Warum bekommen Bundeswehr Veteranen keine Anerkennung?

12 Antworten

"denn zum Beispiel in Amerika werden Veteranen vergöttert"

Das glaub mal nicht so einfach. In den USA haben Veteranen, die z.B. an PTBS leiden, nicht unbedingt die Hilfe, die sie brauchen.

Es tut mir leid, was euch in dem Restaurant passiert ist. Ich habe - auch als Pazifist - größte Hochachtung für Soldaten, die Auslandseinsätze leisten.

In den USA trügt das Bild. Es gibt dort durchaus Gegner der mittlerweile zahlreichen Militäreinsätze der US Streitkräfte in den vergangenen Jahrzehnten. Dies wurde wohl am Deutlichsten während und nach des Vietnamkrieges. Die z.T. traumatisierten Heimkehrer wurden zusätzlich zu Hause vielerorts angefeindet und trafen u.a. auf Unverständnis.

Allerdings hat man in den USA auch großenteils ein anderes Verhältnis zum Militär, als in Deutschland.

Die Bundeswehr wurde jahrzehntelang oftmals nur als notwendiges Übel akzeptiert, mit dem offiziell verkündeten Ende des Kalten Krieges und später dazu noch mit Aussetzen der Wehrpflicht, wurde die Bundeswehr aus dem Bewusstsein Vieler quasi komplett verdrängt. Besonders die jüngere Generation hat so gut wie keinen Bezug mehr zur BW.

Ursprünglich war die Bundeswehr als reine Verteidigungsarmee aufgestellt worden, bis zum heutigen Tag haben sich die Strukturen bedeutend geändert.

Afghanistan, dort "die Verteidigung der Freiheit am Hindukusch", nach Aussage eines anderen Verteidigungsministers befanden sich das erste Mal seit Ende des 2. Weltkrieges, deutsche Soldaten in einem Krieg und das fern der Heimat.

Da stellt sich so mancher die Frage nach dem Sinn, an eine Ehrung von Soldaten, die in einem fremden Land kämpfen, ist überhaupt nicht zu denken. So verhält es sich auch mit der Anerkennung, denn im Grunde kann sich kaum jemand hierzulande vorstellen, was dort eigentlich vor sich geht.

Ich war selbst lange genug Soldat, ich respektiere die Leistung aller, die in den Einsätzen ihrer Dienstpflicht nachkommen. Öffentliche Anfeindungen sind kaum zu tolerieren, Anerkennung jedoch wäre wahrscheinlich zu viel erwartet. Akzeptanz wäre in Ordnung, dazu reicht es leider auch nur zu selten.

Auch in der USA werden Soldaten als Mörder bezeichnet.

Anerkennung bekommen dort Soldaten auch nur in gewissen Umfeld.

Nachhaltiger Umgang mit Soldaten die zB scheitern nach dem Ausscheiden gibt es nahezu gar nicht.

Im Grunde genommen gilt die alte Weisheit...

»Gott und den Soldaten ehret man, In Zeiten der Not und zwar nur dann, Ist aber die Not vorüber und die Zeiten gewandelt, Wird Gott bald vergessen und der Soldat schlecht behandelt.«

Und ich weiß durch viele Gespräche mit Veteranen anderer Staaten, dass nach außen hin ein ganz tolles Bild aufgelegt wird, während die Realität ein ganz anderes zeichnet.

Hallo Lukas,

ich habe Respekt vor Menschen, die ihr Leben für eine verfehlte Außenpolitik riskieren. Die sich mit Menschen auseinandersetzen müssen, die ausschließlich die Sprache der Gewalt kennen. Ich finde das auch schade, dass ihr keine Anerkennung erfahrt. Da sind die angelsächsischen Länder und Israel schon wesentlich weiter.