Vater stirbt vielleicht bald an Krebs — wie damit umgehen?
Hi! Mein Vater hat mir (14) vorhin mitgeteilt, dass es anhand seinen Blutwerten schlecht ausschaut und er sehr wahrscheinlich Prostatakrebs hat und vielleicht nicht mehr lange lebt. Diese Nachricht hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen und ich bin nur noch am weinen. Nächste Woche werden mehr Tests gemacht und da wissen wir auch mehr, aber mir geht es jetzt schon beschissen. Jedenfalls weiß ich jetzt nicht, was ich tun soll und was ich darauf antworten soll, wenn ich nächste Woche in der Schule plötzlich das weinen anfange und jemand danach fragt, ob alles okay ist.
Kann mir bitte jemand helfen? Ich möchte mich nicht an einen Psychologen wenden, wenn dann erst mal an Freunde, aber ich brauche dringendst Hilfe!
9 Antworten
Warte erst mal die Ergebnisse ab! Prostatakrebs ist so mit eine der am besten zu behandelnden Krebserkrankungen, die man am erfolgversprechendsten überleben kann und kuriert werden kann. Warte erst mal ab, ganz häufig sind das auch Vorstadien, die an sich noch gar nichts weiter angerichtet haben. Wenn das Organ zum Beispiel ausgeschält wird und vielleicht noch eine Therapie danach folgt, ist oft die Sache schon erledigt. Verfall jetzt nicht in Panik und warte die weiteren Ergebnisse ab! Ich wünsch dir, deinem Papa und deiner Family die Ruhe, die Kraft und die Gelassenheit das alles gemeinsam gut durchzustehen.
Ist dein Vater Arzt, der eine Krebsdiagnose selbst stellen kann?
Dann sollte er wissen, dass man an den Blutwerten nichts erkennt.
Dann sollte er wissen, dass die allermeisten Prostatakrebspatienten nicht am Krebs sterben.
Ärzte unterscheiden beim Prostatakrebs 2 Arten, den 'Raubtierkrebs' und den 'Haustierkrebs'. Am ersteren kann man sterben (muss aber nicht!), weil er Metastasen bildet, am zweiten nicht, eben weil er keine Metastasen bildet. Operieren kann und sollte man beide.
Am besten geht dein Vater zu einem Urologen oder Onkologen, damit eine exakte Diagnose gestellt wird. Einer der Blutwerte mag einen Verdacht ergeben, ein Vielleicht, aber nicht mehr.
Das hört sich so an, dass der Krebsverdacht noch gar nicht bestätigt ist. Nur Blutwerte - ich vermute es geht um den PSA-Wert - reichen nicht aus. Dafür ist eine weitere Diagnostik nötig.
Also: erst einmal abwarten. PSA-Tests sind oft falsch positiv. Mehr dazu kannst du hier lesen: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/aerzte-und-kliniken/psatest-zur-prostatakrebsfrueherkennung-33867
Hallo,
da har er dir wahrscheinlich seine persönliche Erwartung mitgeteilt, denn eine Prostata kann ja ganz einfach entfernt werden, wenn sie von krebs befallen ist und andere Organe, die mit befallen worden sein könnten sind ja auch nicht in der nähe.
Ich kann mir also nicht vorstellen, dass Sterben der Weisheit letzter Schluss bei den Ärzten in diesem Fall ist. Er soll erst mal deren endgülties Urteil abwarten, den fällt sicher noch was ein.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu sterben?
Diagnostik und Therapie des Prostata-Carcinoms. Der Prostatakrebs ist der häufigste Tumor beim Mann. Ein Mann über 50 Jahre hat eine Wahrscheinlichkeit von 8-9 % Prostatakrebs zu bekommen, hat aber nur ein Risiko von 2-3% daran zu sterben.[quelle: uro-praxen.de]
LG
Harry
Verbring so viel Zeit mit ihm wie möglich. Mach Videos von ihm / euch, sprich alle wichtigen Dinge an, die du später nicht mehr klären kannst...
Selbst wenn er nicht an Krebs stirbt - es könnte jeden Tag zuende sein, also genieße und schätze die Zeit mit ihm.