War es früher möglich im Rhein zu schwimmen?

6 Antworten

Kommt drauf an wo genau... Ich nehme mal an, Du sprichst vom Oberrhein?? Vor dem 1.Oberrheinausbau war der Rhein so etwa flussaufwärts vom Murg-Zufluss ein wildes Auengebiet mit hunderten von Inseln, durchzogen von Altwasserarmen und sumpfigen Gebieten. Ich denke schon, dass schwimmen da möglich war, ob man es wollte ist eine andere Frage. Man stelle sich die Mückenschwärme vor in diesen Gebieten und Malaria war damals noch ein echtes Problem. Weiter flussab floss der Rhein in ausholenden Schlingen, aber mehr oder weniger in einem Bett. Durch die Schlingen war mehr Platz da, der Fluss war also flacher und damit auch langsamer. Es gab verschiedentlich gefährliche Stromschnellen, aber ich denke schon, dass an vielen Stellen das schwimmen möglich war. Dann kam um 1820 rum Tulla mit seinem Plan der Rheinrektifikation. Das bestand im Wesentlichen darin, dass die Rheinschlingen durchschnitten wurde und der Fluss so verkürzt wurde. Dadurch wurde er auch schneller und tiefer, allerdings waren die Altrheinarme noch nicht gänzlich durch Deiche abgeschnitten und wurden bei Wasserhochständen auch mal wieder geflutet. Auch hier denke ich, dass man Plätze finden konnte an denen das Baden möglich war. Auch wenn unter den Nachfolgern Tullas weitere schwere Eingriffe vorgenommen wurden. Schwierig wird es dann mit den Ausbauten im 20. Jahrhundert. Einerseits war in der Zwischenzeit die Dampfschifffahrt aufgekommen und man wollte den Rhein schiffbar machen, andererseits war die Elektrizität als Stromquelle entdeckt worden, Wasserkraft war gerade in der Anfangszeit noch sehr wichtig. Daher wollte man den Rhein ausbauen und zu der Wasserstraße machen de wir heute kennen. Da Frankreich nach dem 1. Weltkrieg als Reparationszahlung die (mehr oder weniger) alleinige Nutzung des Rheins zugesprochen bekam, konnte der Grand Canal d'Alsace gebaut werden, der neben dem eigentlich Fluß verlief und ihm fast sämliches Wasser wegnahm (mehr oder weniger bis heute). Im Altrhein könnte ich mir vorstellen, konnte man schwimmen (das ist aber nur eine Vermutung), heute regulieren da die Kulturwehre den Wasserstand, keine Ahnung wie da die Strömungsverhältnisse sind. Im Rheinseitenkanal fahren Schiffe und sind Schleußen, daher eher keine gute Idee. Ab den 60er Jahren hätte ich mir auch fast weniger Sorgen um die Strömung gemacht, als um die Wasserqualität. Industrieabwässer und Siedlungsentwässerung ging ungeklärt in den Rhein, ich wäre nicht gerne in etwas geschwommen, das Fische umbringt... Heute ist der Oberhein eine Wasserstraße mit starker Stromung. Vielleicht kann man an der einen oder anderen Stelle mal plantschen und untertauchen, Schwimmen oder den Fluss durchschwimmen wäre mir persönlich zu gefährlich...

Es war früher möglich, den Rhein zu durchschwimmen. Auch heute geht es noch, man muss nur die Stellen sehr gut kennen und sehr, sehr gut schwimmen können. Über 85% der Rheinkilometer aber ist es durch den Ausbau und AUsbaggern zu sehr starker Strömung gekommen. Dort ertrinken immer wieder auch Rettungsschwimmer.


Rheinflip  01.06.2014, 13:06

Grade im Sommer, wenn das Wasser warm ist, ist das Schwimmen noch gefährlicher, da dann der Wasserstand niedrig ist. Die Schiffe können auch niemals bremsen oder ausweichen...

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Ich bin schön öfters im Rhein geschwommen.

*Sollte aber nicht heißen das es überall Erlaubt ist * an vielen Stellen ist die Strömung so stark das du keine Chance mehr hast.

Damals war es mit Sicherheit problemlos möglich, dort zu schwimmen.

Ich mach es immernoch, bei uns gibts da so ne kleine ruhige bucht :D