Unterschied zwischen kreazionisten und fundamentalisten und Christen?

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Hach, sonnenschein, noch nich jenuch von Rille jehabt letzte Woche inne Schule? Am heiljen Sonntach nu ooch noch solch fundamentale Frajen inne GF Bäuche löchern? Na jut, woll'n wer ma nich so sein und die wissbejierije Jöre ooch am Sonntach kindsjerecht zufriedenstellen ;-))
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Also, auf gut Deutsch: Christen, das ist so eine Art Gesamtmenge, der große Kuchen. Die glauben halt an Gott und an Christus. Da gibt es die katholischen, die evangelischen und die orthodoxen Christen als die drei großen Hauptströmungen.
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Wennste Dir jetzt 'ne Lupe nimmst, wirst Du feststellen, dass sich die Fundamentalistenkrümel immer gerne auf der rechten Seite des Kuchens tummeln. Wie in der Politik auch. Ob nun katholisch fundamental oder evangelikal fundamental ... ihnen gemeinsam ist erst einmal ein Wertekonservatismus, der sich an den 10 Geboten und der Bibel orientiert. Also zum Beispiel "Liebhaben" vor der Ehe, das finden die gar nicht gut, weil das in ihrer Welt Gott ein Gräuel ist. Und das Wort Satan, das führen die auch oft im Munde. Die glauben nämlich, den gibt es. Meistens behaupten die auch jeweils von sich, absolut recht zu haben mit ihrer Meinung, weil sie die von Gott höchstpersönlich haben wollen. Das ist schon ziemlich lustig mitanzusehen für Leute, die wie wir von oben drauf gucken auf den Kuchen mit der Lupe.
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Die Kreazionisten, die findest Du vor allem als "Wortfundamentalisten" im Kuchen. Damit bezeichnet ein Soziologe, also jemand, der eine noch größere Lupe in der Hand hält, als wir zwei grade, solche Christen, die der festen Überzeugung sind, die Bibel darf man nur wortwörtlich nehmen. Und jedes Wort stimmt genau so, wie es da drin steht. Deshalb glauben die, die Welt ist 6000 Jahre alt und Gott hat alles gemacht, was es gibt. Die glauben auch, dass der Tod erst in die Welt gekommen ist, als Eva diesen vermaledeiten Apfel gegessen hat.
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Na, und dann gibt es noch die "Geistesfundamentalisten". Die bestehen auch darauf, dass die Bibel unfehlbares Wort Gottes ist. Allerdings oftmals nicht ganz so inquisitorisch wie die Wortfundamentalisten. Bei den Geistesfundis sprechen manche auch in Zungen, das heißt, die reden gerne unverständliches Zeugs. Das ist dann lebendiges Zeugnis des Wirkens des Heiligen Geistes.
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Aber alle Fundamentalisten wollen, dass der ganze Kuchen genau so ausschaut und schmeckt, wie sie ihn sich als kleine Krümelchen darin vorstellen. Das ist schon eine lustige Vorstellung, wenn ein fundamentalistischer Schokokrümel quasi jedem Vanillekrümel abspricht, Teil des Kuchens zu sein.
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Weiß ja nicht, ob Du mit Zwölf das schon verstehen kannst, hier ist nochmal eine Erklärung von der evangelischen Kirche:
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http://www.ekd.de/ezw/42787_42604.php
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Schönen Sonntag wünsch' ich Dir.
Hach, die Jugend von heute. Als ich so alt war wie Du, habe ich um diese Zeit Raumschiff Enterprise geguckt. Aus Dir wird mal was, ganz sicher ;-))


tigrispanthera  29.11.2009, 19:33

Ist aus Dir nichts geworden? ;)

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holodeck  29.11.2009, 20:03
@tigrispanthera

Noch ist aus mir nicht nichts geworden.
Leider.
Aber ich arbeite dran ;-))
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Und eine solche Seele, die zu Nichts geworden ist, hat alsdann alles, und wenn sie nichts hat, will sie alles und will nichts, sie weiß alles und weiß nichts.
Marguerite Porète, ~1256-1310, Opfer der Inquisition

