Von wem stammt das Zitat unten?

2 Antworten

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Als Zitat ist diese Aussage nicht so prickelnd, als dass man sie gern zu den "erhellenden Einsichten" rechnen wollte. Sie stammt sicher von einem eher modernen Autor, weil der sehr grenzgängige Ausdruck "zum Kotzen" mich doch sehr an unseren Wirtschaftsminister erinnert, der den Begriff "Heimat" zum Kotzen findet.

Trotzdem kann man die Gesamtaussage auch differenziert sehen und die einzelnen Verhaltensweisen, die aufgezählt werden, als durchaus typisch menschlich einordnen:

Dass jemand von seinen Potentialen (bin leidlich wohlhabend (Geld)) in finanzieller Hinsicht berichtet, ist durchaus für z.B. potentielle Partner/innen in einer Beziehung interessant. Man hat schon manchmal gehört, wie jemand sagte: "Wenn ich gewusst hätte, dass der/die extrem mittellos ist, weil er/sie einfach nicht mit Geld umgehen kann, hätte ich mich nie auf eine Beziehung mit ihm/ihr eingelassen".

Wer intellektuell einfach "gut drauf ist" wird immer geneigt sein, seine Kompetenzen und seinen Witz in kleinen Disputen auszuspielen. Es ist schlicht lustvoll, hier im "geistigen Schaukampf" zu punkten, weil man dann die Lacher auf seine Seite zieht, wohl auch Beliebtheit erlangt und ein wenig öfter als "Sieger" aus einer Auseinandersetzung hervorgeht. Also auch hier sollte man zweimal hinschauen, ob man so einen Menschen "zum Kotzen" finden sollte.

"Erst beten und dann stehlen". Das wechselt sich ab: Meist stehlen die Leute erst, weil sie schwach sind und die redlichen Arten der persönlichen Bereicherung als zu mühseelig betrachten, und wenn sich dann die Schuldgefühle einstellen, greift der eine oder anderen dann zum Gebet, um sich zumindest ein wenig von den moralischen Selbstanklagen zu befreien. Finde so ein Verhalten durchaus normal und keineswegs verurteilenswert.

Wenn wir also Bilanz ziehen, ist zu sagen, dass man fast geneigt sein könnte, den Autor dieser Aussage in Frage zu stellen, weil seine Verurteilung der aufgeführten mitmenschlichen Verhaltensweise sehr fragwürdig ist.


TJDettweiler 
Beitragsersteller
 10.02.2023, 17:44

Es war Heinz Erhardt

rolfmengert  14.02.2023, 10:38
@TJDettweiler

Wenn man die zum Teil sehr naive und kindlich fröhliche Art der Dichtung von Heinz Erhardt vor Augen führt (leider oft auch ein Sammelsurium von armseligsten Kalauern), dann mag man die obige Aussage bei ihm entschuldigen. Eine differenzierte psychologische Analyse habe ich bei ihm nie entdecken können. Auch sein Film "Vater, unser bestes Stück" bietet hier keine Ausnahme, da in diesem Film lediglich dürftige Klischees bedient werden, die in dieser Zeit nach dem Krieg durchaus Lacher hervorrufen konnten. Es war einfach die Zeit des "Schlichthumors", der heute nur noch Fremdschämen erzeugen würde.

Keine Ahnung von wem das ist, aber es stellt eine persönliche Meinung dar. Das ist okay, aber ich finde es hat (vielleicht deswegen?) keine Aussagekraft.