Vorwürfe von Tochter! Kann mir Jemand einen Rat geben, der ähnliches durchgemacht hat?
Das schlimmste Weihnachten meines Lebens. War ich tatsächlich eine schlechte Mutter?
Vor über 30 Jahren hatte der Vater meiner Kinder ein Verhältnis, das er nicht beenden wollte. Es folgte eine ganz schlimme depressive Zeit für mich und ich habe Hilfe gesucht beim Psychologen, bei meinen Freundinnen,in Gebeten, im Alkohol, bei anderen Männern und habe mich sogar ins Krankenhaus einweisen lassen, um mich vor meinen Selbstmordgedanken zu schützen (was von meiner Tochter heute als Egoismus ausgelegt wird). In dieser Zeit habe ich meine Kinder vernachlässigt, was ich sehr bereue, aber ich war einfach am Boden zerstört und teilweise handlungsunfähig. Mein Ex hatte zu dieser Zeit nur seine Freundin im Kopf und keinerlei Interesse an seinen Kindern gezeigt: Er ist am Geburtsag seines Sohnes zu seiner Freundin gefahren, ist nicht mehr zur Arbeit gegangen (was dann auch eine Kündigung mit sich brachte), hat sich nicht darum geschert, wovon wir unser Essen bezahlen sollen und hat mich vor den Augen seiner Freundin, die er im Haus seiner Mutter (wo wir auch wohnten) beherbergt hat, geschlagen. Nach meinem Krankenhausaufenthalt haben meine Kinder und ich dann auch die Kündigung der Wohnung bekommen. Ich habe dann die Scheidung eingereicht und das Besuchsrecht, das mein Ex-Mann nach ca. 2 Jahren eingereicht, abgelehnt. Und genau das ist es, was mir meine Tochter seither mindestens 2 x im Jahr vorwirft. Sie läßt nicht einmal das Argument gelten, daß es letztendlich das Jugendamt war, das das letzte Wort hatte. Ich bin schuld, daß mein Sohn seinen inzwischen kranken Vater nicht besuchen will (der übrigens in 4. Ehe verheiratet ist), weil er weiß, daß dieser nie nach seinen Kindern gefragt hat) Ich habe schuld, daß Sie jahrelang keinen Kontakt zu Ihrem Vater hatte etc. . Ich war nicht für sie da, als sie mich brauchte. Sie verschließt die Augen, vor allem, was ihr Vater getan oder nicht getan hat.
Ich war inzwischen auch wieder verheiratet und mein geliebter Mann ist leider vor 10 Jahren verstorben. Mein Mann und ich waren IMMER für meine Kinder da!
Ich liebe meine Kinder über alles und tueseit 25 Jahren alles, was in meiner Macht steht, daß es Ihnen gut geht. Und ich denke, das wissen Sie auch!
Wie jedes Jahr hebe ich meine Kinder und Enkel an Weihnachten zum Essen ins Lokal eingeladen mit anschließender Bescherung bei mir. Und dann, auf die Krankheit ihres Vaters angesprochen, kam dieser Satz: Ich bin an allem schuld!
Meine Tochter besucht ihren Vater regelmäßig - was ich auch befürworte (man muß auch vergeben können), aber ich werde von Ihrem Hass verfolgt bis ins Grab.
Das tut so verdammt weh!
Kann mir irgend Jemand eine Rat geben, was ich machen soll?
2 Antworten
Hallo!
Du suchst nach Menschen, die dir bestätigen, dass du keine Fehler gemacht hast. Das ist der falsche Ansatz um das, was du erlebst, zu ändern.
In deiner Aufzählung steht, dass du 'Hilfe im Alkohol' gesucht hast. Das wirkt sich auf die ganze Familie aus. Du hast besoffen gar nicht mitbekommen, was du damit deinen Kindern angetan hast. Im Gegensatz dazu waren deine Kinder nüchtern und haben alles mitbekommen - selbst wenn sie zu klein waren, um es heute noch in Worte fassen zu können.
Hier https://www.anonyme-alkoholiker.de/ kannst du für dich alles aufarbeiten und indem du deine Kinder loslässt und was für dich tust, kann es sogar passieren, dass deine Kinder eines Tages erkennen 'Mutter ist nicht mehr so wie früher' und der Kontakt mit ihnen so wird, wie du dir das wünscht. Aber das sollte nicht dein Ziel sein. Dein Ziel sollte sein, dass es dir gut geht - egal, was andere Menschen machen.
Vermutlich ja, denn ansonsten wäre deine Tochter nicht so böse auf dich.
Vielen Dank. Hoffentlich muß du das nie erleben!