Warum bleiben vulkanische Böden nährtoffreich?

2 Antworten

Weil es junges Gestein ist, noch keine hunderttausende Jahre Zeit gehabt ausgewaschen und durch Pflanzen ausgenutzt zu werden. Wenn darauf viele Jahre angebaut wird, schwindet auch die Fruchtbarkeit.

Erstmal Glückwunsch du hast eine sehr kluge Frage gestellt. Die Fruchtbarkeit der vulkanischen Böden kommt nämlich tatsächlich von den Nährstoffen (v.a. Ca+, Na+, K+) und nicht von 3- Schicht-Tonmineralen, daher ist der Gedanke gar nicht so abwegig, dass diese ausgewaschen werden.

Das Problem bei deinem Gedanken ist allerdings, dass der Prozess der Nährstoffverarmung über geologische Zeiträume stattfindet, wahrscheinlich oft auch ein Wettrennen mit der physischen Verwitterung stattfindet da diese Schichten besonders exponiert sind. Sie sind also wohl in der Regel physisch abtransportiert bevor sie nährstoffarm sind.

Ich hab versucht zu recherchieren wie lange denn die chemische Verwitterung unter tropischen Bedingungen "braucht" bis diese Böden "lateratisiert" oder "kaolinisiert" sind, ich habe leider hierzu keine Angaben gefunden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl Geograph

wuschis 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 08:08

Danke für eure Antworten, sie helfen mir schon einmal sehr weiter. Ich habe gelesen, dass einige vulkanische Gesteine, unter anderem sog. Zeolithe, zusätzlich über eine sehr gute Ionenaustauschfähigkeit verfügen. In den allgemeinen Erklärungen wird gerne von "Nährstoffspeicherähigkeit" gesprochen.

Ich habe mir vorgestellt, dass außer den natürlich vorhandenen Mineralien, Vulkangestein zusätzlich sehr gut in der Lage sein könnte, Nährstoffe aus dem Regenwasser zu binden und bei Bedarf wieder abzugeben. Ist das eventuell noch ein zusätzlicher Vorteil, der Vulkangestein im Vergleich zu anderen Böden sehr fruchtbar macht?

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wuschis 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 08:10

Danke für deine Antwort. Noch einmal kurz nachgefragt: Ich habe gelesen, dass einige vulkanische Gesteine, unter anderem sog. Zeolithe, zusätzlich über eine sehr gute Ionenaustauschfähigkeit verfügen. In den allgemeinen Erklärungen wird gerne von "Nährstoffspeicherähigkeit" gesprochen.

Ich habe mir vorgestellt, dass außer den natürlich vorhandenen Mineralien, Vulkangestein zusätzlich sehr gut in der Lage sein könnte, Nährstoffe aus dem Regenwasser zu binden und bei Bedarf wieder abzugeben. Ist das eventuell noch ein zusätzlicher Vorteil, der Vulkangestein im Vergleich zu anderen Böden sehr fruchtbar macht?

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christianb219  30.05.2024, 12:34
@wuschis

Minerale der Zeolith-gruppe kenne ich v.a. als Produkt der Ozeanbodenmetamorphose. Schlichtweg, weil dort das Wasser da ist um den Umbau mittels OH-Gruppen zu ermöglichen. Ich glaube nicht, dass diese bei der Fruchtbarkeit von vulkanischen Böden eine Rolle spielen, da diese dort mengenmäßig in der Regel keine Rolle spielen. Meine Einschätzung.

BTW nochmal bei der Fruchtbarkeit geht es vor allem um die Kationen (chemisch gesehen: K+, Ca+, Na+)

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