War Stalin intelligent?

3 Antworten

Auf einer persönlichen Ebene war Stalin gewiss nicht dumm, er hat sich mit verschiedensten Themen wie Philosophie, Geschichte, Ökonomie etc. beschäftigt. Auch besaß er eine große Sammlung an Büchern und war an der Planung von Strategien im 2. Weltkrieg beteiligt.

Zu seiner Politik: Das Volk wurde nicht "dumm gehalten", im Gegenteil, die Alphabetisierung stieg auf fast 100% an und die Menschen erhielten zum ersten Mal landesweit öffentliche und kostenlose Bildung, auch für Frauen. Die Rate der Gebildeten, Intellektuellen und Fachkräfte stieg.

Auch intellektuelle Debatten herrschten in der Sowjetunion, etwa zur Frage nach der Ökonomie (Vgl. "Ökonomische Probleme des Sozialismus in der UdSSR") als auch in der Philosophie (Vgl. Buch "Dialektik und formale Logik") und andere Themenbereiche. Das Bild das alle Intellektuelle bei der kleinsten Abweichung ins Gulag gesteckt wurden ist ein Mythos, der durch die Existenz von Debatten und verschiedenen Meinungen widerlegt wird.

Woher ich das weiß:Hobby – Historischer Materialist, der sich mit Geschichte befasst

guttifrag 
Beitragsersteller
 07.10.2023, 18:32

Ich glaub dass mit büchersammlung ist propaganda, um ihn als weisen mann darzustellen.. natürlich heißt es nicht dass er garkeine bücher gelesen hat.

Über militärische Kentnisse verfügte aber er kaum.. er war auch nie soldat.. zudem tötete er fast alle erfahrenen soldaten in der arme wie z.b marschall tuchatschweski und viele andere hohe funktionäre

ja im 2ten weltkrieg legte er sein ego auf seite und ließ erfahrene marschälle wie shukov ebenfalls entscheiden...

übrigens er ignorierte jede warnung, dass deutschland bald angreifen wird, was zu hohen verlusten am anfangszeit des krieges geführt hat.

Adjuvar  07.10.2023, 20:42
@guttifrag

- Das mit den Büchern ist keine Propaganda, ich verweise auf das Werk "Stalin's Library: A Dictator and his Books" von Geoffrey Roberts

- Er verfügte sehr wohl über militärische Kenntnisse und war auch vorher militärisch aktiv, und zwar in der Oktoberrevolution als General. Ein berühmtes Beispiel dürfte die Schlacht um Zarizyn darstellen, an der Stalin als General beteiligt war und aufgrund seiner Leistungen dort in Stalingrad umbenannt wurde. Desweiteren führte er im 2. Weltkrieg die sogenannten "10 stalinschen Offensiven" erfolgreich an.

- Die Säuberung des Militärs war durchaus ein negativer Faktor, doch grundlos war sie nicht, denn es gab die existente Gefahr der Konterrevolution. Zudem war die Säuberung militärischer Anführer nicht so hoch wie oft angenommen. 1937 betrug sie 7,7%, 1938 3,8% und 1939 lediglich 0,08% (Vgl. Getty, "Stalinist Terror")

- Stalin war sich der Gefahr vom Deutschen Reich sehr wohl bewusst, weshalb er auch um ein Bündnis mit Frankreich und Polen ersuchte, was allerdings abgelehnt wurde, und die Armee während des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakts massiv aufgerüstet wurde.

Stalin war hinreichend intelligent um Generalsekretär der KPdSU zu sein, alles Andere ist unerheblich und bedingt entweder nur eine Polemik gegen ihn, oder einen Personenkult, was beides gleichermaßen schädlich ist. Unter ihm fanden trotz aller Kritik weitreichende Fortschritte in der Kollektivierung statt. Der "Holodomor" war kein Genozid, sondern eine Summe des Hortens von Getreide der Kulaken und Großbauern, welches also zum Spekulieren benutzt wurde und katastrophale Wetterveränderungen + ein Wenig "Missmanagement". Natürlich rechnete Stalin nicht akkut mit einem Angriff der Nazis, da der Molotow-Ribbentrop Pakt am 22.06.1941 immernoch Bestand hatte.

Natürlich gibt es an ihm viel zu kritisieren. Wie z.B., dass er Trotzki von Ramón Mercader umbringen ließ, der dafür später den Leninorden bekam und zum Helden der Sowjetunion ernannt wurde. Zudem hat er viele politische Gegner umbringen lassen, aber die "Säuberung" war lang nicht so schlimm, wie es Bourgeois und Kleinbürgerliche immer gerne darstellen.

Wie Genosse Adjuvar schon schrieb, fanden viele Bildungsprogramme, Initiativen und intellektuelle Debatten statt. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass wie mein Beispiel schon zeigt, er bei einem zu großen Dissens und politischer Abweichung der hegemonialen Position, er manchmal leider den Wolf im Schafspelz vermutete.


guttifrag 
Beitragsersteller
 07.10.2023, 18:39

lenin ernannte auf bitte und druck kamenevs stalin zum generalsekretär. das war aber nix großes. es war einer der niedrigsten jobs in der partei, jedoch hat stalin es missbraucht um die macht zu ergreifen... was lenin gemerkt hat und durch ein testament versucht hat, stalin abzulösen, jedoch war es zu spät.

Trotzki war im intellektuell und geistig weit überlegen. Alles was Stalin in irgendeinerweise zum Problem werden konnte, wurde liquidiert. Seine Kampfgefährten aus der Oktoberrevolution wurden alle beseitigt.

Es war eine bösartige Dummheit, seine Intelligenz benutzte er nur zum Machterhalt.

LA