Warum darf ich nicht mutwillig einen Not-Aus betätigen?

3 Antworten

Auf solch eine geistig tieffliegende Frage... sorry... sollte man erst gar nicht eingehen!

Wenn Du beispielsweise in einem Betrieb, der eine lange und verkettete Produktionsstraße hat, einen Linien- NOT- HALT betätigst, bleibt in diesem Moment die ganze Linie stehen, die Produktion fällt aus und der Unternehmer hat, obwohl er nichts verdient, trotzdem die Löhne zu zahlen, bis die Linie wieder läuft. Weiterhin wird bei NOT-AUS die Maschinerie maximal, aber nicht schonend gestoppt. Das heisst: Roboter, Motorenbremsen & Co fallen sofort ein was einen starken Verschleiß bedeutet, den manche Aggregate nur wenige Male mitmachen. Es kann auch sein, dass sich gerade in Produktion befindliche Werkstücke dadurch irreparabel beschädigt werden ... usw.

Auf sowas kann man auch von alleine kommen denn ein NOT- Aus ist nicht nur eine Schlagtaste in einem Klassenzimmer!

das problem an der sache ist, dass so ein not aus knopf maschinen lahm legt und oder produktionsabläufe unterbricht.

je nach dem welche art der maschine betroffen ist, kann das lahmlegen der maschine mittels notaus unangenehme folgen haben.

bei einem bohrwerk mit elektromechanischem vorschub z.B. kann sich das werkzeug ins werkstück fressen. bei einer schleif oder hobelmaschine würde das unterbrechen der versorgung ggf. dazu führen, dass das werkstück in der maschine stecken bleibt, analog zum papierstau beim drucker.

außerdem hättest du ggf. das problem, dass die anfänglich bearbeeitete fläche nur schwer ohne ansatz weiter berbeitet werden kann. hier wäre also ggf. auschuss oder nacharbeit die konsequenz.

noch kritischer sieht es bei computergestützten maschinen aus. fällt der strom mitten im prozess aus, bedeutet dies neben ggf. dem verlust des werkstückes und werkzeuges, je nach dem was bearbeitet wird, auch, dass der prozess entsprechend zurück gesetzt werden muss ggf. kann man danach im programm wieder dort einsteigen, wo man abgesetzt hat. dies ist aber ein prozess, der fingerspitzengefühl erfordert und nur von erfahrenenen fachkräften duchgeführt werden sollte.

dieses prozedere ist nur für werkstücke mit einer imnens langen laufzeit zu empfehlen.

krane mit vakuumhebern oder elektromagneten sollten übrigens gennerell nicht an einer notauskette eingebunden sein. warum, das sollte sich hoffentlich erschließen.

übrigens: für die sache mit den computerisierten maschinen gibt es, wenn ein externer notaus gefordert ist, eine entsprechende lösung: der hauptstrompfad wird frei vom notaus angeschlossen, während in der maschine ein koppelrelais dafür sorgt, dass ein zweiter anschluss von der notauskette aus dafür sorgt, dass falls der notaus betätigt wird, die maschine entsprechend reagieren kann.

im falle einer sagen wir nc fräse bewirkt das drücken des notaus schalters übrigens unterschiedliche dinge!

es gibt hier zwei kathegorien von maschinen. jene mit offenem und jene mit geschlossenem bearbeitungsraum. beim geschlossenen bearbeitsraum trudelt die hauptspindel langsam aus, um beschädigungen am werkzeug zu vermeiden, bei offnem bearbeingsraum z.B. durch eine lichtschranke geschützt, wird sie sofort abgebremst, um beschädigungen z.B. an der hand des unachtsamen mitarbeiters zu vermeiden.

kurz zusammen gefasst, nach dem betätigen des not aus ist so oder so einiges zu tun, um wieder in den arbeitsfluss zurück zu finden. ggf. führt es eben auch zu ausschuss oder schäden an werkzeugen. daher sollte der not aus nur als ultimaratio gedrückt werden. d.h. wenn sich nur so schlimmeres vermeiden lässt.

lg, anna

Also ich find es ja gut, dass die Funktion eines Not-Aus von Zeit zu Zeit auch mal getestet wird.

Gefährliches kann/darf! da kaum passieren. Heutzutage nervt es aber, wenn man plötzlich den PC ausgeschalten bekommt.

In Betrieben kann die unnötige Betätigung eines "Not-Aus" teure Produktionsschäden oder -ausfälle verursachen. Und in öffentlichen Verkehrsmitteln (Not-Stop) gibt es dafür im blödesten Fall, Stillstand und Verspätungen.