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ah - sonnenschein ist wieder mal unterwegs
also:
Christen glauben an Jesus Christus
..
Fundamentalisten (christlich) bauen ihre Theologie auf einer begrenzten Zahl von "Fundamentals" auf (wie etwa die Irrtumslosigkeit des Bibelwortlautes an jeder Bibelstelle oder die Jungfrauenschaft der Maria), wobei die Anzahl der Fundamentals und ihr Inhalt variieren kann (es gibt evangelische Fundamentalisten -mit unterschiedelichen Ansätzen, katholische Fundamentalisten, orthodoxe usw.) Gemeinsam ist allen ein massiver Konservativismus und eine große Härte gegen Andersdenkende
..
Nicht-christliche Fundamentalisten gibt es nätürlich auch, wobei der Islamismus anders betrachtet werden muss.
.. atheistischen Fundamentalisten gibt es auch - für die sind halt alle Leute dumm, die nicht glauben wollen, dass ihr eigener Verstand der einzige ist, der die Welt richtig deutet - besser ist, man unterlässt das Gespräch mit ihnen .. Zu unterscheiden sind davon die Evangelikalen, die in vielen Ansätzen sehr ähnlich sind. Sie sind zwar biblizistisch, aber wissen, dass Gott größer ist als ihre eigene Vorstellung und gehen deshalb mit anders denkenden gnädiger um. ..
Kreationisten sind die, die behaupten, dass die Welt genau so entstanden ist, wie es in der Bibel steht, bzw. von ihrer religiösen Tradition als Schöpfung Gottes beschrieben wird (es gibt auch islameische Kreationisten) .. Evolutionisten sind dagegen die, die "Naturwissenschaft" mit "Sinn des Lebens verwechseln" und deshalb meinen, mit der Evolution die Nicht-Existenz Gottes beweisen zu können.


holodeck  30.11.2009, 11:15

"Evolutionisten" ... gibt es nicht (nur anders gemeint). Sondern das Wort ist eine typisch kreationistische Propagandaworthülse. Fast so gut schon wie das unseriöse Quote Mining der Kreationisten.

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Hannipuepp  01.12.2009, 11:02
@holodeck

viele "Christen" wissen gar nicht, wer Christus ist. Sie nennen sich aber so, weil sie als Baby besprengt worden sind.

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holodeck  01.12.2009, 11:20
@Hannipuepp

Aber Du weißt das sicherlich ganz genau!
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Schon mal darüber nachgedacht, dass es sich um eine Illusion handeln könnte? Dass Du schlichtweg (D-)EIN persönliches BILD von Christus anbetest? Am Ende also Dich selbst?
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Das Gebot, sich keine Bilder zu machen, ist weitaus grundlegender als es sich die durch und durch materialistische Weltsicht eines Kreationisten auszudenken vermag.
Schönen Tag noch.

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Ohmygod  01.12.2009, 13:02
@holodeck

Da ich hier auch zu den "Evolutionisten" gerechnet werde, noch eine Bemerkung dazu: Es gibt und gab durchaus Menschen, z.B. bei den Na zis, die versuch(t)en, Regeln für das menschliche Leben aus einer brutalen Interpretation des Darwinismus aufzustellen. Falsch ist es trotzdem und daher natürlich eine Beleidigung für "Anhänger der Evolutionstheorie". http://www.gutefrage.net/frage/was-ist-ein-beispiel-fuer-einen-naturalistischen-fehlschluss-ethik

Schluz' Antwort bleibt aber diesbezüglich einigermaßen korrekt.

