Wareneingang / Warenannahme Prestige?
Hallo liebe User,
ich mache zurzeit eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement in einem mittelständischen Unternehmen mit Ca 50 Angestellten.
Ich bin im 2. Lehrjahr und habe nur noch 10 Monate bis zur Abschlussprüfung (um ein halbes Jahr verkürzt).
Bis dato habe ich den Einkauf kennengelernt (bestellen von waren, Verfolgung der Liefertermine, listen pflegen, Ablage der Bestellungen, AB's einpflegen, Internet Research), den Vertrieb (die Preise bei Kalkulationstabellen für ein Angebot eingepflegt, Kaltkundenaquise, Internet Research) und momentan mache ich die Rechnungsprüfung (Rechnungen buchen, verschicken, prüfen und ablegen) und den Einkauf.
Nach meiner Ausbildung will ich mit dem Betriebswirten anfangen per Abendschule A3x die Woche.
Nun habe ich ein Angebot bekommen, mich bei der Warenannahme einzuarbeiten, um nach meiner Ausbildung die Stelle zu übernehmen, da der Herr in Rente geht, der das zurzeit macht. Meine Frage lautet nun, ist die Stelle nicht unterqualifiziert? Ich bin ziemlich flexibel aber ich habe mir eine andere Position im kaufmännischen Bereich vorgestellt. Außerdem habe ich meine Befürchtung, dass mein Betriebswirt, wenn ich den nach 3 Jahren erworben hab, mir nicht viel weiterhelfen wird, wenn ich nur eine Stelle bei der Warenannahme bekommen hab und keine weiteren Erfahrungen nach der Ausbildung in der Praxis hab. Was ist euere Meinung dazu? Ich habe das Angebot offen stehen lassen und überlege es abzulehnen und mich mit dem 2. Zeugnis schon fleißig woanders zu bewerben. (Es gibt leider momentan keine anderen freien Stellen)
Danke im Voraus liebe User
Mit freundlichen Grüßen
6 Antworten
Überqualifiziert? Ich bitte dich!
"Kaufmann für Büromanagement" hat mit "echtem" Management so viel zu tun wie "Facility Management", neudeutsch für Hausmeister. Dein Ausbildungsberuf ist die hübsche Umschreibung für "Sekretär/in"! Damit bist du absolut nicht überqualifiziert für die Warenannahme, sondern solltest deinem Betrieb auf Knien danken, dass sie dir sowohl eine so abwechslungsreiche, umfassende Ausbildung als auch direkt danach eine gute Stelle anbieten!
Und bedenke zudem, dass du den Betriebswirt in Form der berufsbegleitenden Weiterbildung nur dann machen kannst, wenn du bis zur Prüfung mehrere Jahre sogenannte "einschlägige Berufserfahrung" nachweisen kannst. Ansonsten bliebe dir nur ein Vollzeit-BWL-Studium an Uni oder Fachhochschule. Und dafür bräuchtest du entweder das Abitur oder eben auch wieder einige Jahre Berufserfahrung für die Zulassung ohne Abi.
Also, nimm den Job an, freu dich darüber, mach ihn mindestens 1-2 Jahre und schau dich dann weiter nach anderen Möglichkeiten um!
Ich hab ja mein Abi jedoch keine Lust auf ein normales BWL-Studium
Ich würde die Stelle annehmen, denn es ist Gut möglich, weil der Betrieb Dich ja schon gut kennt, das er auf Dich zurückgreift wenn er bei sich eine bessere Stelle hat.
Klar Bist du im Moment überqualifiziert du hast aber wenigstens erst mal Arbeit. Kannst Dich ja paralell um eine Stelle bewerben, die dir mehr zusagt.
Ohne Arbeit ist noch schlechter für Deine bei der Ausbildung erworbene Fähigkeiten.
Das Angebot erstmal annehmen und dann weitersuchen. Immerhin scheint die Stelle ja unbegrenzt zur Verfügung zu stehen. Du stehst also nicht unter Zeitdruck. Man sollte grundsätzlich erstmal zu allem bereit sein, wenn es denn irgendwie ins Berufsbild passt. Wichtig ist einen bezahlten Job möglichst unbefristet zu haben. Aus dieser Position kannst du dich gut umschauen.
Ich würde es machen. Schon allein, weil ich dann etwas hätte. Auf andere Stellen kannst Du dich dann immer noch bewerben. Es ist immer sicherer, sich aus einer vorhandenen Stelle zu bewerben, als als Arbeitsloser.
Wie Du habe auch ich erst Kaufmann gelernt. Erst Industriekaufmann, dann Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Beides sieht, arbeitsmäßig, sehr mies aus. Daher habe ich mit Mitte 30 noch Informatik studiert, aber auch hier sieht es schlecht aus. Ich bin mittlerweile über 50 und da kannst Du es regelrecht vergessen, noch irgend eine Stelle in den erlernten Berufen zu bekommen.
Einzig Callcenter würde mir bleiben, aber das habe ich bereits 10 Jahre gemacht. Muss ich mir nicht mehr antun.
Am Ende bleibt es Deine Entscheidung. Bedenke aber: jede Entscheidung kann die falsche sein.
du, es ist dein leben... es gibt dinge im leben, die muss man selbst entscheiden.
ob dir nach der ausbildung ein sicherer job (der vielleicht auch gut bezahlt ist?) wichtiger ist, als ggf. länger arbeitssuchend zu sein, bis du einen arbeitsplatz (wer weiss wo? und zu welchen bedingungen?) findest, der dir passt, musst du wissen...