Warst Du schonmal in Berlin?

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Ja, ich habe dort schon mal 4,5 Jahre gewohnt in den 80ern.

Bin dort hin gezogen, da mein Freund dort studierte. Damals war es die große weite Welt für mich, da ich aus einer mittelgroßen Stadt komme. Es gab überall Live Musik, Flohmärkte, alles war weniger spießig,

Allerdings war die Anonymität dort erschreckend.

Ich war 20 Jahre als ich dort hin zog, und bin dort erwachsen geworden.

Damals war alles noch nicht so dreckig, seitdem war ich nur einmal in Berlin zu einer Beerdigung.


DianaValesko  11.01.2024, 21:54

Danke für den ⭐und alles Gute für Dich.

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Ich wohne dort seit 30 Jahren.

Es war nie eine schöne Stadt, aber die kulturellen Angebote fand ich lange Zeit großartig. Im Anfang (mit einem Ehemann aus Afghanistan und dessen Bekannten aus Indien und Sri Lanka) haben wir mehrfach indische Kulturveranstaltungen besucht oder auch das Nouruz-Fest im Haus der Kulturen der Welt. Kam Besuch, musste ich nur nach Veranstaltungen am Wochenende suchen. Später kam der Karneval der Kulturen auf, an dem ich dreimal selbst teilgenommen habe. Dazu kam die Grüne Woche und die ITB. Bei letzterer konnte man quasi eine Weltreise unternehmen, ohne Berlin zu verlassen.

Zudem gab es viele grüne Hinterhöfe, in denen man sich erholen und grillen konnte und die Mieten waren billig, da es viele unsanierte Wohnungen gab.

Leider ist viel davon inzwischen den Bach hinuntergegangen. Die ITB ist nur noch für Fachpersonal zugelassen, die grünen Oasen werden zugebaut, um Wohnraum zu schaffen. Vor allem Eigentumswohnungen für Gutbetuchte werden gebaut, und das verändert auch die Bewohnerstruktur. Zwar ist die Stadt dadurch sauberer geworden, aber auch teurer. Auch die ehemals billigen Wohnungen werden bzw. wurden saniert und dann meist verkauft.

In meiner ersten Wohnung habe ich mich über Punks im Hinterhaus geärgert, die nachts ihren Müll aus dem 4. Stock warfen und ihre riesigen Hunde überallhin sch.... ließen. Die siehst du heute offenbar nur noch als Obdachlose auf der Straße.

Durch die Grenzöffnungen gibt es jetzt auch viele Obdachlose aus Polen und bettelnde Roma-Familien. Allerdings gab es auch früher schon reisende Kriminelle, vor denen man sich in acht nehmen musste (das waren vor allem Taschendiebe).

Die Stadt empfinde ich inzwischen als zu voll und überlege schon wegzuziehen. Nur weiß ich nicht, ob ich in der Provinz die gleiche Infrastruktur vorfinde wie hier.

Wenn du Berlin besuchen möchtest, empfehle ich dir, vom Alexanderplatz aus mit der Buslinie 100 zum Bahnhof Zoo zu fahren. Dabei kommst du an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Erkundigen kannst du dich über Ausstellungen, z. B. im Gropiusbau.

Ansonsten empfehle ich dir einen Besuch zu einer Messe, z. B. der Grünen Woche. Diese ist zwar inzwischen etwas kleiner als früher (durch den Wegfall von Russland und der Ukraine als Aussteller), aber immer noch sehenswert. Pass aber auf deine Sachen auf. Mir wurde bei der ITB einmal mein Smartphone geklaut, das ich unvorsichtigerweise auf einen zeitweise leeren Ausstellertisch abgelegt hatte.

Von Experte Neugier4711 bestätigt

Schon mehrmals, dreimal schon vor 1989 und immer mit der Reichsbahn. Für mich ist Berlin nicht unbedingt eine schöne, aber - schon aus geschichtlichen Gründen - eine höchst interessante Stadt. Gerne mal wieder.

War schon öfters in Berlin. Die Museen sind sehens- und besuchswert.

Ansonsten ist die Stadt ein Moloch und hat eine hohe Kriminalität.

Ganz okay, aber mir sind da zu viele Leute. Was natürlich irgendwie seltsam ist, weil ich im Ruhrgebiet wohne, was ja auch nicht gerade leer ist.