Verzeiht ihr euren Eltern, wenn sie sich in eurer Erziehung immer daneben benommen haben und ihre Machtposition ausgenutzt haben um euch zu erniedrigen?
Ich habe mein Selbstbewußtsein erst durch meine guten schulischen Leistungen und dann durch meine Ausbildung und meine Karriere ständig ausgebaut.
Zu Hause war ich immer der dumme Lange. Leder haben mich meine Eltern damals nie aufgebaut und uns Kinder nieder gemacht, denn wir waren die einzigen die sie unterwerfen konnten, denn bei anderen habe sie es sich nie getraut. Somit waren es echte Schisser, die ihre macht an den schwachen Kindern ausgelassen haben. Natürlich blieb das nicht ohne Folgen, denn mein großer Bruder lies sich das nicht gefallen und es kam immer wieder zu Konflikten und Streit. Selbst habe ich mir das gefalle lassen und hatte somit meine Ruhe, jedoch hat es mir nicht geholfen Selbsbewußster zu werden, was ich echt Schade fand. Erst als ich in der Bank Karriere machte habe ich erkannt und es auch geschätzt wie respektvoll man untereinander umgehen kann. Natürlich gab es immer Arschlöcher die ihre höhere Position ausgenutzt haben, aber damit muß man leben. Letztendlich sind nun die Eltern die dummen, denn sie finden jetzt im Alter kaum noch Beachtung und werden von anderen nur noch verspottet, gerade weil sie sich ein Leben lang daneben benommen haben. Das ist nunmal der Preis den man zahlen muß, wenn man zu seiner Zeit seine Machtposition ausnutzt um andere nieder zu machen.
Einerseits mag man es den Eltern ja verzeihen, denn wir haben alle unseren Weg trotzdem gemacht, jedoch finde ich es jetzt nicht richtig so zu tun als sei es das normalste der Welt wie man als Kind behandelt wurde. Auch wenn die Eltern vor über 60 Jahren in Armut aufgewachsen sind ohne Schulbildung und jeden Tag schauen mußten wie sie über die Runden kamen um zu überlegen. Aber eines sollte jedem klar sein. Ob nun Reich oder Arm ist es für mich immer noch kein Grund seine Kinder beim Aufwachsen keinen Respekt zu bringen und sie zu erniedrigen. Dazu braucht es einfach nur Liebe und Rücksicht und das kann jeder zeigen auch wenn er arm ist. Ich finde da reicht es nicht es damit zu entschuldigen, daß die Eltern keine Bildung hatten. Denn um einen guten Charakter zu haben braucht man nicht unbedingt Abi oder ein Studium. Meine Meinung!
10 Antworten
Ich hab Ähnliches erlebt. Wurde von meinen Eltern erniedrigt, gedemütigt, psychisch niedergemacht, und wenn es Probleme gab, einfach im Stich gelassen.
Ich wurde immer "klein" gehalten, und sie haben sich zu zweit über mich lustig gemacht, teilweise noch die Großeltern ins Boot geholt, so dass ich alleine gegen 6 Erwachsene dastand.
Ich hab das aber für mich auf der Metaebene analysiert, hatte auch mal eine Familientherapeutin, die mir die Augen geöffnet hat, und bin da drüber hinweg für mich. Allerdings kann man sich gegen Flashbacks der Erinnerungen, was einem damals zugestoßen ist, nicht wehren. Man muß damit leben.
Hab für mich beschlossen, meine Eltern nicht damit zu konfrontieren, da es nichts ändern würde.
Man ändert sie nicht mehr. Mein Vater ist auch 81. Sie würde es nicht verstehen, nicht einsehen, und haben teilweise "falsch positive" Erinnerungen. Über mich werden heute noch zur Belustigung anderer Gäste bei Geburtstagsfeiern Geschichten aus meiner Kindheit erzählt, die nie so passiert sind. Wenn man es sich oft genug einredet, wird es plötzlich "Wahrheit", während diejenigen, die verletzt wurden, die wirkliche Wahrheit kennen.
Du musst mit dir selber deinen Frieden machen, einen anderen Weg gibt es nicht.
In der damaligen Generation war das leider sehr oft der Fall. Die Kinder hatten bei Tisch den Mund zu halten. Sie sind selber genauso aufgewachsen.
Auch war die Lebenssituation nicht gerade mit der heutigen zu vergleichen. Da war man oft froh, wenn es eine warme Mahlzeit gab (ohne Fleisch) und man ein Dach über dem Kopf hatte.
Ich verzeihen meinen nicht so ganz. Sie haben zwar große Teile meiner Kindheit zerstört, jedoch haben sie mir auch immer gezeigt, dass sie mich lieben.
Die Klärung des Verhältnisses zu seinen Eltern zählt zu den wichtigsten Aufgaben im Leben eines Kindes überhaupt! Die weitere Persönlichkeitsentwicklung hängt wesentlich von einer gesunden und realistischen Einschätzung der erzieherischen Resultate und Massnahmen ab. Diese Klärung löst die sonst häufig stattfindende Weitergabe der erzieherischen Fehler an die eigenen Kinder oder einer Übernahme der Fehler in die eigene Persönlichkeitsentwicklung.
Ob und wie du das schaffst, dazu möchte ich mich nicht äussern, denn dies hier ist kein Fachforum. Wenn diese Ziele in deinem Interesse liegen, kannst du auf einfache Weise Unterstützung finden. Aber ich kann nur die Anregung geben: Klär dein Verhältnis auf eine gute Art und Weise. Du hast nur diese einen Eltern und dein eigener Weg hängt von der Qualität der Klärung ab.
Mein Vater ist 81, da kannst Du nichts mehr klären.
Alles was nicht zu seinen Ansichten paßt will er gar nicht hören.
Es ist wie eine Auto, daß nur noch gerade aus fährt und das Lenkrad fest gefroren ist.
Sorry, aber die Klärung findet vor allem in Deinem Kopf und deinem Herz statt, nicht in einer Kontroverse mit deinem Papa!
Ja, bin damit einverstanden
So sehe ich das auch. Was willst Du schon bei einem 81 Jährigen noch ändern?