Wären früher mehr Ehen gescheitert, wenn ....?

6 Antworten

Ich glaube nur zu einem geringen Teil. Der Hauptgrund war, dass Scheidungen schlicht verpönt waren und als Versagen galten. Da wurstelten sich halt viele Paare weiter durch trotz Unglück. Möglicherweise gab man auch nicht ganz so schnell auf. Und ziemlich sicher hatten die Paare weniger hohe Ansprüche an das eigene Beziehungsglück. Heute erachte ich die Ansprüche teilweise als überzogen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

man wurde geächtet

hatte mit Geld nichts zu tun

Ja, definitiv. Auch heute noch sind Finanzen einer der Hauptgründe sich nicht zu trennen, obwohl man unglücklich ist. Und damals war es ja noch weitaus extremer.

Bis 1958 gehörte dem Ehemann ihr Geld, er durfte entscheiden was damit passiert. Und bis 1977 brauchten die Frauen die Erlaubnis ihres Ehemannes, um überhaupt einen Job auszuüben. Es dauerte bis in die 1990er, bis die Gleichstellungspolitik so weit war, dass Frauen tatsächlich finanziell unabhängig wurden.

Wie sollte eine Frau sich also trennen, wenn sie dann ohne einen Cent dagestanden hätte und weder einen Job hatte, noch berufliche Erfahrung vorweisen konnte? Das wäre in vielen Fällen im Grunde ein Todesurteil gewesen.

Vermutlich! Aber nur, wenn es neben der finanziellen Mittel auch die Idee von Gleichberechtigung gegeben hätte. Außerdem war früher die gesellschaftliche Ächtung ein Hinderungsgrund.

Mehr als damals geschieden wurden bestimmt. Aber es war ja nicht nur finanzielle Abgängigkeit die Frauen dazu gebracht haben sich nicht scheiden zu lassen. Auch Männer sind den Schritt ja weniger oft gegangen weil es gesellschaftlich ein Skandal war.