Unterschied Super vs Super Plus?
Ich würde gerne mal wissen, ob hier jemand die eine oder andere Erfahrung mit verschiedenen Kraftstoffen gemacht hat.
Höhere Reichweite? Geringerer Verbrauch? Kosten/Nutzen Vergleich?
Was bringt es mir wirklich Super Plus statt Super zu tanken. Lohnen sich die ~2€ mehr pro Tank?
7 Antworten
Wirf einen Blick in die Betriebsanleitung Deines Autos. Die meisten Autos haben nur ein Kennfeld (und ein Not-Kennfeld für ganz ganz miesen Sprit) für die Zündung und wenn dem so ist, bringt Super Plus rein gar nichts.
Super Plus hat exakt den selben Energiegehalt, es ist nur klopffester. Klopfen bedeutet, dass sich das Spritgemisch von selbst entzündet, bevor es von der Zündkerze entzündet wird.
Gezündet wird immer, bevor der Kolben den Oberen Totpunkt erreicht hat. Ein Teil des Sprits verbrennt also schon, solange der Kolben noch auf dem Weg nach oben ist. Das kostet Sprit und Leistung bzw. bringt es Spritersparnis und Leistungsgewinn, wenn möglichst spät gezündet wird. Hier kommt die hohe Oktanzahl ins Spiel, weil die es das nämlich ermöglicht.
Wenn der Motor aber gar nicht erkennen kann, dass mehr als 95 Oktan getankt wurden und es zudem gar kein Kennfeld mit späterem Zündzeitpunkt für diesen Fall hat, dann kann Super Plus nach aller Gesetzen der Logik auch nichts bringen.
Bei erkanntem Klopfen wird nicht die Füllung reduziert, sondern der Zündzeitpunkt durch die Klopfregelung Richtung spät verstellt und zwar nach einem bestimmtem Muster: Klopfen erkannt --> Zündung beim betroffenem Zylinder um 3°KW Richtung spät --> langsam in 0,75°KW Schritten wieder Richtung früh stellen bis entweden wieder Klopfen erkannt wird oder der Zündzeitpunkt aus dem Kennfeld erreicht ist. Eine Regelung durch die Füllung wäre viel zu träge. Klopfsensoren werden schon seit min. 20 Jahren an jedem gewöhnlichem Benziner verbaut. So fährt man bei Volllast immer genau an der Klopfgrenze und erhält so den maximal möglichen Wirkungsgrad (in dem Fall Gleichraumgrad) .
Auch ein stink normaler Benzinmotor kann mit Super+ durch ein angepasstes Zündkennfeld einen Benefit haben.
Welcher Druck bei der Verdichtung entsteht ist eher sekundär. Ohne Zündung entzündet sich bei einem Benziner gar nix. Wichtig ist welcher Druck nach der Zündung entsteht, bzw. wie der Druckanstieg nach der Zündung ist. Durch Sprit mit einer höheren Oktanzahl kann ich bei gleicher Verdichtung früher (=näher am theoretischen Optimum) Zünden bei Volllast oder ich nutze eine höhere Verdichtung, muss dann aber wieder später zünden bei Volllast. Bei Teilllast wird eh so gezündet, dass der Verbrennungschwerpunkt bei ~8°KW n. OT. liegt.
Natürlich spielt auch die Füllung mit rein. Je höher die Füllung, desto höher die Klopfneigung des Motors, da eben wieder der Druck nach Zündung dadurch höher wird.
Wann gezündet wird hängt also sehr wohl sehr stark von verwendetem Kraftstoff ab.
Bei der ganzen Überlegung hast Du nur vergessen was es bringen soll die Zündung zu verstellen wenn bereits durch Selbstzündung die Zündung erfolgte.
Überlegt sich das brennende Gemisch plötzlich anders und hört wieder auf zu brennen wenn der Zündfunke später kommt?
Die Klopfregelung regelt natürlich erst, wenn bereits einmal Klopfen erkannt wurde. In die Zukunft sehen kann die natürlich nicht. Man muss aber wissen, dass die Klopfregelung sehr sensibel ist. Es gibt nicht nur einfach "Klopfen" und aus, sondern leichtes Klopfen , starkes Klopfen und alle Zwischenschritte. Die Klopfregelung reagiert schon bei leichtem Klopfen. Detektiert wird das durch die Klopfsensoren, die nix anderes sind, als "Mikrofone" die den Körperschall direkt am Motorblock messen. Klopfen hat typische Frequenzen, die im Steuergerät hinterlegt sind. Leichtes Klopfen ist für den Motor aber auch noch nicht schädlich, wenn er kurzzeitig in diesem Betriebspunkt fährt. Bei der nächsten Zündung wird dann aber natürlich später gezündet und sich dann wieder langsam an die Klopfgrenze gearbeitet.
Ich hab nun gedacht dass Du schlicht ein kleines Verständnisproblem hast das sogar so einige KFZ-Meister, Berufschullehrer, etc haben. Aber offenbar hast Du noch nichtmal verstanden worum es in dieser Frage geht!
Es geht um Oktanzahl und Selbstzündung!!! Wenn wegen zu geringer Oktanzahl das Benzin während der Verdichtung selbst zündet kann man die Zündung verstellen wie man will, den Funken sogar ganz weglassen, daraus resultiert eine klopfende Verbrennung.
