Blickwechsel 20. Dezember 2021
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Warum diese Gleichgültigkeit?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ja, sowas ist mir auch schon untergekommen - und ich denke, so hab ich auch schon mal reagiert.

Bei mir wars tatsächlich so, dass mich innerhalb von 15 Minuten 5 Leute angerufen haben, dass auf der B11 ein Gegenstand auf der Fahrbahn liegt. Das war bei den ersten zwei noch interessant und wichtig (zwecks Details), bei den übrigen Anrufern aber halt nichts neues mehr, also hab ich die relativ schnell "abgebügelt" - ich hoffe mal, ich habs geschafft, nett zu bleiben.

Wenn ich so ein Verhalten bei Kollegen mitbekomme, spreche ich sie drauf an... kommt aber - meiner Erfahrung nach - eher selten vor, die meisten Kollegen nehmen die Hinweise mit der nötigen Professionalität auf...

Und wenn sie dann vor Ort sind, nicht nur unhöflich sondern auch noch zu faul, um ins gegenüberliegende Haus zu gehen um nachzuschauen. Geben sich aber so, als wären sie Superman persönlich.

Da fehlt mir der Kontext. Sollte aber nicht so sein und ist sicher auch nicht die Regel.

öhnisches Desinteresse entgegen kam, da ich sehr besorgt war und einen Verdacht von pädophilen Machenschaften ansprach. 

Auch hier fehlt mir der Kontext. Gerade wenns so heftige Anschuldigen sind, ist aber das persönliche Gespräch auf der Wache immer empfehlenswerter...

Was macht man in solchen Fällen?

Das persönliche Gespräch auf der Wache suchen :D

Oder auch ruhig mal eine Beschwerde an den Chef der örtlichen Polizei schreiben, damit der nachfragen kann, was da los war. Gibt es einen vernünftigen Grund, wieso die Kollegen so reagiert haben, wie sie reagiert haben, passiert ihnen da auch nichts weiter. Gibt es den aber nicht, schadet es nicht "faulen" oder "unfähigen" Kollegen mal auf die Finger zu hauen...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 15 Jahren Polizeivollzugsbeamter
KittyCat2909  29.12.2021, 00:30

Polizisten sind auch 'nur' Menschen.

da ich sehr besorgt war und einen Verdacht von pädophilen Machenschaften ansprach. Anstatt sich über die Hinweise zu freuen, sind sie desinteressiert, genervt und gelangweilt als auch teils spöttisch.

Auch ein 'einfacher' Bürger sollte untscheiden, was überhaupt im Möglichen steht.

Eine simple Aussage - der Betreffende ist sicher pädophil, oder hat 'Böses' im Sinn reicht einfach nicht. Davon abgesehen, gibt es sicherlich je nachdem was gerade sehr publik ist, viele, die Andere eifnach beschuldigen, weil dies in ihrer Fantsie so sein müsste- oder sie 'Ahnungen' haben. Möglichweise auch ein für sie verdächtiges Verhalten bemerkt haben.

'Leider' ist die Rechtsgrundlage so, dass man erst bei einer ausgeführten Tat einschreiten kann und nicht aufgrund von Befürchtungen, oder Annahmen- auch wenn diese in der Tat gefühlsmässig Warnungen sein könnten, dass man evt doch nicht falsch liegt.

Die Polizei ist deutlich unterbesetzt- und gleichzeitig kommen immer mehr Facetten, die ihren Einsatz ausweiten. Ob es im Internet Kinderpornografie ist- oder 'der perverse Nachbar'- die vielen möglichen Einsatzgebiete sprengt auch einfach die Möglichkeiten der Polizei.

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