Warum liebt der Mensch die Sünde so sehr, anstatt sich gut und ehrlich zu verhalten?

8 Antworten

Weißt du eigentlich, was genau "die Sünde" ist?

Im biblischen Urtext ist das Wort für "Sünde" das Gleiche wie für "Zielverfehlung" aus dem Thema Sport. Wenn also ein Bogenschütze im antiken Griechenland daneben schoss, hat er wortwörtlich "Sünde" begangen.

Gott hat den Menschen als Gegenüber, sozusagen als Freund, erschaffen. Weicht der Mensch von Gott ab, ist das die Sünde per Definition. Daher auch das Erste Gebot, dass man Gott lieben soll, von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft.


joerosac  02.05.2022, 15:06
Daher auch das Erste Gebot, dass man Gott lieben soll, von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft.

Liebe auf Befehl! Wer das kann, der ist jedenfalls kein Mensch. Weil ein Mensch nicht auf Befehl lieben kann. Du brauchst dazu nicht zu sagen, sondern nur, einmal wenigstens, richtig darüber nachzudenken.

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Tommyleinchen59  02.05.2022, 15:12
@joerosac

Es ist kein "Befehl" wie bei der Bundeswehr. Bei Gott gibt es nur das Prinzip der Liebe.

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joerosac  02.05.2022, 15:22
@Tommyleinchen59
Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

5 Mo 17, 2-5: "Wenn jemand in deinem Dorf gegen Gottes Vorschriften verstößt, insbesondere wenn jemand ....anderen Göttern dient und sie anbetet, muss das untersucht werden. Wenn es stimmt, dass solcher Gräuel in Israel verübt worden ist, dann sollst du die Fehlbaren vor das Dorf führen und zu Tode steinigen."

"Du sollst..." - "und wenn nicht, dann wirst du umgebracht!" Das Prinzip der Liebe. 🤢 🤮

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Die "Sünde" sieht zuerst begehrlich aus (1.Mose 3,4-7; Gal.5,19-21).

Danach nicht mehr (1.Mose 3,24; Offb.20,12-15).

Woher ich das weiß:Recherche

Eine so genannte Sünde ist weitläufig ja etwas, das schädlich ist. Sei es für das Subjekt (Selbst) oder für das Objekt (andere Menschen, Tiere, Umwelt). Viele selbstbezogene Handlungen, Taten, sind zunächst für einen selbst von Vergnügen, Lust oder befeuern u.U. die Habgier, die Macht über andere(s). Entweder tritt jedoch die negative Folge ebenso einen selbst oder andere. Eine Sünde ist somit etwas, das Schaden anrichtet, das über das Maß der Notwendigkeit hinaus geht, sich selbst im Mindestmaß zu schützen.

Hierbei ist es nicht wichtig, "sündenfrei" zu leben, weil es eine Schrift, Gott oder Religionsführer fordern, sondern weil es einer eigenen Einsicht in das Wesen der Güte, der Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Liebe, Rechtschaffenheit entspringt. Deshalb ist es wichtig, Handlungen, ja, das ganze Leben dahingehend zu prüfen, ob es negative Folgen hat, die schwerer wiegen, als der eigene Vorteil. Eigener Vorteil beruht immer auf dem Nachteil anderer. Hierbei ein Gleichgewichjt zu wahren heißt gerecht zu leben. Alles, was du aufgrund von Taten anderer erleidest, ist ein Nachteil für dich. Und umgedreht.

Sehr verkürzt ausgedrückt ist eine Sünde alles das, was ungleich, ungerecht, leidverursachend und verachtend dem gegenüber ist, was als Umwelt verstanden wird!

Um wirklich zu verstehen. muss sich der Mensch alles das im Geist ausmalen, was mit ihm geschieht, erfährt er von anderen "Böses". Erst dann kann er u.U. ein Verständnis, eine Einsicht entwickeln, dass dies auch anderen ein Leid darstellt. Möchte er nun, dass es kein Leid mehr gibt, fängt er bei sich an, keines mehr durch eine "Sünde" zu produzieren. Hat er keine Einsicht nützt auch ein Glaube an Gott oder an einen Messias nichts. Denn dieser Glaube beinhaltet nicht unbedingt, dass damit die eigene Sündhaftigkeit beendet ist. Im Gegenteil. Man bittet um Vergebung, weil man andauernd weiter sündigt. Welch ein Unfug!!!

Erkennst du das, was ich darlege? ;-)

Gibt es DIE Sünde? Allen gemein wird sein, dass sie irgendetwas Positives oder positiv Wirkendes bieten.

Wenn ich zum Beispiel Diabetiker bin, heißt das nicht, dass ich automatisch keine Süßigkeiten mehr mag. Esse ich Süßigkeiten, wird das Verlangen in mir befriedigt, obwohl ich dabei sündige und ein schlechtes Gewissen habe.


Tommyleinchen59  02.05.2022, 13:44
Gibt es DIE Sünde?

Ja. Siehe meine Antwort.

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Suboptimierer  02.05.2022, 14:04
@Tommyleinchen59

Ich glaube nicht, dass der Fragesteller diese Bedeutung meint, denn was soll daran unehrlich sein, sich von Gott abzuwenden?

Unehrlich wäre doch viel eher das Vortäuschen einer Zuwendung.

Es ist auch nicht moralischer Frevel, sich von Gott abzuwenden. Dazu müsste es eine moralische Pflicht geben, sich zuzuwenden (=gut sein).

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Tommyleinchen59  02.05.2022, 14:10
@Suboptimierer

Deswegen habe ich doch die Grundfrage in den Raum gestellt, wie man Sünde definiert. Und diese Grundfrage habe ich anhand der "Grundschrift" genauestens geklärt. Welche Definition die moderne Gesellschaft unter "Sünde" versteht, habe ich hier bewusst ausgeklammert.

Es gibt im Übrigen keine moralische Pflicht, Gott zu lieben, sonst wäre es Vergewaltigung. Es ist aber die Bestimmung jedes Menschen. Und wer sich dem verweigert, der "begeht die schwerste Sünde". All die moralischen Vergehungen, wie Neid, Mord, Diebstahl, Betrug usw. sind im Grunde nur noch Auswüchse der mangelhaften, bzw. nicht vorhandenen Liebe zu Gott. Die Ursünde ist der "Baumstamm" und die Auswüchse sind die "Früchte". Wie Jesus schon gesagt hat: "Einen guten Baum erkennt man an seinen Früchten."

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Nach manch Religion bin ich schon Sünder, schlecht und unehrlich, wenn ich nicht 5x am Tag bete oder "auf die falsche Art Sex habe" oder auch einfach nur nicht die jeweilige Religion als Wahrheit ansehe.