Verstehe ich was falsch bei Stromrichtig und Spannungsrichtig messen?
Das Obere ist stromrichtig. Das Untere ist spannungsrichtig.
Es wird gesagt:
Bei der stromrichtigen Messung wird nur der durch ein Bauteil fließende Strom gemessen. Dazu wird der Strom ohne Verzweigung unmittelbar vor oder hinter dem Bauteil gemessen. In dieser Schaltung wird die Stromstärke
I(R) korrekt gemessen.
Aber fließt nicht ein geringer Strom über das Spannungsmessgerät ab?
Bei der spannungsrichtigen Messung würde doch Spannung an dem Stromstärkemessgerät abfallen, oder?
So wären doch beide Messergebnisse verfälscht, wäre es nicht genau andersrum richtig?? Keine Ahnung, irgendwie hab ich das nicht verstanden oder hab einen Denkfehler.
Du hast schon richtig verstanden, strom- und spannungsrichtig ist nicht ganz richtig, es müsste "stromrichtiger" und "spannungsrichtiger" heissen, weil durch das 2. Meßgerät jeweils natürlich ein kleiner Strom bzw. eine kleine Spannung verloren geht!
Für mich ist das ein wenig unverständlich beschrieben, denn so wird ja nun eigentlich z.B. bei der stromrichtige(re)n Messung das Strommeßgerät mit Innenwiderstand betrachtet (also reel) und das Spannungsmessgerät als ideal betrachtet, da hier ein verschwindend kleiner Strom fließt, der angeblich keine Auswirkung hätte, oder?
Hatte mich nochmal ein wenig damit beschäftigt und wie du sagtest es ist eig. eher "stromrichtiger" bzw "spannungsrichtiger". Ich habe dazu gelesen, dass die Messung dafür verwendet wird, um einen Widerstand zu messen, wenn man beide Messung zu gleich durchführt (wieso beides zu gleich weiss ich nicht, wird aber manchmal gewollt). Jede Messung wird für unterschiedlich große/kleine Widerstände gemacht, um den Messfehler zu reduzieren. Ich verdeutliche das mal:
Die stromrichtige Messung ist für große Widerstände. Der Spannungsmesser misst die Spannung des Widerstandes und den Innenwiderstand des Strommessgerätes. Ist der Widerstand klein, würde der Innenwiderstand des Strommessgerätes die Messung verfälschen. Stell dir vor du misst ein Widerstand 10 Ohm und der Innenwiderstand sei 20 Ohm, dann würde ja nur 1/3 der Spannung am Widerstand abfallen. Der relative Fehler F[relativ] = ( F[angezeigt] - F[wahr] ) / F[wahr] wäre dann relativ groß.
Die spannungsrichtige Messung ist für kleine Widerstände. Hier muss der Widerstand klein sein, damit der meiste Strom, durch den Widerstand fließt. Wäre der Widerstand 1 Megaohme (oder so) und das Spannungsmessgerät hätte 10 Megaohm Innenwidertstand wäre das Messergebnis genauso verfälscht wie im obigen Beispiel (siehe relativ Fehler)
Hoffe ich kann mit der Erklärung jemand anderen helfen, der ähnliche Struggle wie ich hatte.
In einer Reihenschaltung fließt durch jedes Bauteil der gleiche Strom. Deswegen heißt die obere Schaltung Stromrichtig. Diese Schaltung misst wie viel Strom tatsächlich durch den Wiederstand R fließt.
Es ist natürlich klar, dass der Strom, der durch R ohne die Messgeräte fließen würde, ein etwas anderer wäre. Das ist aber nicht der Punkt bei der Bezeichnung der Schaltungen als Strom- bzw. Spannungsrichtig.
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Strom, Elektrotechnik, Physik
29.06.2019, 12:22
das amperemeter ist ein, wenn auch geringer widerstand.
daher ist bei der stromrichtigen messsung (oben) die spannung am verbraucher stets etwas geringer, als die vor dem amperemeter, wo hier das voltmeter sitzt.
das amperemter misst nur den strom, der durch den verbraucher geht, nicht den, der durch das voltmeter fließt.
bei der spannungsrichtigen messung (unten) zeigt das voltmeter genau die spannung am verbraucher an, da der spannungsabfall über das amperemter weiter vorne stattfindet.
dafür geht aber eben durch das amperemeter auch der strom, der durch das voltmeter fließt.
das amperemter misst nur den strom, der durch den verbraucher geht, nicht den, der durch das voltmeter fließt
das ist bei der stromrichtigen messung. hier sitzt das amperemter hinter dem voltmeter das heißt der auch noch so kleine strom vom voltmeter fließt garnicht über das amperementer.
Hier habe ich mal ein Bild erstellt und wenn ich mich nicht täusche, fließt doch in der Schaltung nicht der komplette Strom durch das Strommessgerät, oder?
Das obere Bild ist stromrichtig, da auf dem Messgerät der Strom gemessen wird, der WIRKLICH durch den Widerstand R fließt, allerdings ist die Spannung nicht ganz richtig, da am Widerstand des Strommessers ebenfalls eine Spannung abfällt, die bei der Spannungsmessung aber nicht gemessen wird.
Bei dem unteren Bild ist es genau umgekehrt. Die es wird spannungsrichtig gemessen, da die Spannung die das Messgerät misst WIRKLICH am Widerstand R anliegt, durch den Stromfluss durch das Spannungsmessgerät ist der gemessene Strom aber nicht der, der durch den Widerstand fließt.
Zur genaueren Verständnis: Betrachte das Strommessgerät als geringen Widerstand und das Spannungsmessgerät als hohen Widerstand und guck dir noch mal die Regeln zur Reihen- und Parallelschaltung von Wirkwiderständen an.
Ah ok, das beantwortet schonmal eher meine Frage.
Für mich ist das ein wenig unverständlich beschrieben, denn so wird ja nun eigentlich z.B. bei der stromrichtige(re)n Messung das Strommeßgerät mit Innenwiderstand betrachtet (also reel) und das Spannungsmessgerät als ideal betrachtet, da hier ein verschwindend kleiner Strom fließt, der angeblich keine Auswirkung hätte, oder?