Warst du mal mehrere Jahre unglücklich?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Zutiefst sogar.

Ich saß Jahre über Jahre im Dreck.
Eine Wohnung, angefüllt mit Müll und Insekten aber keine Kraft was daran zu ändern.

Duschen ging ich oft nicht und hielt mich aus dem normalen Alltag raus im Glauben ich wäre so auf eine gewisse Art "Frei".

Eines schönen Tages, das ist eine Weile her, saß ich mal wieder vor dem Pc.
Ich erinnere mich noch wie ich am Abend zuvor die Fliegen vom Bett verscheuchte und tat nun dasselbe mit den Fliegen am Bildschirm.
Ich griff nach meiner Kaffeetasse, doch es war eine der Tassen von vor Wochen. Schimmel und Fruchtfliegen kamen mir entgegen als ich ansetzte.

Wie imer versuchte ich mir noch Drogenreste zusammenzukratzen und High zu werden.

Aber... Irgendwas war anders an diesem Tag. Ich kratzte an der CD-Hülle um den Speedstaub noch ran zu kriegen. Dann warf ich es weg sah mich um und wusste:
"Alter... Entweder du bringst dich jetzt um oder tust irgendetwas. Egal was. JETZT!"

Ich ging duschen und dann zum Amt.
Innerhalb weniger Monate habe ich es vollends da raus geschafft.

Ein tolles Zuhause in der Alpengegend, einen Top-Jop und Glück.
Wenn ich bedenke das es mich nicht viel gekostet hat, bereue ich mein ehem. Leben nicht.

Ich hab den Abgrund gesehen. Und genau deshalb garantiere ich dort niemals wieder zu landen.


Libertyy 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 09:20

Wow. Vielen Dank! Ich hab auch viele Jahre dicht gemacht und war lieber high. Es war jetzt nicht 1:1 so wie bei dir, aber ich hab auch zB nicht den Schimmel im Bad entfernt und so kram. Ich hatte auch einfach kein Bock mehr auf mein Leben. Ich wusste, dass ich so ein Leben haben könnte wie andere... aber wie du schon meintest, irgendwie hat mich der Abgrund auch interessiert und man weiß dann auch was man n i c h t will.

Alles Gute 🩷🩷🩷

Nalanus  31.07.2024, 09:26
@Libertyy

Da wir den Abgrund gesehen haben - wir Beide - können wir mit Sicherheit behaupten den Abgrund nun meiden zu können.
Wir wissen wie er sich anfühlt und wie man dort landet. Es ist wesentlich leichter in den Abgrund zu stürzen als wieder hinaus zu klettern.

Ist es nicht interessant? Wie das Leben so spielt, Höhen und Tiefen.

Wichtig ist sich selbst zu kennen und bei sich selbst zu bleiben, und sei´ es noch so unerwünscht.

Tausend Dank für den Stern!

Libertyy 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 11:03
@Nalanus

Ja total interessant!

Ich bin auch froh, dass ich die kleinen Dinge schätzen gelernt habe und nicht alles für selbstverständlich halte. Hatte sogar schon mal meine Wohnung verloren und alles. Heute ist die Wohnung die erste Priorität. Also ich gehe keine Risiken mehr ein was das angeht.

Ich hör grad von Stefanie Stahl- So stärken Sie ihr Selbstwertgefühl und kann ich dir sehr empfehlen. Hab ein Aha Erlebnis nach dem anderen.

❤️‍🔥❤️‍🔥❤️‍🔥

Nalanus  31.07.2024, 11:11
@Libertyy

"Stefanie Stahl- So stärken Sie ihr Selbstwertgefühl"
Ich werde es mir mal anhören. Klingt doch ganz hilfreich.

Ja, so ca. von 14-21 ... (heute 33)

Meine Eltern haben sich getrennt, mein Vater war und ist Workaholic und wir haben keinen kontakt mehr, meine Mutter war alkoholkrank und ist vor drei Jahren daran verstorben.

Ich bin mit 15 von zuhause raus, zuerst in ein Internat, später dann in eine eigene Wohnung die mein Vater zahlte. Ich war dann lange Drogenabhängig (Ecstasy, Amphetamine, Gras und Alkohol). Bis Anfang 20 bin ich komplett abgestürzt.

Dann habe ich irgendwie die Kurve bekommen, daheim einen kalten Entzug gemacht. Meine damals Toxische Beziehung verlassen, die mich schon mehrfach betrogen hatte und primär wegen dem Geld meines Vaters bei mir war (damit hat er mich immer ganz gut ausgestattet um seine Ruhe zu haben und somit auch meine Drogen finanziert) und mein mit ach und Krach bestandenes Fachabitur genutzt um ein Studium anzufangen (Maschinenbau).

Heute habe ich meinen Master mit 1,5 abgeschlossen (mit dann 26 Jahren), habe einen Super Job und eine Tolle Ehefrau. Letztes Jahr haben wir uns ein Haus im Grünen gekauft und sind mehr als glücklich.

Auch wenn es manchmal wirklich düster aussieht, es öffnen sich immer Türen und Wege, man muss nur irgendwann eine davon nutzen. Es gibt immer einen Ausweg, auch wenn der Manchmal weh tut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Libertyy 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 11:05

Krasse Story! Schon filmreif und freut mich total, dass du jetzt das alles hast. Unglaublich und gibt einem Hoffnung deine Geschichte!

Alles Gute 💙💙💙

Ja, ich habe einige Jahre lang nichts gefühlt außer Trauer und Wut. Das lag daran, dass ich mich immer mehr ins schlechte verändert habe. Ich habe in meiner Vergangenheit sehr sehr viele Menschen verarscht um spaß zu haben, geraucht, Drogen genommen, hatte einen kriminellen Freundeskreis usw. ich habe mich immer mehr von meinem noch guten Umfeld, meiner Familie und meiner Religion entfernt. Irgendwann wurde es besser ich habe eine person kennengelernt, die mir dabei half mich zu verbessern. Dann änderte ich die person ins negative und wir begangen zusammen Sünden. Das alles machte mich psychisch so kaputt, dass ich ganz lange keine Gefühle mehr empfinden konnte

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Libertyy 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 08:01

Ok krass aber wie aufrichtig du bist. Du meinst Frauen verarscht?

Ich hab früher auch meine Erfahrungen mit Drogen gemacht. Aber bei mir ist aktuell seit 2 Jahren alles verhext egal wie gut ich mich benehme

Hiii,

Ja,während der Coronazeit war ich nur unglücklich... war also so ca. 2,5 Jahre sehr unglücklich.🥲😢

LG Maike^^

Zusammengerechnet ja, aber nicht in einem Stück.