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Die katholische Zentrumspartei stellte sich auf dem Wahlplakat als letzte Bastion der Freiheit und der republikansichen Ordnung dar, was Kommunisten und Nationalsozialisten infrage stellten. Die KPD warb für Sowjetdeutschland, was in den Augen der meisten Bürger hieß, dass Deutschland ins kommunistische Chaos zu versinken drohte. Die Nazis wollten das Weimarer System, also die republikanisch demokratische Ordnung, zerschlagen, was auf ein Ende der bürgerlichen Grund- und Freiheitsrechte hinauslief, welche das Zentrum zu garantieren versprach. Die Kommunisten hatten übrigens bei der Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz den Reichstag nicht verlassen, ihre bei den Märzwahlen 1933 errungenen Mandate wurden von den Nazis annuliert und sie selbst einer blutigen Verfolgung ausgesetzt. Sie hätten sonst im Reichstag mit Sicherheit auch gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt.

Brüning und seine Zentrumspartei haben damit geworben, weil die Kommunisten sich Straßenschlachten mit den Nazis lieferten, die Wirtschaft am Boden lag hier versprach er Ordnung. Brüning war darüber hinaus der Auffassung, dass man sich von den Fesseln des Versailler Vertrages lösen muss. Daher die Forderung nach Freiheit.

Letztlich scheiterte Brüning weil seine Regierung von der Sozialdemokratie gestützt wurde, was wiederum Hindenburg nicht passte. Nach seinem Scheitern stimmte schließlich die Zentrumspartei mit allen anderen Parteien, außer den Kommunisten, die den Reichstag verlassen hatten und den Sozialdemokraten, die als einzige dagegen stimmten, für das Ermächtigungsgesetz der Nazis.

Die Zentrumspartei war alles andere als der letzte Retter der Freiheit, sondern eher ein Symbol der Feigheit.

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