Ungewöhnlicher Trennungsschmerz?
Hallo zusammen,
Ich möchte hier gerne meine Gedanken und Gefühle teilen, da ich mich gerade in einer schwierigen Phase befinde und etwas Unterstützung und Rat suche.
Vor Kurzem hat meine Ex die Beziehung beendet, die gerade einmal zwei Monate dauerte. Es war klar, dass wir menschlich nicht zusammenpassten, und nach ein paar Mal Intimität war es vorbei. Dennoch hatte ich irgendwo in meinem Herzen eine Verbindung zu dieser Person aufgebaut, obwohl ich von Anfang an wusste, dass es keine Zukunft für uns gab. Als es dann vorbei war, begann der Schmerz.
Es ist nicht meine erste Trennung, aber diese erinnert mich an eine vergangene Beziehung aus meiner Jugend, die mir sehr wehgetan hat. Seitdem habe ich eine dicke Schutzwand und ein starkes Ego aufgebaut, doch innerlich bin ich sehr verletzlich, und das spüre ich im Laufe der Jahre immer mehr.
Normalerweise verkrafte ich Trennungen recht gut. Ein paar Tage Trauer, und dann geht es weiter. Aber bei dieser Ex-Partnerin hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich versuche zu verstehen, warum das so ist. Liegt es an meinem Ego, meiner Verlustangst oder etwas anderem? Es fühlt sich an wie Panik, wenn ich daran denke, sie zufällig in einem Café zu treffen oder schlimmer noch, sie mit jemand anderem zu sehen. Diese Gedanken lösen in mir Panik, Angst und Depressionen aus.
Ich habe auch das Bedürfnis, meine Ex-Partnerin zu "besitzen", als wäre sie etwas Wertvolles, das nur mir gehören darf. Als ihre Freundin mich neulich fragte, wie es mir gehe und ob ich schon jemand anderen date, habe ich aus Reflex gesagt, dass es mir gut geht und ich eine neue date, obwohl das nicht der Fall ist. Ich wollte Stärke zeigen, aber im Nachhinein denke ich, dass dieses Verhalten meine Chancen auf eine Rückkehr meiner Ex beeinträchtigt haben könnte, falls sie noch Gefühle für mich hat.
Ich bin überzeugt, dass diese Reaktionen irgendwo aus meiner Kindheit stammen müssen. Aber kennt das jemand von euch? Warum reagiert mein Körper so panisch auf einen Verlust? Ich hatte das schon einmal in meiner Jugend, und es war eine harte Zeit, daraus wieder herauszukommen.
Ich merke, dass ich mich komplett aus der Bahn werfe. Ich esse tagelang nichts, trinke nur, wenn ich durstig bin, und versinke in Illusionen, um mir selbst einen Wert zu geben.
Da ich aus persönlichen Gründen derzeit keine Therapie in Betracht ziehe, würde ich gerne selbst an mir arbeiten. Kennt jemand von euch mögliche Hilfsmittel oder Methoden, die mir dabei helfen könnten?
Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung.
3 Antworten
Hallo, ich habe so eine ähnliche situation ebenfalls schon durchlebt.
Als meine Ex damals nach ebenfalls 2 Monaten mit mir schluss machte war ich allerdings nur für ca. 1 Woche down.
Was mir geholfen hat war zur Arbeit zugehen, viel mit Freunden zocken, Freunde treffen und so hart es sich auch anhört, sich einfach sagen „scheiß auf die“.
Guck dich mach anderen Damen um aber nicht für eine Beziehung sondern für was einmaliges.
Achte dabei nur drauf das es für die Dame ebenfalls okay ist, du willst sie ja nicht verletzen.
Dann nach einer Zeit geht es dir wieder gut.
Hat bei mir super funktioniert!
Bei einer Trennung am besten überall blockieren und alles löschen. Keinen Kontakt mehr haben und sich soweit es geht von der Person distanzieren. So lange man ständig Kontakt hat kommt man davon nicht los. Und dann heißt es abwarten. Zeit heilt bekanntlich alle Wunden.
Huhu,
Deine Reflexionsfähigkeit ist eine richtig gute Basis. Sowas liest man hier nicht oft. Schade, dass Du nach außen hin so ein Ego vorschiebst. Ich würde definitiv lieber mit dem Menschen sprechen, der hier geschrieben hat, statt mir dem, der Du vorgibst zu sein.
Du brauchst kein Ego. Verletzungen tun so oder so weh. Kennst Du den Film "Alles steht Kopf"? Dort geht es um Gefühle und die Freude versteht nicht, wozu es die Trauer gibt. Trauer gibt es, um Verbindung und Trost zu schaffen. Es ist okay, Deinen Freunden zu sagen, dass Du total down bist. Denn das bist Du, ob nur im Innen oder eben auch im Außen. Aber wenn Du Dich mitteilst, kannst Du Trost bekommen. Und manchmal heilt der kleine Wunden. Auch Erwachsene brauchen Trost, Mut, Zuwendung und jemanden, bei dem man jammern darf.
Mein Ansatz ist also eine Veränderung. Bisher hast Du die Egoschiene genutzt. Die bringt Dich nun nicht mehr weiter. Du bist reflektiert und scheinst ein gutes Gespür für Dich zu haben. Also verändere was und guck, ob das nun hilfreich ist. Zeig Deine Wunden. Lass Dich betrösten.