Wäre es im Notfall möglich Sekundärregelleistung aus dem Ausland zu importieren? Wie viel Strom kann Deutschland maximal aus dem Ausland importieren?
Wäre es im Notfall möglich Sekundärregelleistung aus dem Ausland zu importieren? Wie viel Strom kann Deutschland maximal aus dem Ausland importieren?
3 Antworten
Die Stromnetze Europas sind gänzlich vernetzt.
Tatsächlich importieren wir Strom aus dem Ausland und exportieren es am gleichen Tag.
Bestes Beispiel ist England 16 Uhr Mittagszeit: Tea-Time. Noch heute ist es Tradition in england den Nachmittagstee einzunehmen. Kurz vorher schalten die Engländer den Wasserkocher ein und England geht der Strom aus. In dieser Zeit importiert England Strom aus ganz Europa.
Wenn Millionen Wasserkocher so einen Einfluß haben wie sieht es dann Morgens aus, wenn Europa frühstückt. Für Netzschwankungen gibt es spezielle Kraftwerke (meist Gaskraftwerke, die schnell hoch und runtergefahren werden. Für Zeiten wo es zu viel Strom gibt (Mittags 12 Uhr bei Sonnenschein und alle PV _Höchstleistung fahren, nehmen bestimmt Kraftwerke auch Strom auf, um das Netz zu entlasten.
Für längere Fristen, kann insbesondere Frankreich uns Strom liefern. Die lasten in der Zeit ihre Kernkraftwerke voll aus. Kernkraft ist aber ein Grundlastkraftwerk. Schnelles hoch und runterfahren geht nicht also ist das nur ein Weg für Langzeit Überbrückung. Ähnlich können wir auch auf östliche Kohlekraft ausweichen. Auch Kohle ist ein Grundlastkraftwerk.
Die Zukunft:
Nicht nur Strom zukaufen kostet Geld, sondern vor allem auch Strom abzubauen bei Überlast. Künftig will man diese Probleme verkleinern. Das Zauberwort heißt dynamische Stromtarife.
Schon heute kann jeder der will einen dynamischen Stromtarif buchen., Klarer Vorteil, zu Zeiten der Überlast (meist 3 Uhr Morgens) oder auch 12 Uhr Mittags an sonnigem Sommertag (PV Überlast) sinkt der Strompreis an der Börse teilweise sogar unter Null €. Ich könnte z.B. zu diesen Zeiten meinen Stromspeicher füllen und Morgens um 6 Uhr wenn alle Wasserkocher laufen den Strom zurück an der Börse verkaufen. Moderne Systeme machen das autark, sodass der Privatmann sich gar nicht darum kümmern muss.
Ferner kann man auch den stromverbrauch selber steuern. Also bestimmte Geräte wie z.B. Wallbox sollen nur in Höchstleistung liefern zu bestimmten Zeiten....
Private Haushalte sollen demnach künftig zur Stabilisierung des Stromnetztes beitragen.
s. netzdienliche Beladung.
Soviel wie die Leitungen hergeben. Wir können max. etwa 24GW pro Stunde importieren.
Das kommt aber auch viel drauf an welche Leitungen wir nutzen. Kriegen wir von allen unseren Nachbarn strom haben wir natürlich viel mehr leitungen zur verfügung als wenn wir z.b. alle durch die Niederlande versorgt werden müssten
Sofern er dort verfügbar ist: ja.
Die Menge hängt von der jeweils benutzten Leitung ab. Stromleitung haben einen begrenzten Durchfluss.