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Das sind Stempel, die von anderen aufgedrückt werden. Vielleicht sind diejenigen einfach nur ganz normale Christen, die an die Bibel glauben, und sie werden von anderen "diffamiert". z.B.: Jesus Christus ist mein Fundament. Die Bibel meine Glaubensrichtlinie. Bin ich deshalb ein Fundamentalist? Ich glaube, dass Gott die Welt geschaffen hat. Das sollten eigentlich alle Christen glauben, denn - wenn Gott schon nicht in der Lage sein sollte, als Schöpfer zu schaffen, wie soll er dann die Toten auferwecken können??? Bin ich deshalb ein Kreationist? Ich denke, ich bin immer noch ein ganz normaler Christ. Solche Schlagworte werden doch nur gebraucht, um einfach strukturierte Menschen gegen andere aufzuhetzen, wie man das leicht am Beispiel der Politisierung der Muslime sehen kann. Nur weil sie den Qu'ran als Richtlinie nehmen und an Allah als Schöpfer glauben, sind sie weder Fundamentalisten, noch Kreationisten. Sie glauben einfach. Aber dann werden solche Schlagworte in die Welt gesetzt - später werden sie "aus Versehen" mit Terroristen betitelt - und dann werden die Waffen auf beiden Seiten gesegnet und der Krieg als "Heilig" erklärt ... und dann gibt es Mord und Totschlag! Nimm mal einfach an, ein paar Millionen Muslime würden heute Christen werden, dann hätten gewisse Leute das Recht alle Gläubigen als Fundis und so zu diffamieren, die man schlussendlich nicht mehr Ernst nehmen sollte, weil sie einfach das glauben, was ihr Gewissen ihnen vorschreibt?!


Ohmygod  01.12.2009, 13:10

Vollkommen richtig im Sinne der Verteidigung einer gemäßigten Gruppe (meist die Mehrheit). Dennoch darfst Du nicht vergessen, daß man bestimmte Einordnungskriterien aufstellen kann, die diejenigen, auf die sie zutreffen, nicht einmal unbedingt zurückweisen - und wenn, dann nur, um besser agieren zu können.

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Am besten fragst du die Leute, die das Wort benutzen.

Jeer versteht darunter etwas anderes, also hat es keinen Sinn, hier eine Antowrt zu geben.

Di eienzelnen WOrte kannat DU zwar im Lexikon nachschlagen, aber sie ergeben für verschiedene Leute verschiedene Sinne.

So hat z.B. das fundementalistisch immer einen Beigeschmack von "Bombe". Zu Jesus Christus passt das aber überhuapt nicht.

ABgeleitet wird es von "Fundament" - aber das hat jeder, auf dem man sein Lebensziel aufbaut - bewusst oder unbewusst.

Kreationisten sind Menschen, die glauben, Gott habe die Welt in 6 unserer Tage vor 6000 Jahren erschaffen.

Fundamentalist ist eher ein Versuch antichristlicher Strömungen, Christen in einen Topf mit Selbstmordattentätern zu werfen.

Christen sind Menschen mit einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus.


Hannipuepp  01.12.2009, 11:03

Sehr gute Antwort, vielen Dank!

Fehlt noch der Hinweis, dass viele Menschen jemanden (fälschlicherweise) für einen Christen halten, weil der Wasser über den Kopf bekommen hat von einer anerkannten Institution...

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holodeck  01.12.2009, 11:32
@Hannipuepp

Du meinst also, jene Christen, die getauft wurden und bekennende Mitglieder der evangelischen Kirche (und nicht der Freikirchen) sind, halten sich fälschlicherweise für Christen.
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Sorry, aber das ist ein typischer Fundi Spruch und typische Fundiarroganz!

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Ohmygod  01.12.2009, 12:54
@holodeck

Nun, ich finde den Spruch gar nicht so schlecht, weil ich ganz gerne Glaube und Kirche getrennt betrachte. Welche Kirche man sich aussucht, und ob überhaupt, ist mehr so eine Frage wie "In welchen Sportverein soll ich denn eintreten oder nicht eintreten?"

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holodeck  01.12.2009, 12:57
@Ohmygod

Wenn ihn denn hanni mal auch so meinen würde, wie Du ihn verstehst, wäre dagegen auch nichts einzuwenden.
Tut sie aber nicht.
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Hundertpro!
;-))

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