Warum bewegen sich manche Sterne schneller als andere am Himmel?

8 Antworten

Hallo,

nicht alle Punkte am Himmel sind Fixsterne.

Es gibt Satelliten, die innerhalb kurzer Zeit über den Himmel ziehen und nach einer Minute schon wieder verschwunden sind.

Es gibt hoch fliegende Flugzeuge, die wie Sterne erscheinen, die aber eine deutliche Bewegung zeigen.

Es gibt Planeten, die ihre Position unter den Fixsternen zum Teil von Tag zu Tag merklich verändern.

Es gibt Fixsterne wie Barnards Stern im Schlangenträger, der innerhalb weniger Jahre eine deutliche Eigenbewegung zeigt. Allerdings ist er für das bloße Auge zu schwach und seine Eigenbewegung wird nur durch Vergleiche mit einem Sternenatlas im Laufe der Jahre zu bemerken sein.

Es gibt aber auch die ständige scheinbare Drehung des Himmelsgewölbes um den Himmelsnordpol, die eine Projektion der Erdrotation an den Himmel ist.

Und da hängt es vom Winkelabstand zum Pol ab, wie groß die Bögen sind, die die Sterne über den Himmel ziehen und damit die Winkelgeschwindigkeit, die wir wahrnehmen.

Der Polarstern, der sich sehr dicht am Himmelsnordpol befindet, scheint diese Drehung fast gar nicht mitzumachen. Er zieht nur einen ganz kleinen Kreis um den Himmelsnordpol.

Ein Stern wie Regulus im Löwen, der auf der Ekliptik liegt und einen gehörigen Abstand zum Himmelsnordpol besitzt, hat dementsprechend eine viel größere Winkelgeschwindigkeit. Du wirst bereits innerhalb einer halben Stunde bemerken, daß er die Himmelsrichtung und den Zenitabstand ändert - allerdings ohne daß sich dadurch seine Position zu den anderen Fixsternen ändert, die diese scheinbare Drehung um den Pol ja auch mitmachen.

Darüberhinaus wirst Du auch bemerken, daß die Sterne zur gleichen Uhrzeit, aber an unterschiedlichen Tagen nicht mehr genau an der gleichen Stelle, was Himmelsrichtung und Zenitabstand anbelangt, befinden. Das ist der Bahn der Erde um die Sonne geschuldet. Unsere Uhrzeit richtet sich nach der Sonne. Ein Tag ist der Zeitraum zwischen zwei Meridiandurchgängen der mittleren Sonne, also die Zeitspanne, die vergeht, bis die mittlere Sonne wieder genau im Süden steht.

Die mittlere Sonne ist dabei ein gedachtes Objekt, das da steht, wo die Sonne stünde, wenn die Bahn der Erde um die Sonne keine Ellipse, sondern ein exakter Kreis wäre. Sie weicht um bis zu über 20 Minuten von der wahren Sonne ab (Zeitgleichung, muß beim Ablesen von Sonnenuhren berücksichtigt werden).

Die Zeit, die vergeht, bis ein Fixstern (genauer: der Frühlingspunkt) wieder genau im Süden steht (vom gleichen Ort aus gesehen), nennt man Sterntag oder siderischen Tag. Ein Sterntag dauert

23 Stunden, 56 Minuten und etwa 4 Sekunden. Die restlichen knapp vier Minuten braucht die Erde, um den Weg auszugleichen, den sie innerhalb eines Tages auf ihrer Bahn um die Sonne zurückgelegt hat. Sie muß sich noch ein paar Minuten weiterdrehen, bis auch die Sonne erneut im Süden steht.

Beim Einstellen ihrer Instrumente auf die Koordinaten eines Himmelsobjektes benutzen Astronomen die Sternzeit, um die Himmelsrichtung zu bestimmen, in der das gesuchte Objekt zum Beobachtungszeitpunkt steht. Dazu zieht man den Abstand zum Frühlingspunkt (Rektaszension) von der jeweiligen Sternzeit ab und erhält so den sogenannten Stundenwinkel, der am Instrument an der Stundenachse eingestellt werden kann.

Der Abstand zum Himmelsäquator (Deklination) dagegen ändert sich nicht mit der Sternzeit und kann direkt nach einem Sternenkatalog oder einer Sternkarte eingestellt werden.

Ist das Instrument erst einmal richtig eingestellt, kann es über eine Art Uhrwerk automatisch synchron zur Erdrotation nachgeführt werden, so daß das Objekt im Sichtfeld bleibt und nicht auswandert.

Wenn Du einen Stern durch ein stark vergrößerndes Instrument beobachtest, das auf einem starren Stativ befestigt ist, wird er innerhalb von Sekunden aus dem Bild laufen, weil auch die Erddrehung mitvergrößert wird.

Schon in einem Fernglas kann dieser Effekt beobachtet werden.