Soweit ich weiß gibt es einen Unterschied zwischen der Oktanzahl, also Super auch Super 95 genannt hat 95 Oktan und Super plus hat 98 wenn ich mich nicht irre.
Ja, das konnte ich auch dem Web entnehmen:
- Der entscheidende Unterschied zwischen den verschiedenen Sorten liegt in der sogenannten Oktanzahl. Sie gibt die Klopffestigkeit des Benzins an.
- Je höher die Klopffestigkeit, also die Oktanzahl, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer unkontrollierten Selbstentzündung im Motor, das sogenannte Klopfen.
Dieses Wissen beantwortet jedoch nicht meine Frage.
Der Unterschied liegt schlicht in der Klopffestigkeit bzw der Oktanzahl.
Nur ein Motor der durch dessen Bauart eine gewisse Verdichtung hat durch die niederoktaniges Benzin während der Verdichtung zünden könnte benötigt Benzin mit mehr Oktan und auch nur da macht es Sinn den höheroktanigen Sprit zu tanken!
Weil Benzin mit mehr Oktan schlechter zündet ergibt sich sogar eher ein gegenteiliger Effekt, schlechtere Leistung mit dem höherwertigen Benzin. Wie erwähnt, nur wenn der Motor den benötigt ist der auch der Bessere.
Man kann nun höchstens die Beimischung von Bioplörre mit einrechnen. Beim Super+ verzichten manche Konzerne darauf, bei Fahrzeugen die selten bewegt werden ist es dann deshalb kein Fehler es zu tanken.
Ethan hat eine Oktanzahl (ROZ) von 130! Allerdings bei praktischer Anwendung im Motor (MOZ) "nur" eine von 96. Immerhin immer noch mehr als Super-Benzin.
Na und? Deshalb ist es trotzdem Bioplörre die schlechter als Benzin ist!
Wenn man einen entsprechenden hochverdichtenden Motor hätte dem sogar das Super+ während der Verdichtung unkontrolliert zünden könnte könnte man Ethanol benötigen. So lange dies nicht der Fall ist ist Ethanol gegenüber Benzin der schlechtere Sprit.
...das ist schon ein wenig komplexer. Mit Ethanol bekommt man irrwitzige Leistungen aus Motoren, weil die Verbrennungstemperatur niedrig ist, das bringt z.B. bei Vollast auch Nutzen für "Normalmotoren" (weniger Vollast-Anreicherung), wenn ich das richtig verstehe.
Aber, um weitere Debatten zu vermeiden, ich vermeide die Bioplörre auch so gut es geht. Ist ja sogar für die Umwelt eine Katastrophe, das Zeug... das ist nämlich alles andere als Oeko, es verschlechtert die CO2-Bilanz sogar.
Ich mache alle 6-7 Tankfüllungen mal Super plus rein. Es soll ja auch eine reinigende Wirkung haben. Ich hatte mal ein Auto welches etwas unruhig lief und mit Supler Plus tatsächlich deutlicher ruhiger lief. Also weniger ruckeln. Und etwas mehr Reichweite hat man auch. Also relativieren sich die 2 Euro mehr etwas. Ich würde nur nicht diese Marketingkraftstoffe von ARAL oder so tanken. Die Sind ja nochmal ein Stück teurer.
Einbildung ist auch eine Form von Bildung.... Wenn es dir um die Reinigung geht, musst Du E10 tanken, denn Ethanol ist ein erstklassiges Reinigungsmittel.
Pass mal auf wie du mit mir redest! Aber wenn du meinst, dass E10 eine reinigende Wirkung für den Motor hat will ich dich mal in dem Glauben lassen.
Das ist eine Tatsache, ich tanke es trotzdem nicht. ;)
Der Oktanzahlbedarf beschreibt den Bedarf an Klopffestigkeit des Kraftstoffes eines Motors, damit es nicht zu ungewollten Selbstzündungen kommt.
Super/Bleifrei 95 mindestens 95 ROZ
SuperPlus/Bleifrei 98 mindestens 98 ROZ
Die Verwendung von oberhalb der Motorspezifikation liegenden Oktanzahlen bringt im Regelfall keine Vorteile.
Moderne Motoren mit elektronischer Kennfeldzündung in Kombination mit Klopfsensoren können mit verschiedenen Oktanzahlen bei reduzierter Leistung gefahren werden.
Da bringst Du ein bisschen Was durcheinander. Selbstzündung ist reine Physik die von Füllmenge und Verdichtung abhängt. Da gibt es keine Kennfelder oder verspätete Zündung für unterschiedlichen Sprit (da gab es früher mal was als zwischen Verbleit und Unverbleit unterschieden wurde, das ist aber längst kein Thema mehr).
Es gibt Klopfsensoren an entsprechend hochverdichtenden Motoren. Da wird Klopfen durch Reduzierung der Füllmenge verhindert. Nur ein durch die Bauart entsprechender Motor kann Super+ richtig verwerten, das hat aber Nichts mit einer Erkennung, Kennfeldern oder Zündpunkt zu tun, es geht nur darum welcher Druck während der Verdichtung entsteht.