Warum brauchen Bohrmaschine, Schleifgerät, Stichsäge etc. keinen Schutzleiter?

Wenn solche Geräte direkt mit Netzspannung betrieben werden, dann sind sie Geräte der Schutzklasse 2. Da bedeutet, sie sind doppelt oder verstärkt isoliert.

Alle berührbaren Metallteile können keinen Kontakt zu innenliegenden spanngsführenden Teilen haben. So werden die Gehäuseschrauben in durchgehenden Kunsstoffhülsen und -gewinden geführt und Metallteile wie das Bohrfutter sind in Kunststoff gelagert. Getriebeteile sind ebenfalls z.T. aus Kunsstoff. Selbst dann, wenn sich mal im Gerät ein spannungsführendes Teil lösen würde, könnte es nicht mit außenliegenden leitfähigen Teilen in Berührung kommen.

Das ganze hat auch einen guten Grund: Wenn man mit solchen Geräten die eigene Zuleitung beschädigt, dann kann man an den Gehäuseteilen keinen Stromschlag bekommen.

Anders wäre es bei Geräten der Schutzklasse 1 mit Metallgehäuse und geerdeten Werkzeugen wie z.B. dem Sägeblatt. Diese Dinger können richtig gefährlich sein. Denn wenn man hier die Leitung beschädigt, so könnte man im Extremfall zuerst den Schutzleiter durchtrennen - wobei nichts passiert. Aber hat das Werkzeug dann keinen Kontakt mehr zum PE der Steckdose und durchtrennt jetzt auch noch die Phase, dann führen alle Gehäuseteile ungeschützt die Netzspannung von 230 V. Der Stromschlag lässt sich nicht mehr verhindern.

Hallo

Man ist bei einer Bohrmaschine nicht direkt mit dem Strom in Kontakt wie bei einer Steckdose, und das Gehäuse sollte eine sehr gute Isolierung haben.

Sind nicht Schutzklasse 1 sondern 2 oder 3.

Also entweder doppelt/verstärkt isoliert oder mit Schutzkleinspannung betrieben.

Wenn die Gehäuse aus nicht leitendem Material (z.B. Kunststoff) sind, besteht keine Gefahr eines Körperschlusses.