Verzeihen ja/nein?
Hi,
meine beste Freundin ist psychisch ziemlich belastet und hat momentan auch leider keinerlei Hilfe.
Das Problem ist, dass sie des öfteren so verzweifelt ist, dass sie mir immens böse Dinge schreibt und echt verletzend wird, obwohl es keinerlei Grund gibt.
Nach ein paar Stunden reflektiert sie dann aber ihr Verhalten und eben hat sie mir einen Brief gebracht, in welchem sie sich aufrichtig entschuldigt und versprochen hat, dass sie an ihrem Verhalten arbeiten wird. Sie hat auch erkannt, dass es in ihr begründet liegt. Nichtsdestotrotz ist es schwer für mich, denn Worte können sehr verletzend sein. Andererseits mag ich sie und ich weiß, dass sie großen Leidensdruck hat. Sie tut meist im Nachhinein auch immer alles dafür, dass ihr verzeihe.
Was würdet ihr tun und wie kann ich vorgehen, um diese Ausbrüche in Zukunft zu vermeiden, ihr aber auch zu helfen?
4 Antworten
Wenn deine beste Freundin keine Hilfe für ihre Probleme hat, sollte sie sich diese dringend suchen. Falls du sie besser verstehen möchtest, musst du dich mehr damit auseinandersetzen. Je nachdem, was sie genau hat, kann es verschiedene Verhaltensweisen geben.
Mach dir klar, dass nicht du das Problem bist, auch wenn ihre Worte dich hart treffen. In dem Moment hilft dir nur, Abstand zu nehmen, diese Worte nicht persönlich zu nehmen und abzuwarten, bis sie wieder runtergekommen ist und sich selbst meldet. Nur Abstand und Freiräume lassen hilft dir hier weiter. Und ihr eine entsprechende psychologische Therapie. Als beste Freundin sollte man ihr dabei helfen, entsprechende Hilfe zu bekommen. Sowas würde ich schon erwarten in einer Freundschaft. Zuhören, füreinander da sein, Hilfe anbieten (ohne Zwang)
Und jetzt stell dir mal vor, dass dein Partner so ist und das auch schwarz auf weiß hat. Ich kenne diese Erfahrung seit 2,5 Jahren und es ist ein auf und ab.
Dadurch, dass du nicht mit ihr zusammen wohnst, kannst du ja grundlegend besser damit umgehen auf langer Sicht.
Mit ihr gemeinsam professionelle Hilfe suchen.
Viel Glück 🍀
Rate ihr, wenn sie es noch nicht getan hat, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Und ihren Worten müssen Taten folgen.
Sag ihr das Du nicht mehr für sie da bist, wenn sie nicht aufhört dich zu beleidigen.
Solange Du Dir das gefallen lässt, wird sie nichts ändern.
Dein vorletzter Satz zeigt mir, dass du dich noch nicht sonderlich mit Menschen beschäftigt hast, die eine psychische Erkrankung haben. Das kannst du bei jene machen, die noch Herr der eigenen Sinne sind...
Unter den Umständen in diesem speziellen Fall, sage ich auch ganz klar- Verzeihen / und aber Wege finden.
Vielen Dank für deine sehr detaillierte und hilfreiche Antwort! Es ist halt manchmal schwierig, weil sie wirklich Romane an verletzenden Dingen schreibt, aber ich verstehe, dass sie Leidensdruck hat. Manchmal leidet aber mein Vertrauen hinsichtlich ihr