Vergleich der Quartären Aussterbewelle und dem Biodiversitätsverlust?

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Die Quartäre Aussterbephase fand auf den Kontinenten zu unterschiedlichen Zeiten statt. In fast allen Fällen aber in der Endphase der Eiszeit oder kurz danach.

Doch eines bleibt gemeinsam: In allen Fällen trat der Homo sapiens erstmals in jener Zeit auf. Die Jäger (und Sammler) jener Zeit waren nämlich keineswegs die Weisen Naturvölker die in Harmonie mit der Natur lebten - das ist ein gern übernommener Mythos.

Jedes mal wenn der moderne Mensch auftrat, starb kurz darauf die Megafauna aus. Einzige Ausnahme war Afrika, wo sich Mensch und Megafauna parallel entwickelten. Da hatten die größeren Tiere evolutionär Zeit sich anzupassen an den langsam intelligenter und gefährlicher werdenden Menschen. In den Regionen, in denen der moderne Mensch einwanderte (alle Gebiete außerhalb Afrikas) starb die Megafauna aus. Es gibt noch großes Rotwild, ein paar Bärenarten, den sibirischen Tiger. Aber die richtig großen, wie das alle Riesenfaultierarten, alle Riesengürteltierarten, Waldelefanten, Mammuts, Megalania, Donnervögel, alle Riesenkängurus außer einer Art, Säbelzahntiger usw. Auf allen Kontinenten (außer Afrika) starben 75 - 90% aller Großsäuger ohne Ersatz aus.

Danach stabilisierte sich die Zahl auf dem jeweiligen niedrigen Wert. Bis wir in die moderne kamen.

In den letzten 40 Jahren sind noch einmal über 50% (!) aller Wirbeltiere ausgestorben. Wir sind also in einer neuen gewaltigen Aussterbewelle, wobei diesmal auch im viel stärkerem Maß kleine Tiere oder Meerestiere mitbetroffen sind.

Ein Großteil der Tiere sterben in der aktuellen Welle nicht einmal durch Bejagung aus, sondern durch Zerstörung ihrer Lebensräume. Der Mensch passt sich die regionale Umwelt so an, dass sie für ihn optimal ist und zwar weltweit. Wenn andere Umgebungsumstände für andere Tiere besser sind, dann wird ihnen diese Lebensgrundlage entzogen. Nur wenige Arten sind Nutznießer. Für Tauben war die Ausbreitung der Menschen ein Glücksfall.

Für die Aussterbewelle am Ende der Eiszeit wäre eben jene natürlich auch verdächtig. Aber durch die unterschiedlichen Zeitpunkte der Aussterbewellen in verschiedenen Erdregionen die mit den ersten Besiedlungen zusammentrafen kann der Mensch klar als Ursache benannt werden (die Eiszeit ging überall zu ähnlichen Zeiten zu Ende).

Auch erkennbar an den lange unbesiedelten größeren Inseln. Neuseeland hatte bis 1.400 .Chr. noch Megafauna (Moa, Haastadler), aber die Erstbesiedlung durch die Maori fand auch erst 1.300 n.Chr. statt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium als Diplom Biologe