dass schlauere, erfolgreichere und cleverere Mädels ihnen unheimlich sind." [https://www.stern.de/familie/beziehung/weiblich-ledig-na-und/weiblich--ledig--na-und--maenner--warum-habt-ihr-angst-vor-starken-frauen--6821360.html] -> tendenziös formuliert, ist aber nachvollziehbar.
Wenn Männer mit niedrigem sozio-ökonomischem Status erstens Gefahr laufen, von Frauen mit hohem sozio-ökonomischen Status kriminalisiert zu werden, und zweitens seltener als Partner überhaupt infrage kommen, wozu dann Interesse offen zeigen?
- Nein, nach allen glaubwürdigen Erkenntnissen sind Frauen eben NICHT genauso optisch orientiert und das macht biologisch auch extrem viel Sinn.
- Männer wählen unbewusst und evolutiv optimiert auf Frische, Jugendlichkeit und Fruchtbarkeit. Frauen wählen unbewusst Schutz und Versorgung, Selbstbewusstsein und Kompetenz.
- Wenn man sich umschaut, dann sind erstaunlich viele gut situierte Männer, sehr viele Führungskräfte, sehr viele Macher mit wesentlichen attraktiveren Frauen zusammen. Nach Optik geht das definitiv nicht. Sondern nach Erfolg, Souveränität, Intelligenz.
Wenn man als Mann einen durchtrainierten und muskulösen Körper hat, deckt man die Faktoren Schutz und Versorgung ab. Die Körpergröße darf natürlich auch nicht fehlen. Das ist noch in der Psyche der Frau verankert. Je besser gebaut der Mann, desto besser kann er die Bedürfnisse der Frau abdecken. Und der Körper des Mannes ist ja ein Teil des Aussehens, nicht wahr?
Nein, Frauen wählen nicht nach Muskelmasse. So gut wie nicht. Das ist höchstens ein kleines Extra.
Es gibt so viele Studien zum Thema. Es geht immer wieder um Werte wie Souveränität, Selbstbewusstsein, Kompetenz, Erfolg, Macher-, Führungs- und Entscheiderqualitäten und ähnliche maskuline Persönlichkeitsmerkmale.
Ich glaube eher dass das Aussehen den Charakter überwiegt. Wie soll man als ein unattraktiver Mann bei der Frau das Interesse wecken. Man wird ja nicht mal die Chance bekommen seinen Charakter zu zeigen.