Warum enden so viele Münchner Stadtteile auf -ing?

4 Antworten

"-ing als althochdeutsch-germanisches Suffix bezeichnet eine Zugehörigkeit zum vorhergehenden Wortteil, der in der Regel ein Personenname ist. Das Suffix trägt damit die Bedeutung „Kind(er), Nachkommen, Leute, Sippe [desjenigen, dessen Name im Vorderglied genannt wird]“. Mit dem Suffix -ingen versehene Wörter hingegen können sowohl Personennamen als auch Ortsnamen sein."

https://de.wikipedia.org/wiki/-ing

weil ing eine beliebte endsilbe ist.


Wheppa  29.05.2021, 15:09

Ein ziemlich hilfloser Erklärungsversuch...

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Nicht nur in der Nähe von München, sondern auch östlich von Augsburg befinden sich Orte mit der Endung -ing: Mering, Kissing, Merching, Dasing.

Und ab Augsburg sowie um Augsburg herum und im angrenzenden Bundesland Baden-Württemberg (u. a. auch im Schwarzwald) enden die Orte oft mit -ingen.

Woher ich das weiß:Recherche

Diese Endsilbe bei Orten ist in Süddeutschland und der Schweiz häufig, und ist auch in Österreich zu finden. Es gibt mindestens drei Varianten davon:

-ing (in den bairischen Dialekten)
-ingen (in den nordalemannischen Dialekten häufig, z.B. in Baden-Württemberg)
-ikon (in der Schweiz häufig)

So liegen Dasing und Pasing in Bayern (und zwei Stadtteile von Salzburg heißen Itzling und Liefering). In BaWü liegen Böblingen, Sindelfingen, Tübingen, Reutlingen, Tuttlingen und viele weitere Orte auf -ingen. In der Schweiz gibt es z.B. Dietikon und Pfäffikon.

Manchmal findet man Orte auf -ingen auch in Norddeutschland (z.B. Kneitlingen/Niedersachsen) oder in Mitteldeutschland (z.B. Dillingen/Saarland).

Diese Endung bezeichnet die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sippe/Gruppe.
"Tübingen" bezieht sich auf einen gewissen Tuwo, man könnte sagen "die Leute des Tuwo". Und dies nahm man dann auch als Ortsnamen.