Warum fällt es Frauen so schwer von ihrem Freund/mann zu trennen wenn er sie nicht gut behandelt?

2 Antworten

Sicherlich ist das nicht bei allen Frauen so. Die Gründe für so ein Verhalten können aber ganz vielschichtig sein, sich teilweise überschneiden. Hier mal klassische Dinge:

  • "Gewalt gehört zur Liebe dazu". Wenn Kinder schon beim Aufwachsen regelmäßig Gewalt erfahren von den Leuten, die ihnen am nächsten stehen, wird sowas als normaler Teil einer liebevollen Beziehung empfunden.
  • Mangelndes Selbstwertgefühl. Sich selbst die Schuld dafür geben, weil man Fehler macht und sich nicht gut genug fühlt. Es wäre ja verdient.
  • Verlustängste. "Wenn ich gehe bin ich allein. Lieber so eine Beziehung als gar kein".
  • Manipulation vom Partner, zB durch Ausnutzen der Punkte 2 & 3, oder durch Androhung noch schlimmerer Konsequenzen.
  • Tatsächlicher Liebe. Vielleicht hat der Partner auch zärtliche Phasen, an denen man fest hält.
  • Es "für die Familie" aushalten, in der Annahme dass eine getrennte Familie die schlechtere Option wäre.
  • Sich für die Situation schämen und durch eine Trennung sich selbst und anderen eingestehen müssen, dass man schlechte Entscheidungen getroffen hat.
  • Sich mit der Situation abgefunden haben.

Es tut mir unendlich Leid, dass du und deine Mutter in dieser Situation stecken. Ob etwas davon auf deine Mama zutrifft weiß ich natürlich nicht. Vielleicht hilft dir diese Information aber wenigstens, den Streit mit deinen Freundinnen zu beenden. Solange dein Vater dir nichts antut kann nur deine Mutter für sich die Entscheidung treffen, die Situation für sich, aber auch für dich zu beenden. Ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, wie bedrückend die Situation für dich sein muss. Falls du bereit bist, den Schritt zu gehen, kannst du dich vielleicht ans Jugendamt wenden um da raus zu kommen. Deiner Mutter kannst du damit nicht helfen, wenn sie sich nicht helfen lassen möchte. Fühle dich ganz doll gedrückt von mir, alles Gute für dich. 🫂🙁

Das Angst-Problem Deiner Mutter ist verständlich. Mögicherweise könnte ihr ein Sozialarbeiter der Diakonie oder der Caritas helfen, die richtigen Schritte einzuleiten.