War der Endsieg realistisch?
Hätte Deutschland im März 1945 noch gewinnen können, wenn sie lange genug durchgebissen hätten. Ich freue mich auf eure Antworten
MfG
Dubioser Mann aus dem Internet
25 Stimmen
13 Antworten
Natürlich wäre das nicht möglich gewesen.
Nie und nimmer.
Mit was hätte den Deutschland kämpfen sollen. Fast alle Soldaten die es noch gab waren minderjährig oder zu alt, kaum noch schwere Waffen, Munition, Ersatzteile,die Waffenfabriken so gut wie zerstört, kein Treibstoff mehr, Alliierten beherrschen den Luftraum ohne Probleme und haben reichlich genug von allem, inklusive Entwicklung der Atombombe.
Also die Chancen waren gleich 0 auf den Endsieg.
Das war jedem klar denkenden Menschen absehbar. Zumindest in meiner Verwandtschaft.
Die Führung wollte es nur nicht wahrhaben. Die hatten sich in ihrem eigenen Lügengebäude so verirrt, dass sie nicht mehr herausgefunden haben.
Dazu ein Historiker:
Welche Alternativen zum Kämpfen hätte für den einfachen Soldaten denn gegeben? Sie standen unter Befehl, ihnen blieb gar nichts anderes übrig, als bis zum Schluss weiterzumachen. In der letzten Kriegsphase kam es vermehrt zu Desertionen, auf die die zuständigen Stellen aber mit äußerster Brutalität reagierten.
Es gibt Berichte von Flüchtlingen aus dieser Zeit. Darin wird geschildert, wie diese Menschen auf ihrem Weg nach Westen deutsche Soldaten an Bäumen aufgehängt sahen – mit einem Schild um den Hals "Ich bin ein Deserteur". Der Terror des Regimes richtete sich in dieser Phase auch gegen die eigenen Soldaten.
Es gab gewiss auch fanatisierte Soldaten, die dem Gegner möglichst lange Widerstand leisten wollten. Übrigens auch Einheiten von Hitlerjungen. Im Osten war vor allem die Angst vor der Roten Armee ausschlaggebend, dass viele Einheiten bis buchstäblich zum Ende kämpften.
Quelle:
Ulrich Herbert, geboren 1951, lehrt neuere und neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Der Historiker ist Experte für deutsche Zeitgeschichte, insbesondere für die Zeit des Nationalsozialismus. Herberts Studien, etwa zum NS-Juristen Werner Best wie zur Ausländerpolitik, sind Standardwerke. 2014 erschien sein Buch "Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert".
Das passt allen mit den Erzählungen in meiner Familie zusammen: Prügelstrafen und standrechtliche Exekutionen bei Verweigerung, Angst vor den Russen, Durcheinander und Panik. Jeder hat nur noch irgendwie versucht zu überleben. An Sieg hat keiner mehr geglaubt.
Nein und zwar nie, denn die Bündnisse der Alliierten mit ihren Ressourcen und vielen Manpower waren DE immer überlegen. Die Anfänge mit den Erfolgen des Blitzkrieges täuschten etwas vor, was es in der Wirklichkeit nicht gab. Als die Gegner sich gefangen hatten, Richard Sorge aus Japan an die Sowjets signalisierte, das Japan die Sowjetunion nicht angreifen wird, konnten große Truppenkontingente aus Sibirien abgezogen werden und sie brachten der 6. Armee Paulus eben diese Niederlage in Stalingrad bei und behielten das Zepter des Handels weiterhin in der Hand und das bis Berlin. Als die Rote Armee vor Polen stand, setzten die Westalliierten neben der Anlandung auf Sizilien, auch mit dem D-Day in der Normandie ein und nahmen die WM in die Zange.
Bei einer völligen Luftüberlegenheit der Alliierten und zerstörten Verkehrswegen? Reines Wunschdenken.