war hindenburg rechts eingestellt?

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Ja, Paul von Hindenburg hatte eine rechtsstehende Einstellung. Ganz radikal und extrem rechts war er nicht.

Er zog es vor, sich als Reichspräsident als überparteilich über den Streitigkeiten der Tagesangelegenheiten schwebend darzustellen.

Paul von Hindenburg war parteilos. Wie bei den Eliten des deutschen Kaiserreiches üblich war er Monarchist. Er hat sich nicht öffentlich genau auf eine Partei festgelegt.

Seine politischen Meinungen gingen in eine konservativ-autoritäre und nationalistische Richtung. 1925 wurde er zum zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl von einem „Reichsblock“, zu dem die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) die Deutsche Volkspartei (DVP), die Bayerische Volkspartei (BVP), die Wirtschaftspartei und die Deutsch-Hannoverscher Partei (DHP) gehörten, als Kandidat getragen. Er war von rechtsstehenden Parteien ausgesucht wurden, wobei dann die Grundlage auch in die Mitte hinein verbreitert wurde.

Paul von Hindenburg stand grundsätzlich den Deutschnationalen nahe, war aber mit dem seit 1928 unter dem damals neu gewählten Parteivorsitzenden der DNVP Alfred Hugenberg verschärftem Kurs nicht in jeder Hinsicht in Übereinstimmung. Hindenburg hat sich nicht für eine bestimmte einzelne Partei in ausschließlicher Weise ausdrücklich eingesetzt.

Eine Vorgabe des Reichspräsidenten in der Zeit 1930 – 1933 war mehrfach eine politische Verlagerung der Reichsregierung nach rechts.

Hindenburg war kein Nationalsozialist. Eine Kanzlerschaft des nationalsozialistischen Parteiführers lehnt er zunächst wegen einer befürchteten einseitigen Parteidiktatur und einer Verschärfung von Spannungen ab. Hindenburg lehnte allerdings die nationalsozialistische Einstellung nicht vollständig ab, sondern meinte ihn ihr auch vom ihm bejahte „nationale“ Motive zu bemerken.

1933 war er schließlich zur Bildung einer Regierung der „nationalen Konzentration“ bereit, die alle aus Hindenburgs Sicht „nationalen Kräfte“ umfaßte. Angesichts einer breiten Ablehnung einer Regierung Papen, der Hoffnung, eine Mehrheit konservativer Minister werde Kontrolle ausüben und Machtmißbrauch und politische Abenteuer verhindern, einer scheinbaren Bereitschaft der nationalsozialistischen Parteiführers, sich einer Kontrolle und Beaufsichtigung des Reichspräsidenten zu unterwerfen und Einflüssen ihm nahestehender Personen und Gruppen gab Hindenburg am Ende seine Bedenken auf.

Vgl. dazu Biographien, z. B.:

Walter Rauscher, Hindenburg : Feldmarschall und Reichspräsident. Wien : Ueberreuter, 1997, S. 293 – 309

Wolfram Pyta, Hindenburg : Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. 3., durchgesehene Auflage. München : Siedler, 2008, S. 774 - 805

Darstellungen zur Weimarer Republik helfen bei der Einschätzung, z. B.:

Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik. 7., durchgesehene und erweiterte Auflage. Oldenbourg : München, 2009 (Oldenbourg Grundriss der Geschichte ; Band 16), S. 95:
„Seit geraumer Zeit favorisierte der Reichspräsident – und mit ihm die Exponenten des erstarkenden großagrarisch-schwerindustriell-militärischen Kartells die Bildung einer bürgerlichen Rechtsregierung um praktisch jeden Preis, ohne und notfalls gegen das Parlament.“

Ursula Büttner , Weimar : die überforderte Republik 1918 - 1933 ; Leistung und Versagen in Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Stuttgart : Klett-Cotta, 2008, S. 347:
„Die Überzeugungen, die ihm in Elternhaus, Schule und Kadettenanstalt vermittelt wurden waren, blieben für ihn lebenslang maßgebend. Dazu gehörten an erster Stelle ein soldatisches Pflichtethos, die Treue zur preußischen Monarchie, ein konservativer Patriotismus und eine tiefe, recht schlichte Frömmigkeit. Seinen Eid auf die Verfassung nahm Hindenburg ernst. Als Reichspräsident sah er seine Aufgabe darin, das deutsche Volk an Stelle des Kaisers durch seinen Mythos symbolisch zu integrieren.“

Was empfindest du als recht?Er wurde ja von Hi*** unter Druck gesetzt (Reichspräsidentenernennung) . Aber,er war eigentlich keineswegs rechts eingerichtet.

LG


Rotfuchs123  14.03.2012, 22:34

Also,im Vergleich zu Hit*** ,denn eigentlich war er rechts-konserativ und meiner Meinung nach ehemaliger Anhänger des Kaisers,das waren aber viele.

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