Verwesung im luftdichten Zinksarg?
Aufgrund der Berichterstattung zur Beisetzung des verstorbenen Papstes kam mir eine Frage in den Sinn.
Wie man sieht wurden schon viele Päpste nach ihrem ableben in gleich mehrere Särgen in einer Gruft beigesetzt.
Also oft ist es ein Holzsarg der in einem Zinksarg liegt, dieser wiederrum in einem größren Holzsarg.
Das ganze wird dann auch noch Luftdicht verschlossen und dann gehts ab in die Gruft.
Wie läuft dann die Verwesung ab? Der Körper verwest, aber nichts kann "entkommen" da ja alles im luftdichten Zinksarg liegt?
Was würde man also vorfinden wenn man den Sarg nach, sagen wir mal 10 Jahren, öffnet?
2 Antworten
Ist nur meine Vermutung - mit der Zeit wird das Holz zersetzt und das überschüssige Wasser wird in Einfachzucker ins Holz eingebaut. Kohlenhydrate und Eiweiße werden anaerob abgebaut. Der organische Schwefel reagiert mit dem Zink zu Sulfiden. Entstehendes Wasser, CO2 oder Methan gast aus, bleibt oder baut sich ab zu Carbonaten. Das Fett? Verseift oder wird abgebaut.
Ob da überhaupt Gasaustausch stattfindet?
Prinzipiell gibt es für intakte Leichen aber mehrere Endstadien. Es gibt die gedörrten Mumien wie in Ägypten oder Tibet, Gletscherleichen, Moorleichen (anaerob, sauer, feucht), Wachsleichen (kalte Gruften, basisch, was ich hier für wahrscheinlich halte) oder die klassische Erdbestattung, wo nach 10 Jahren nur noch ein Skelett über ist. Es gibt ein ganzes Wissenschaftsgebiet, das sich nur mit menschlicher Verwesung befasst.
Hier ein Artikel über einen Forscher, der 300 Jahre alte Leichen aus der Kirchengruft holt - Achtung, mit Leichenfotos: https://www.welt.de/vermischtes/article138064571/Diese-toten-Koerper-verwesen-einfach-nicht.html
Ich will es mir auch gar nicht vorstellen. Viel außer Stofffetzen, Schwarte, Pergament und Knochen bleibt da nach hunderten Jahren auch bei Wachsleichen nicht.
Skelett, Reste der Klamotten, drum herum verkrustete Leichenflüssigkeit.