Verzweifelt bezüglich des Studiums?
Hallo,
ich bin 21 Jahre alt und habe vor einigen Monaten mein Abitur gemacht. Da ich mir nicht sicher war, was ich studieren möchte, habe ich mich für ein FSJ entschieden.
Nun möchte ich im Wintersemester 2022 auch endlich anfangen zu studieren. Gerne würde ich das Fach Werte und Normen studieren, allerdings habe ich ein großes Problem bezüglich der Fächerkombination.
Ich kann das Fach nur mit Deutsch oder Englisch kombinieren. Vor dem Deutschstudium habe ich ehrlich gesagt sehr viel angst, da ich nie gut in Analysen oder Interpretationen war. Außerdem habe ich eh das Gefühl, dass mich keine Uni für deutsch annimmt, da der Nc dafür relativ hoch ist.
Für Englisch gibt es an den Unis, die ich präferiere, keine zulassungsbeschränkung. Allerdings muss ich einen Sprachnachweis Test für Englisch vorweisen und mit mindestens C1 Niveau abschneiden. Momentan würde ich mich auf b1/b2 Niveau schätzen, weshalb ich stark bezweifle diesen Test zu bestehen.
Eigentlich gäbe es noch die Möglichkeit in der von Münster Spanisch zu studieren. Spanisch ist dort ein Hauptfach, hat kein nc und man braucht keinen Sprachnachweis.
Jedoch hat mir mein Bruder gesagt, dass Spanisch auf lehramt zu kompliziert wird und wenn ich einmal nichts verstehe raus bin. Das hat mich sehr verunsichert, weshalb ich nicht weiß was ich tun soll.
Ich bin gerade so verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich nun studieren soll. Ständig habe ich so komische Gedanken wie "Du schaffst das Studium eh nicht, du bist zu blöd dafür" oder "Es wird dich eh keine Uni annehmen, du bist eine Versagerin"
Ich versuch mir zwar einzureden, dass alles gut wird, aber ich bin leider so ein krasser overthinker. War damals leider auch beim Abitur so, ich dachte ich packs nicht, habe jedoch trotzdem geschafft.
Ich weiß auch nicht welcher anderer Studiengänge für mich in Frage kommt. Hab schon recherchiert und alles, aber ich kann mir nichts vorstellen.
Die Sache stresst mich so extrem, dass ich tatsächlich sein einigen Tagen nicht mehr essen kann. Immer wenn ich gestresst bin, kann ich nicht essen und genau das ist jetzt wieder der Fall. Ich fühle mich so hilflos und habe extreme angst vor der Zukunft, ich brauche bitte jemand der mich berät oder sagt was er oder sie an meiner Stelle tun würde.(vielleicht auch per Privatnachricht)
2 Antworten
Ich würde dir einfach raten: Entspann dich und geh doch gedanklich fürs Studium auch mal weg von der Lehramtsgeschichte. Selbst wenn du da was finden solltest besteht die Frage, ob du damit denn später einen Job findest.
Und ich würde mich an deiner Stelle nicht quälen für ein Studium, vor dem du eh Angst hast, denn mit Interpretationen und Analysen wirst du in JEDEM sprachlichen Fach konfrontiert sein. Wenn du das nicht magst, dann ist bei sowas in der Regel eh Sense und selbst wenn du es durch Studium schaffen würdest: Würdest du wirklich die nächsten 40 Jahre gerne Schülern beibringen wie man Interpretationen schreibt? Was du selbst nie mochtest und wirklich konntest?
Kurz gesagt: Das größte Problem wenn man studieren möchte ist häufig, dass man sich auf eine Sache festlegt und das MUSS dann gemacht werden und dabei aus den Augen verliert, was ggf. auch noch etwas für dich wäre.
Versuche doch einfach mal dir einen Katalog mit allem was an Studiengängen geht zur hand zu nehmen und dann kannst du ja meinetwegen Abhaken oder wegstreichen was nichts für dich ist, aber ich garantiere dir, da bleibt noch mehr übrig als 'Werte und Normen'.
Das wäre ja auch nur, um einen Backup PLan zu haben und ggf. was zu finden, was dich noch mehr interessiert. Falls du nichts findest, kannst du auch weiterhin Werte und Normen machen und dann ggf. Spanisch nehmen, dafür durch die halbe Republik ziehen und im Endeffekt noch immer die Ungewissheit haben ob du es schaffst oder nicht. Das ist halt eben auch nochmal was anderes als beim Abitur und hier stellen ständig irgendwelche Leute fragen, ob sie ein Studium abbrechen sollen, mit dem sie nicht glücklich sind.
Was du dir aber im Moment keineswegs machen musst ist so ein Druck wie du ihn dir machst. Das führt zu nichts und muss im Moment auch nicht sein. Du bist noch Jung, du hast das FSJ und bist ansonsten ein unbeschriebenes Blatt und du hast auch sicher noch Zeit bis zum WS 22, um einen Studiengang zu finden, der WIRKLICH zu dir passt (notfalls hast du ja immer noch Spanisch als Option, in die du dich dann halt reinhängen musst).
Meine Freundin hat auch den Englisch test gemacht (sie hatte vorher englisch lk) und hat sich ein bisschen drauf vorbereitet und dann lief das auch. Also ich denke, wenn du okay in Englisch bist, müsste das mit etwas Eigenarbeit machbar sein. Im Internet gibt es eigentlich immer Test-Muster zu finden.
Am besten du bewirbst dich für mehrere Studiengänge, weil einige sowieso immer absagen.
Also bewerb dich für Englisch & das Spanische (z.b.) extra noch. So wie es klingt, hast du so gar kein Bock auf Deutsch, dann mach das auch nicht. Es wird nicht unbedingt besser im Studium. Du musst es halt später auch als Job machen wollen. Was bringt es dir, wenn du etwas studierst, was du nicht gern machst? Es sei denn du bist auf andere Aspekte aus, wie Ferienzeiten / Geld.
Ansonsten kannst du überlegen, die Richtung nochmal komplett zu wechseln. Mach nochmal einen Studienwahltest von einer anderen Seite oder so. Es ist nicht schlimm, kurzfristig nochmal die Idee zu wechseln. Bei mir ist der Studiengang auch kurzfristig entstanden und es ist das beste was mir je passiert ist. Oder auch ne Ausbildung.
Das was du da beschreibst ist das Imposter-Syndrom - das Gefühl nie gut genug zu sein. Das erleben viele (Studenten).