Vorgehensweise bei Zulassungsarbeit, Hilfe bei Schreiben und Literatursuche

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Das Entscheidende ist erstmal eine Gliederung: Worum soll es in meiner Arbeit gehen? Auf welche Punkte will ich eingehen? Und: Wohin soll die Arbeit führen?

Dann erstellst du eine Grobgliederung. Unter diese groben Stichpunkte formulierst du ganz pauschal, was du im jeweiligen Absatz erwähnen willst. Mach es wirklich idiotensicher: "Hier will dieses und jenes erwähnen, dort will ich dies und das miteinander vergleichen, evtl. noch auf folgendes eingehen" usw. Dieser rote Faden ist enorm wichtig.

Literatur findest du in deiner Unibibliothek, in den jeweiligen Seminarbibliotheken deines Fachbereichs und auch in den Regionalbibliotheken (z. B. Gateway Bayern) oder deutschlandweit bzw. international (Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK)). Außerdem kann man unter Bibliographien ganz viel finden.

Wenn du beispielsweise ein Literatur-Thema hast, dann gibt es unter der jeweiligen Sekundärliteratur noch Quellenangaben, die du dir auch durchlesen kannst - so vervielfachen sich deine Literaturquellen.

Ansonsten hat fast jeder Fachbereich in irgendeiner Form eine Suchmaschine im WWW oder vor Ort in der Bib.

Da ich leider dein Thema nicht kenne, kann ich hierzu nur allgemeine Tipps geben.

Beim Durchlesen der Literatur solltest du darauf achten organisatorisch vorzugehen, d. h. Sachen anstreichen, eventuelle Zitaten markieren, überlegen zu welchem der jeweiligen Gliederungspunkte die jeweilige Literatur wichtig wäre. Mit der Zeit wirst du dafür ein Händchen entwickeln.

Vergesse bei aller Spezifizität nicht auch einen Weitblick auf das Ganze zu behalten. Das klingt einfacher als es ist, weil man - je länger man dran sitzt - desto professioneller wird man im Umgang mit dem Thema, was an sich sehr gut ist, aber man muss immer bedenken, man schreibt keine Doktorarbeit, die Seitenzahl ist begrenzt und man kann nicht alles erwähnen. 60-80 Seiten erscheinen einem auf den ersten Blick erstmal viel, aber wenn man erstmal drin ist, wird man hinterher immer Abstriche machen müssen.

Das Vernetzen von Lesen und Schreiben macht jeder unterschiedlich. Manche haben im Vorfeld schon genau eine Ahnung, was wo reingehört, also lesen sie sich die entsprechende Literatur durch, schreiben ein paar Absätze, lesen weiter, ergänzen usw.

Wieder andere lesen sich einen bestimmten Aufsatz durch und fassen ihn mit eigenen Worten zusammen, schreiben sich Zitate raus und überlegen erst hinterher, ob sie das verwerten können.

Schau einfach, wie es dir am besten liegt und richte dich danach.

Wie lange du dafür brauchst, kommt ebenfalls auf dich an. Normalerweise meldet man sich ja an und hat eine bestimmte Frist, so war das zumindest bei mir mit der Magisterarbeit. Allerdings kann man natürlich im Vorfeld schon anfangen, wenn man ganz sicher weiß, das Thema ist ok und wird vom jeweiligen Dozenten angenommen. Nimm dir die komplette Zeit, die du hast, versuche das Ding nicht in 3 Monaten durchzuboxen.

Ich würde dir noch den Tipp geben dir eine Vor-Deadline zu legen, d. h. setze ein paar Wochen vor der Abgabe deine endgültige Frist, dann gönne dir ein paar Tage Ruhe und lies dir das Resultat nochmal durch und lasse es vor allen Dingen von jemandem Korrektur lesen.

Unterschätze die Formatierung und hier vor allem die Fußnoten nicht, das sind wirklich biestige Dinger, die einem den Tag versauen können.

Ausdrucken und Bindenlassen würde ich auch nicht unbedingt am letzten Tag machen, hihi, ich weiß, dass man darüber immer den Kopf schüttelt, aber es gibt etliche Leute, die die Abgabe wirklich auf den letzten Drücker erledigen - ich schließe mich da nicht aus.

Viel Erfolg beim Schreiben deiner ZA!


Randy  07.07.2010, 17:26

Vielleicht hilft dir das auch ein bisschen weiter:

http://steve.de/privat/DAberWie.html

Es gibt noch ganz viele andere Seiten der Sorte im Netz.

Ah, noch ein P.S.: Lass dich niemals von Kommilitonen ärgern, die dir erzählen, dass sie schon sooo weit sind! Jeder hat eine andere Vorgehensweise. Manche arbeiten Schritt für Schritt ihre Punkte ab, wieder andere schreiben an einem Tag nichts, am anderen wiederum 10 Seiten. :-)

Nur stell sicher, dass du dir die Literatur rechtzeitig ausleihen kannst, bevor der große Run losgeht und du die Bücher nicht (mehr) kriegst bzw. nur kurzzeitig ausleihen kannst. Notfalls kopiere dir die entsprechenden Seiten.

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ZorraRot 
Beitragsersteller
 08.07.2010, 07:27
@Randy

Ich möchte mich vielmals bei dir bedanken! Dein Eintrag hift mir wirklich weiter!! Alles Gute.

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Zeit braucht es, am besten erstmal Literatur lesen, schlaue Gedanken dazu machen, das Ganze auch in eignen Worten wiedergeben können, eine Frage extrahieren aus dem Gelesenen und diese dann nach bestem Können beantworten.

Das Ganze braucht natürlich etwas Selbstdisziplin, sich am Arbeiten zu halten, also Zeitplan entwerfen und den auch einhalten.

Ansonsten gibt es natürlich auch die Möglichkeit, sich schon geschriebene Arbeiten mal anzuschauen, sich mit Mitstudenten auszutauschen etc.

Alles fiesen Kommentare im Sinne von "Sag mal, was hats du eigentlich aus deinem Studium mitgenommen außer Scheinen?" spare ich mir und dir, auch wenn es schwerfällt.

Wenn man einige Literatur gesammelt hat, beginnt man zu schreiben. Man schreibt zunächst alles auf, was einem zur Arbeit so einfällt. Langsam beginnt sich die Arbeit zu entwickeln, sodass man dann gezielt zu den einzelnen Punkten Texte verfasst, einkürzt oder erweitert. Dann muss man das Hauptthema der Arbeit mit dem Inhaltsverzeichnis und den einzelnen Kapiteln in Einklang bringen, ergänzen, korrigieren. Oder man liest die gesammelte Literatur aufmerksam durch und schreibt das Wichtigste zu bestimmten Kriterien zusammen und kommt so über eine Inhaltswiedergabe zum Gerippe der Arbeit, das man dann systematisch einkürzt oder erweitert.