Es gibt also mehrere Bewegungen, die sich überlagern und zum Teil gegenseitig verstärken:

Die Erddrehung, die für den Auf- und Untergang von Sonne, Mond und Sternen sorgt.

Die Bahn der Erde um die Sonne, die dafür sorgt, daß wir im Winter nachts andere Sterne am Himmel sehen als im Sommer.

Die Eigenbewegung der Sterne, die allerdings aufgrund ihrer Entfernung fast unmerklich abläuft.

Die Bahn des Mondes um die Erde.

Die Bahn der Planeten um die Sonne, die dafür sorgt, daß sich die Position der Planeten merklich zwischen den Fixsternen verschiebt.

Außerdem gibt es noch eine Pendelbewegeung der Erdachse, die im Laufe von fast 26000 Jahren einen vollständigen Kreis beschreibt und dafür sorgt, daß sich die genauen Koordinaten der Sterne um einen winzigen Betrag verschieben, so daß Sternatlanten und -kataloge alle 25 bis 50 Jahre auf den neuesten Stand gebracht werden müssen (passiert bei Astroprogrammen automatisch).

Darüberhinaus ist die Bahn der Erde um die Sonne eine Ellipse. Im Winter (wenn die Erde der Sonne näher steht) bewegt sie sich schneller um die Sonne als im Sommer. Diesen Effekt wirst Du aber kaum bemerken, wenn Du nicht genaue Messungen anstellst.

Am besten merkst Du es, wenn Du die Zeit, die eine Sonnenuhr anzeigt, von Tag zu Tag mit der Zeit vergleichst, die Deine Uhr anzeigt. Hier merkst Du schnell, daß die Sonnenuhr selten genau geht, sondern oft nach oder vor.

Außerdem gibt es noch ein Schwanken der Erdachse, die Nutation genannt wird, aber in unserem Alltag keine Rolle spielt.

Wer es ganz genau braucht, muß auch noch relativistische Effekte einbeziehen, die unter anderem dafür sorgen, daß die Signale der Satelliten für die Navis nachjustiert werden müssen oder daß bei einer Sonnenfinsternis der eine oder andere Stern zu sehen ist, der eigentlich hinter der Sonne stehen müßte (diese Beobachtung war der entscheidende Beweis für die Richtigkeit von Einsteins Relativitätstheorie), oder daß die Bahn des Merkur von den Berechnungen abweicht, die auf den Gesetzen Newtons beruhen.

Herzliche Grüße,

Willy

Du solltest einen Optiker Deines Vertrauens aufsuchen, Du hast tüchtig Probleme mit den Augen.

- Sterne bewegen sich nicht, die hängen einfach so herum im Raum
- Galaxien "bewegen" sich, die schwimmen wie Fettaugen auf der Suppe
  durch den Raum
- Planeten "bewegen" sich, um einen Stern herum

Was immer Du glaubst zu sehen, nennt sich Wahrnehmung.
Wenn Du etwas siehst, gen Himmel, hat sich Deine Pupille getrübt.


FragenStelle419  25.08.2022, 03:43

Ok verstehe die anderen die sattelit planet und so sagen aber das hier ich lach mich kapput bitte erzähl keine Lügen mehr du machst ihn/ihr vllt noch angst das er/sie wirklich wa mit den augen hast

0

weil es nicht alle Sterne sind. Viele Punkte sind Satelliten die sich bewegen,je nach Entfernung unterschiedlich schnell.

Sterne (auch Fixsterne genannt) bewegen sich nicht - zumindest nicht sichtbar - darum ja Fixsterne. Natürlich verändern die auch ihre Position am Himmel, allerdings sprechen wir da von Zeiträumen weit jenseits der menschlichen Lebensspanne, also tausenden von Jahren.

"Sterne" die sich bewegen sind entweder Planeten (daher auch "Wandelsterne" genannt) oder Satteliten.

Wenn das Ding regelrecht über den Himmel zischt ist es ein Sattelit (oder die ISS - was ja im Grunde auch ein Sattelit ist) - wenn er sich sehr gemächlich bewegt ein Planet (aber auch das wirst du in einem Abend kaum von Auge feststellen können - da ist die Eigenrotation der Erde ausschlaggebender - und mit dieser "bewegt" sich der Himmel als Ganzes).


Willy1729  20.08.2018, 06:34

Wenn Du noch Satellit schreibst statt Sattelit, wird die Antwort richtig gut.

0
FragenStelle419  25.08.2022, 03:38

Sattelit? Wie kann es nh Sattelit sein wenn es 10+ sterne sind die sich die ganze zeit in der Geschwindigkeit eines flugzeuges bewegen oder Planet? Die sind doch sehr groß?

0

"Sterne", die sichtbar innerhalb von Minuten oder Sekunden die Position wechseln, sind entweder Satelliten oder Meteorite. Dauerts etwas länger, sinds Planeten. Echte Sterne bewegen sich nicht sichtbar gegenüber den anderen Sternen in so kurzer Zeit. Das merkt man erst nach Jahrtausenden.