vorliebnehmen?
Hallo,
ist es grammatikalische korrekt, wenn man sagt: „Dann müssen wir ohne ihn vorliebnehmen.“?
Also eine Person kann leider nicht kommen, also müssen wir ohne ihn zurechtkommen.
Danke
2 Antworten
Grammatisch und auch von der Rechtschreibung her korrekt. Aber man benutzt hier
- ohne jdn./etwas auskommen
- mit jdm./etwas vorliebnehmen - sich mit jdm./etwas zufriedengeben/begnügen
- "Es tut mir leid, heute müssen Sie ohne Herrn Haiger auskommen. Wenn Sie vielleicht mit mir vorliebnehmen wollen ..."
- Unsere Junior-Suiten sind alle ausgebucht. Würden Sie auch mit einem Komfortzimmer vorliebnehmen?
Abstand zwischen vorlieb und nehmen: vorlieb nehmen.
tjo, wenn nicht ständig die Rechtschreibung reformiert werden würde, wüsste man wie Sachen geschrieben werden. Ich war grad in der nicht ganz alten, aber alten Rechtschreibung. so wie man es halt zu meiner Zeit in der Schule lernte^^
Aber da gab es inzwischen wieder eine Revision davon...
Das war auch früher schon ein trennbares Verb. Prinzipiell hast du aber recht. Aus manchen trennbaren Verben, die ja den Ton auf dem Präfix haben, ist ohne plausiblen Grund ein Verb mit zwei Teilen geworden, z.B. früher: jdn. érnstnehmen jetzt: jdn. érnst nehmen, spazíerengehen -> spazíeren gehen, obwohl der Ton natürlich nach wie vor auf dem Präfix liegt. Damit ist die Regel völlig über den Haufen geworfen, und man muss wirklich dauernd nachgucken. Früher war alles so klar:
- wiederhólen (nicht trennbar, Bedeutung: repetieren): Ich wiederhóle die Lektion
- wíederholen (trennbar, Bedeutung: zurückholen): Ich hole mir das Geld wieder.
- übersetzen ≠ übersetzen
Unsere Wortliste zur neuen Rechtschreibung bietet Ihnen eine vergleichende Gegenüberstellung ausgewählter Neuschreibungen im Wandel der Rechtschreibreform.
Wortliste: vorliebnehmen / vorlieb nehmen Rechtschreibung
bis 1996 Reformschreibung: vorliebnehmen
1996 bis 2004/2006: vorlieb nehmen
Heutige Rechtschreibung seit 2004/2006: vorliebnehmen
sagt zumindest: https://www.korrekturen.de/wortliste/vorliebnehmen.shtml
Und ich hatte es eigentlich auch wie in der mittleren Reform (da fällt meine Schulzeit rein) in Erinnerung.
Ich lebe schon ein Weilchen länger als du. Bis zu diesen dämlichen Reformen beherrschte ich die Rechtschreibung nahezu 100%, von total verrückten Wörtern, die man in seinem Leben nur einmal benutzt, jetzt mal abgesehen. Ich habe weder Lust, in irgendwelchen Wortlisten nachzusehen, noch deswegen im Duden herumzukramen. Ich benutze auch keine Autokorrektur. Da kommt ja noch mehr Schwachsinn 'raus. Auch den Gender-Wahnsinn mit Sternchen und Luftanhalten mache ich nicht mit. Ich lass mich nicht zum Sklaven und Deppen von ein paar Sprachverhunzern machen. - Du musst dich mit diesem Unsinn leider noch ein wenig länger rumplagen.
Bin da deiner Meinung. Grad gegen den Gendermist verwehre ich mich komplett.
Könnte jeden Tag auf Arbeit kotzen. Da steht bei meiner Berufsbezeichung: Prozessmanager/in. Warum muss man mich gendern? Ich bin sowas von weiblich. Bei meinem Kollegen steht Prozessmanger. der wird nicht gegendert. *augenrollen*
"Prozessmanagerin" wäre ja ok. Dann weiß jeder, der vor der Tür steht, sofort, dass er gleich von einer außerordentlich weiblichen Person empfangen wird. Aber was der Querstrich da soll, ist mir schleierhaft. Du bist ja nicht heute Mann und morgen Frau.
Nein, das ist ein Wort.