Vater ist heute gestorben?

7 Antworten

Vorab mein aufrichtiges Beileid!

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus: Der Schmerz wird mit der Zeit schwächer, aber die Trauer verläuft in Wellen. Ich habe meinen Vater Ende August an den Krebs verloren. Die erste Zeit war ganz schlimm, trotzdem bin ich Mitte September dann für 3 Tage weggefahren und das hat gut getan, zumal es auch ein räumlicher Abstand war. Die Trauer war in dieser Zeit noch stark, aber nicht mehr so präsent wie in den ersten Tagen, ich konnte auch mal für eine Weile an etwas anderes denken.

Seither geht es auf und ab. Schlimm sind vor allem die besonderen Tage. Mein Vater hatte, als er erfahren hat, dass man nichts mehr für ihn tun kann, gesagt er nimmt sich vor, mir noch zum Geburtstag Mitte Oktober zu gratulieren und hat es nicht geschafft. Entsprechend war das auch ein trauriger Tag für mich. Ich bin mit Absicht weggefahren, um Ablenkung zu haben, das war auch richtig, aber es gab doch immer wieder Momente, wo es hochkam. Weihnachten war noch mal heftig, Silvester auch.

Inzwischen, also so 4 1/2 Monate später, kann ich sagen, dass es an den meisten Tagen geht und das Leben weitergeht. Ich kann wieder lachen und mich an vielem erfreuen, wobei mir dabei der Gedanke sehr hilft, dass mein Vater genau das auch wollen würde. Es gibt trotzdem immer noch Momente, wo Erinnerungen hochkommen und vielleicht auch mal ein paar Tränen fließen, aber es wird seltener, und wenn es passiert, dann reißt es mich nicht mehr so sehr in ein tiefes Loch wie die ersten Tagen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommenden Wochen der Trauer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du kannst nur zu Gott beten, damit Er Dir hilft, die Trauer zu ertragen.

Der Tod ist so endgültig, da gibt es nur sehr wenig Logik. So wie das jeder sterben muss und das es die Erlösung sein kann, bei einer Krankheit usw. Das hilft nur dem Kopf, aber nicht dem Herz! Der Kopf kann es auch nicht sofort begreifen, dass dieser Mensch wirklich nicht mehr da ist. Das ist so hart.

Daher braucht man was für die Seele.

Du brauchst innere Hilfe. Nur Gott kennt Dich so gut. Ich weiss nicht, ob Du ein Christ bist......Wenn Du offen für Christus bist, dann kann ich Dir ein Gebet vorschlagen -

Zuerst muss seine Schuld vor Gott bereuen, damit man mit dem heiligem Gott versöhnt wird und dann kann Ihn Hilfe bitten.

Lieber Jesus,

bitte vergebe mir alle meine Sünden und Schuld. Bitte vergebe mir, dass ich bis jetzt nicht auf Dich gehört habe.

Bitte leite mich, beschütze mich und segne mich. Hilfe mir den Schmerz über meinen Vater zu ertragen. Fülle die Lücke in meinem Herzen.

Danke für Deine Liebe zu mir. Ich danke Dir dafür, dass Du für mich am Kreuz gestorben bist. Bitte helfe mich Dich mehr kennenzulernen.

Zeige mir den Weg, damit ich wieder glücklich bin.

Amen

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Bedenke aber, dass es mit nur einem Gebet es nicht getan ist. Du muss schon mit dem ganzem Leben Dich zu Gott wenden. Das macht man in dem man Ihn sucht - in dem täglichen Gebet und Bibellesen und evtl. Gottesdienstbesuch.

Ja, das ist nicht cool oder nicht allgemein von Menschen beliebt. Ja, es erfordert Demut und Glauben und Vertrauen. Denn wir können Gott nicht sehen, nur ahnen, dass es was Höheres geben muss.

ABER was bringt Dir jetzt der Verstand und der Mainstream? Hilft Dir jetzt irgendein Star oder TV oder Politiker oder Geld oder Urlaub? Nein, das ist alles gut, aber oberflächlich!

Überlege es Dir, wenn Du es für richtig hältst, komme zu Gott. Besorge Dir eine Bibel in einer modernen Übersetzung. Es gibt mehrere gute Bibeln. Lese das Neue Testament zuerst. Ganz langsam, Kapitel für Kapitel, damit es Dich aufbauen kann.

Und natürlich kannst Du immer zu Gott reden, egal zu welchem Thema oder Not. Also nicht nur wegen der Trauer.

Das Leben bringt uns immer wieder Not, Leid oder Ängste. Und den Christen wird es auch nicht erspart, aber man bekommt als Kind Gottes Hilfe und Trost.

--

https://www.youtube.com/watch?v=kMBi5MBNG9s

https://www.youtube.com/watch?v=WQFaftiTHMs&t=343s

Mein Beileid.

Trauer dauert unterschiedlich lange. Um meinen Mann habe ich jahrelang getrauert. Bei anderen Menschen weder so lange noch so intensiv. Kommt darauf an, was dieser Mensch einem bedeutet hat.


Kugelfisch66 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 20:56

Am Schluss siegt die Liebe,egal was in der Vergangenheit war

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Mein aufrichtiges Beileid.

Das Trauern ist natürlich wichtig und du solltest Gedanken und Gefühle dazu auf jedenfall zulassen. Heul, wenn du heulen musst, egal wie sehr du dabei dein Kissen vollsaust, mach dir keinen Kopf darüber - am Ende wird es dir dabei helfen, den Verlust besser verarbeiten zu können. Wenn du das Bedürfnis hast, darüber zu sprechen, kannst du dich damit bestimmt an deine Familie wenden - vielleicht gibt es da noch jemanden, der so ein Gespräch gut gebrauchen könnte, um mit dem Verlust besser zurecht zu kommen.

Zu trauern ist ein Prozess und der kann sich, je nach Umständen, über kürzere oder längere Zeit strecken. Manche trauern sogar ein Leben lang. Das Schlimmste was du machen kannst ist es, die Trauer zu unterdrücken. Sie bleibt - ob du dich mit ihr konfrontieren willst oder nicht und irgendwann wird sie dich kaputtmachen, wenn du sie immer nur beiseite schiebst. Dein Vater würde bestimmt nicht wollen, dass du daran irgendwann zugrunde gehst.

Deshalb: lass es zu aber mache dir keine Vorwürfe und gib dir für nichts die Schuld.

Wünsche dir alles Gute.

Das kann je nach dem was für ein Mensch du bist bis zu einem halben Jahr oder deutlich länger brauchen, bis du damit umgehen kannst.

Also nur damit umgehen, das heißt nicht, dass du nicht ab und zu traurig bist, wenn du daran denkst


Kugelfisch66 
Beitragsersteller
 16.01.2022, 20:54

Bin Hochsensibel, Introvertiert und ein sehr in mich gekehrter Mensch. Hab bis jetzt jeden Rückschlag gut weg gesteckt

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